Mittlerweile herrschen in Deutschland sommerliche Temperaturen. Neben dem regelmäßigen Gießen und Düngen, gibt es zehn weitere Tipps, die man bei der Pflege seiner Obstbäume und Gemüsepflanzen während der Sommermonate beachten sollte.
Wer im Juni noch ein paar leere Flecken in seinem Gemüsebeet oder in seinem Obstgarten vorfindet, hat jetzt die Chance, die ungenutzten Flächen mit einigen Pflanzen aufzufüllen. So können sowohl Tomaten als auch Zucchini, Melonen oder Gurken noch im Juni gepflanzt werden. Auch Obstbäume wie Pfirsichbäume oder Mandelbäume oder Beerensträucher wie Brombeeren, Himbeeren oder Stachelbeeren können ohne Probleme als nachträgliche Lückenfüller eingesetzt werden; allerdings muss man sich dann eventuell auf eine etwas spätere Ernte einstellen. Doch auch wer bereits im Mai alle Beete bepflanzt hat, kann sich im Juni nicht entspannt zurücklehnen – schließlich fängt die Gartenarbeit jetzt erst richtig an!
Beerensträucher können auch noch im Juni gepflanzt werden.
Zwischen dem 4. und 20. Juni kann noch ein Kälteeinbruch, die sogenannte Schafskälte, auftreten. Sicherheitshalber sollte man daher immer einen Blick auf die Wettervorhersage werfen, um im Notfall mit Vlies oder einer alten Decke auszuhelfen und die Pflanzen vor der Kälte zu schützen. Besonders Gurken reagieren auf die plötzlich eintretende Kälte ausgesprochen empfindlich. Daher sind gerade für das Freiland oder das Hochbeet veredelte Gurken zu empfehlen. Diese Gurken besitzen aufgrund ihrer Veredelung ein robusteres und weniger kälteempfindliches Wurzelwerk, sodass ihnen eine späte Schafskälte im Juni nur wenig ausmacht.
Im Sommer, wenn es schön warm und feucht ist, sind ideale Bedingungen für Pilzerkrankungen wie zum Beispiel Echten oder Falschen Mehltau gegeben. Durch genügend Platzabstand, eine richtige Gießtechnik, Beseitigung des Unkrauts und Kräuterbrühen kann man Pilzerkrankungen vorbeugen. Zeigen sich an der Pflanze jedoch erste Anzeichen von Mehltau, sollten die betroffenen Pflanzenteile sofort entfernt werden.
Falscher Mehltau an einer Gurke – helle Verfärbungen auf der Blattoberseite
Auch Blattläuse entdeckt man während der warmen Sommermonate immer häufiger. Die kleinen Insekten ernähren sich vom Saft der Pflanzen und können daher nach einer Weile zu größeren Schäden an der Pflanze führen. Eine Vielzahl an Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfungen wird in diesem Artikel zusammengefasst.
Die meisten Beerensträucher kann man vor Larven, Maden oder Vögeln schützen, indem man etwa einige Wochen vor der Erntezeit ein Insektennetz über den Strauch spannt.
Bevor die Erdbeeren ihre Früchte bilden, die aufgrund ihrer Schwere links und rechts auf dem Boden aufliegen, sollte man etwas Stroh um die Pflanzen herum auslegen. So beugt man Fäulnis vor, da die Früchte nicht auf dem feuchten Erdboden, sondern auf dem trockenen Stroh liegen. Was man darüber hinaus bei der Erdbeerpflege beachten sollte, erfährst Du in diesem Artikel.
Stroh zum Schutz für Erdbeeren
Um Kartoffeln, Erbsen, Bohnen oder Lauch in ihrem Stand zu festigen, kann man im Juni etwas Erde anhäufeln. Dabei wird rechts und links von der Pflanze etwas Erde angehäuft, sodass ein kleiner Erdhaufen um die Pflanze herum entsteht. Dadurch, dass sich nun ein größerer Teil der Pflanze unter der Erde befindet, kann die Pflanze weitere Wurzeln ausbilden.
Während des Sommers muss man aufpassen, dass die Baumscheiben junger Bäume wie zum Beispiel Birnenbäume, Apfelbäume oder Kirschbäume frei von allzu ambitionierten Pflanzen bleiben. Als Baumscheibe wird die Fläche rund um den Baum bezeichnet, die ungefähr so groß ist wie die Krone des Baumes. Wird diese Fläche von Gräsern, Blumen oder Kräutern bewachsen, muss der junge Baum mit ihnen um Nährstoffe und Wasser konkurrieren. Das Anwurzeln wird ihm dadurch erschwert. Deshalb sollte man die Fläche im Sommer regelmäßig jäten oder mit einer Mulchschicht freihalten. Ist der Baum nach einigen Jahren gut angewachsen, kann man die Gräser ruhig bis an den Stamm wachsen lassen.
Bei Topf-Pflanzen wie dem Balkon-Pfirsich oder der Balkon-Mandeln ist das Freihalten der Baumscheiben im Garten ebenfalls hilfreich. Allerdings ist das Wurzelwerk der kleinwüchsigen Bäume deutlich kompakter und stört sich weniger an ein paar nebenstehenden Kräutern. Wird der Baum in einen Kübel mit Kräutern gepflanzt, sollte der Kübel allerdings viel Platz bieten und regelmäßig gegossen und gedüngt werden, sodass jede Pflanze genügend Nährstoffe und Wasser bekommt.
