Eine Kartoffel aus Saatgut? Was einem zunächst unvorstellbar erscheinen mag, ist im Jahr 2021 durchaus möglich: Gemüsegärten, in denen kräftige und wüchsige Kartoffelpflanzen wachsen, die wie eine Tomate oder Gurke einem Samen entsprungen sind. Doch was bedeutet es, eine Kartoffel aus Saatgut zu pflanzen?
Normalerweise wird eine Pflanzkartoffel über längere Zeit vorgekeimt, bevor sie gepflanzt, mehrfach mit Erde angehäuft, gedüngt und gegossen wird, damit man sich im Herbst über eine leckere Kartoffelernte der Speisekartoffeln freuen kann. Nun ist es gelungen, die erste Topf-Kartoffel der Welt aus Saatgut zu züchten – und das erleichtert den Kartoffelanbau ungemein! Raimund Schnecking, der sich als ausgebildeter Gärtner und studierter Gartenbauingenieur auf Nutzpflanzen spezialisiert hat, zeigt sich sehr glücklich über den Zuchterfolg der grünen Branche: „Die Topf-Kartoffel ‚Adessa®‘ ist eine unglaubliche Bereicherung für uns Gemüsefans!“
Aus einem Samen wird im Laufe des Sommers eine große Kartoffelpflanze mit vielen leckeren Knollen: Die Kartoffel aus Saatgut ist damit eine Weltneuheit!
Die Kartoffelpflanze ‚Adessa®‘ kann man im Frühjahr als Saatgut kaufen und aussäen; man kann sie aber auch im April oder Mai als kleine „fertige“ Topfpflanze im Gartencenter, in einer gut sortierten Gärtnerei oder direkt bei Volmary im Online Shop kaufen und direkt ins Gemüsebeet pflanzen.
Ob man sich nun für die Aussaat auf der Fensterbank oder für den Kauf der fertigen Pflanze entscheiden – in beiden Fällen entfällt das lange Vorkeimen, welches sonst nötig ist, um aus dem Pflanzgut eine kleine Kartoffelpflanze zu ziehen. So würde man seine Kartoffelknollen üblicherweise ab Mitte Februar bis Anfang Mai an einem hellen, kühlen Ort bei 14-15°C vorkeimen lassen. Die neuen Kartoffelsamen werden hingegen ab März ausgesät und wie eine Tomate oder Gurke vorgezogen – oder man kauft Anfang Mai einfach die fertige Pflanze, die man dann direkt in den Garten pflanzen kann, sodass man quasi nur noch auf eine reiche Ernte warten muss!
Ganz neu ist die Adessa Protect, die den Kartoffelanbau revolutioniert. Sie wird ebenso wie die Adessa über Saatgut ausgesät und hat durch den Start mit sauberem Saatgut eine reduzierte Übertragung an Krankheiten.
Der revolutionäre Schritt bei Adessa Protect ist die Kraut- und Braunfäule- Resistenz (Phytophthora infestans), die über gezielte Züchtung und ohne Gentechnik erreicht werden konnte. Ein echter Durchbruch in der Kartoffelzüchtung also!
Da die Kartoffelpflanze nicht zu buschig wird, lässt sie sich unkompliziert in ein kleines Hochbeet, in eine Kiste oder in einen Topf pflanzen. Besonders gut geeignet sind spezielle Potato-Pots, die es einem erlauben, auch vor der Ernte schon mal einen Blick auf seine Kartoffelknollen zu werfen. Natürlich kann man die Kartoffeln auch klassisch im Gemüsegarten anbauen und im Herbst, wenn die Blätter langsam verwelken ernten. Ein kleiner und angenehmer Vorteil bei der Ernte der Saatkartoffel ist übrigens, dass man keine Angst haben muss, mit den Händen in eine verfaulte Mutterknolle zu greifen – das fühlt sich nämlich doch recht unschön an. 😉
Kartoffel aus Saatgut statt Pflanzkartoffeln: Die Topf-Kartoffel ‚Adessa®‘ kann man als fertige Pflanze kaufen und direkt in einen Topf oder ins Beet pflanzen. Dabei setzt man die Pflanze und die Triebe so tief wie möglich in den Topf – am besten schauen nur noch die obersten Blätter aus der Erde. Grund dafür ist, dass die Pflanze an ihren Seitentrieben die Knollen bildet – je mehr Seitentriebe also unter der Erde sind, desto höher ist der Ertrag im Herbst!
Neben diesen Vorteilen begeistert die Topf-Kartoffel ‘Adessa®’ natürlich mit leckeren Knollen, bei denen sowohl die Schale gelb ist als auch das Fruchtfleisch, welches vorwiegend festkochend ist. Die Kartoffeln eignen sich daher ideal für verschiedenste Rezepte wie Bratkartoffeln, Pommes, Ofenkartoffeln oder für einen leckeren Auflauf! Zudem kann man sich im Sommer auch an den kleinen, hübschen Blüten in zartem Weiß oder Violett erfreuen, die gerne von der ein oder anderen Biene besucht werden.
Durch die Entwicklung der neuen Kartoffel aus Saatgut ist man zudem einen guten Schritt näher an den Traum von resistenteren Kartoffelsorten herangerückt. Denn damit Krankheitserreger wie der Schädlingspilz Phytophthora (Kraut- und Braunfäule) weniger Chancen haben, Schäden an Kartoffelpflanzen anzurichten, wird bereits seit Jahrzehnten an neuen Kartoffelsorten mit Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen geforscht. Dafür werden verschiedene Sorten, die eine besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber bestimmten Schädlingen besitzen, ohne Gentechnik mit anderen Kartoffelsorten gekreuzt. Dass man nun Kartoffeln aus Saatgut ziehen kann, erleichtert die zukünftige Forschung. Denn bereits bei Tomaten, die ebenfalls an Kraut- und Braunfäule erkranken können, konnte man zeigen, dass es möglich ist, widerstandsfähigere Pflanzen zu züchten. Seit einiger Zeit werden beispielsweise für den Anbau im Freiland Strauchtomaten wie die ‚Philovita‘ oder die ‚Phantasia‘ empfohlen, da sie besonders robust und widerstandsfähig gegen den Phythophtora-Erreger sind.
Bei der Kartoffel aus Saatgut brauche man sich aber sowieso weniger Gedanken um den Schädlingspilz zu machen, erklärt der Gartenbauingenieur, da das Ausgangsmaterial, also das Saatgut, „sauber“ ist: Die Pflanze stammt direkt aus zertifizierter Saat und hat somit keinerlei Vorgeschichte auf dem Feld und im Lager, wo sie sich die Kartoffelknolle den Erreger eingefangen haben könnte. „Unabhängig davon sollte man jedoch aufpassen, dass sich die Kraut- und Braunfäule nicht trotzdem durch hochspritzendes Gießwasser breitmacht“.
Somit ist die ‚Adessa®‘ eine echte Bereicherung für alle, die im Herbst gerne eigene, leckere Kartoffeln aus dem Garten ernten wollen und sich dabei nicht so gerne mit Phythophora oder langem Vorkeimen beschäftigen möchten 😉
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