Begriff exotische Früchten aus der Ferne assoziiert, denen positive Eigenschaften nachgesagt werden. Unabhängig davon gibt es jedoch auch andere tolle Früchte, die es sich kennenzulernen lohnt.
Neben den Apfelbäumen, die seit Jahren im Garten stehen, den süßen Himbeeren, der altbekannten Kartoffel oder den klassischen Erdbeeren gibt es noch viele weitere Pflanzen, die mit ihrem Geschmack, ihrem Vitaminreichtum und ihren vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten überzeugen. So haben beispielsweise fast vergessene Obst-, Gemüse- und Kräutersorten, die manch einer vielleicht noch aus Omas Garten kennt, viel zu bieten. Wer wusste schon, dass die Schwarze Johannisbeere zu den Vitamin-C-reichsten Pflanzen gehört?
Auch als Unkraut in Verruf geratene Pflanzen wie Löwenzahn oder Brennnessel sind nicht zu verachten. Nicht etwa, weil die Pflanzen magische Fähigkeiten oder Superkräfte besäßen, sondern weil sie im eigenen Garten kultivierbar sind, frisch verarbeitet und gegessen werden können und zudem noch das ein oder andere Vitamin enthalten! So lässt sich aus den Blättern der Brennnessel oder der Pfefferminze ein leckerer Tee zaubern, Gänseblümchen machen sich gut als essbare Dekorationen im Salat und mit ein wenig Löwenzahn erhält der frühmorgendliche Smoothie eine würzigere Note.
Außerdem enthält die Schwarze Johannisbeeren einen relativ hohen Gehalt an Anthocyanen. Diese wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffe, die der Johannisbeere ihre schwarzviolette Farbe verleihen, gelten als besonders unterstützend für das Immunsystem gegen freie Radikale. Frisch gepflückt vom Strauch, im Obstsalat oder als Marmelade – Schwarze Johannisbeeren wie die ‘Big Ben’ können vielfältig verwendet werden. Auch die Blätter der Johannisbeere kann man zum Würzen von Gemüsesuppen oder in getrockneter Form für Tee nutzen. Vielleicht kennt ja auch der ein oder andere noch ein altes Familienrezept?
Die Schwarze Johannisbeere ist eine Pflanzenart aus der Gattung Johannisbeeren (Ribes), zu der interessanterweise auch die Stachelbeere gehört. Beide Pflanzen fanden bereits seit dem Spätmittelalter als Beerenobst Verbreitung. Wie die Schwarze Johannisbeere gehören auch Stachelbeeren zu den Beerensorten, die man immer seltener in Gärten antrifft, und dass, obwohl sie ebenfalls kleine Vitamin-C-Bomben darstellen – und zudem noch ausgesprochen fruchtig schmecken! Vielleicht liegt es an den kleinen Härchen, die die Frucht der Stachelbeere umgeben, dass die Stachelbeere trotz ihrer gesunden Vitamine und Mineralstoffe mehr und mehr in den Hintergrund gerückt ist. Dabei gibt es neben den haarigeren Stachelbeeren auch weniger behaarte Sorten wie die Rote Stachelbeere ‘Xenia’.
In vielen alten Kräutergärten finden sich neben bekannteren Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Thymian oder Basilikum auch unbekanntere Vertreter wie Sauerampfer, Liebstöckel oder Borretsch.
Dafür kocht man einfach ein paar fein zerhackte Blätter oder auch ganze Zweige mit – je nachdem, wie intensiv der Geschmack sein soll. Soll es jedoch einen Bohneneintopf geben, empfiehlt sich das Staudenbohnenkraut! Dieses Kraut soll außerdem verdauungsanregende Eigenschaften besitzen, weshalb es auch für Kräuterliköre genutzt wird.
Ein weiteres gesundes, doch ebenfalls wenig bekanntes Würzmittel ist Borretsch. Das Kraut tauchte ursprünglich in Nordafrika, Süd- und Osteuropa sowie Westasien auf und siedelte sich im späten Mittelalter auch in Mitteleuropa an. Borretsch enthält neben Vitamin C auch Gerbstoffe, Fettsäuren oder ätherisches Öl und war lange als Heilkraut im Einsatz. Heutzutage wird Borretsch vor allem zum Würzen von Speisen verwendet.
Foto: Borretsch ‘Boris’ schmeckt nicht nur gut, sondern blüht auch noch wunderschön!
Mit seinem Geschmack erinnert es ein wenig an frische Gurken, sodass es sich hervorragend zum Würzen herzhafter Speisen oder von Salaten eignet. Besonders die leckeren Blüten eignen sich auch zur Dekoration von frischen Sommersalaten. Grundsätzlich sollte man das Kraut jedoch nicht übermäßig verzehren – denn wie bei vielen Lebensmitteln ist weniger manchmal mehr.
Eine weitere Pflanze, die typischerweise in alten Kräutergärten wächst und heutzutage weniger Beachtung findet, ist der Sauerampfer. Dabei ist dieses säuerlich schmeckende und gesunde Kraut ein kleines Allround-Talent. Ob in herzhaften Soßen, Suppen, Salaten, Omeletten, Smoothies oder als Gartenheilkraut – das eisen- und kalziumreiche Kraut ist besonders vielseitig einsetzbar. Manch einem ist der Sauerampfer vielleicht auch wegen der Frankfurter Grünen Soße oder der Ampfersuppe, die beispielsweise in Frankreich gegessen wird, ein Begriff. Sorten wie der Blut-Sauerampfer ‘Red Stripe’ können zudem ganzjährig geerntet werden. Seine kräftig grünen Blätter sind von roten Adern durchzogen, sodass er nicht nur als schmackhafte Zutat die Speisen verfeinert, sondern auch als dekorativer Blickfang das Kräuterbeet verschönert.
Kommen wir nun zu einer ganz besonderen Pflanze, die wohl ursprünglich aus dem Himalaya stammt: der Rhabarber! Einige Rhabarbersorten (Rheum palmatum) wurden im Mittelalter aus Zentralasien oder China auch deshalb nach Europa importiert, um die unterirdischen Sprossachsen in Arzneimitteln weiterzuverarbeiten.
Foto: Gemeiner Rhabarber wie der immertragende Rhabarber ‘Livingstone’ lassen sich von Mai bis Oktober Ernten – so hat man den ganzen Sommer was von der winterharten Pflanze!
Der Gemeine Rhabarber (Rheum rhabarbarum), wie man ihn heutzutage in den meisten Gärten findet, wurde jedoch nicht für medizinische Zwecke genutzt. Dennoch ist auch der Gemeine Rhabarber aus Omas Gemüsegarten nicht zu verachten! Seine Blattstiele enthalten unter anderem Kalium, Calcium, Phosphor und Ascorbinsäure. Außerdem schmecken die Rhabarber-Stiele auf Kuchen, in einem originellen Ketschup oder in einem sommerlichen Getränk hervorragend!
Foto: Farbenfrohes Goldstück: der Mangold ‘Bright Lights’ von Volmary!
Daher lohnt sich für viele Pflanzen oft ein zweiter Blick, um zu erkennen, was in ihnen steckt!
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