Bei guter Pflege fühlt sich dieses kleine Mandelbäumchen auch noch nach zwei Jahren im Kübel wohl. Wie man den Kübel richtig bepflanzt, zeigt Floristmeisterin Anke.
Wenn es im Sommer sehr warm ist, sollte man im Gewächshaus regelmäßig für frische Luft sorgen. Daher ist es sinnvoll, dass man bereits beim Kauf eines Gewächshauses auf ausreichend vorhandene Lüftungsklappen oder andere Möglichkeiten der Belüftung achtet. Eine weitere Möglichkeit, wie man bei starker Hitze für Abkühlung im Gewächshaus sorgen kann, ist neben der Belüftung die Schattierung. So kann man zum Beispiel etwas Vlies oder ein Schattennetz über das Gewächshaus legen oder die Wand mit etwas abwaschbarer Schattenfarbe bemalen. Die Schattierung sorgt für Schutz vor der Sonne und verhindert eine Überhitzung.
Bei dem warmen Juniwetter bringen viele Gurken relativ schnell kleine Früchte hervor. Allerdings ist die Pflanze in diesem Stadium meist noch gar nicht bereit für die Ausbildung leckerer Früchte. Viele Gärtner entfernen daher die ersten Fruchtansätze und warten, bis die Pflanze etwas kräftiger geworden ist. Es reicht aber auch aus, wenn man die ersten zwei bis drei Früchte nicht voll ausreifen lässt, sondern sie relativ früh erntet. Dadurch spart die Pflanze Energie, die sie nun für das weitere Wachstum verwenden kann. Etwas später wird man dafür mit umso leckereren und saftigeren Gurken versorgt.
Wenn junge Pflanzen Gurken bilden, sollte man die ersten zwei bis drei Gurken früh ernten
Im Sommer kann man seinen Pflanzen zusätzlich zum Dünger mit einer Kräuterkur etwas Gutes tun. Besonders beliebt sind Jauchen aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalmen oder Knoblauch. Sie sollen die Pflanzen stärken und sie vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Wie setzt man so eine Kräuterkur an? Grundsätzlich gilt für viele Kräuterkuren, dass man 1 Teil Kräuter mit 10 Teilen Wasser aufgießt. Anschließend lässt man die Jauche einfach ein bis zwei Wochen ziehen. Am besten rührt man die Jauche täglich um. Leider riechen solche Kräuterkuren meist nicht besonders angenehm. Gesteinsmehl kann dazu beitragen, den Geruch etwas einzudämmen. Die Jauche ist fertig, wenn sie eine dunkle Farbe hat. Anschließend wird die Kräuterjauche abgesiebt und in einem Verhältnis von 1 zu 10 mit Wasser verdünnt. Nun kann man die Pflanzen mit der Jauche bewässern. Wer keine Lust hat, zwei Wochen lang den Geruch der Brennnesseljauche zu ertragen, kann auch auf andere natürliche und biologische Pflanzenstärkungsmittel von nachhaltigen Unternehmen wie Multikraft zurückgreifen.
Kräuterjauchen können als Mittel gegen Blattläuse eingesetzt werden
Die Kräuterjauchen kann man zusätzlich gegen Schädlinge einsetzen. So gelten Brennnessel- und Ackerschachthalmjauchen als besonders hilfreiche Methode gegen Blattläuse, Pilzerkrankungen und Spinnmilben. Die Kräuterkur wird dafür in eine Sprühflasche gefüllt, mit der die Pflanze am frühen Vormittag oder an einem späten Nachmittag oder Abend, wenn die Sonne kaum noch scheint, eingesprüht wird. Auf keinen Fall sollte man die Pflanze während der Mittagszeit bei starker Sonneneinstrahlung mit dem Wasser benetzen, da die Blätter sonst verbrennen können.
Tomaten sollte man bereits im Mai ausgeizen, aber auch im Sommer ist die Zeit dafür noch nicht vorbei. Unter Ausgeizen versteht man das Entfernen der Geiztriebe. Geiztriebe sind die Triebe, die aus den Blattachseln wachsen. Lässt man sie wachsen, rauben sie der Pflanze Kraft, die sie für den Hauptrieb benötigt. Daher sollte man die Geiztriebe regelmäßig abknipsen.
Nicht nur die Spargelzeit neigt sich Anfang Juni langsam dem Ende, auch die Zeit des Rhabarbers ist bald vorbei. Viele Rhabarbersorten können nämlich nur bis Ende Juni geerntet werden. Als „letzter Tag der Rhabarberernte“ gilt nach alter Gärtnerregel der Johannistag, am 24. Juni. Ein Grund, ab Ende Juni auf die Ernte zu verzichten, ist der steigende Oxalsäuregehalt im Rhabarber, der das leckere Gemüse allmählich ungenießbar werden lässt. Der zweite Grund ist, dass der Rhabarber eine Erholungsphase benötigt, damit man ihn im nächsten Jahr wieder ernten kann. Eine Ausnahme stellen allerdings die immertragenden Rhabarbersorten dar, deren Oxalsäuregehalt nicht ansteigt und die auch keine Ruhepause brauchen. Dazu gehört beispielsweise der Rhabarber ‚Livingstone‘: Die leckeren Stangen kann man bis in den Oktober hinein ohne Probleme ernten.
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