Düfte sind wie Seelen der Blumen; man kann sie fühlen, selbst im Reich der Schatten“, schrieb schon der französische Moralist und Essayist Joseph Joubert vor rund 200 Jahren – und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Wer im Wald spazieren geht, tagsüber im Garten arbeitet oder auf seinem bepflanzten Balkon entspannt den Sonnenuntergang beobachtet, weiß, dass Pflanzen nicht nur eine äußerliche Schönheit besitzen, sondern auch die verschiedensten Düfte in sich tragen: einen Hauch von Lavendel, ein zarter Geruch von Vanille, süßem Honig oder erfrischender Zitrone. Manche Düfte laden zum Träumen und Entspannen ein, andere wiederum beleben die Sinne und motivieren uns.
Duftende Blumen wie Elfenspiegel sorgen im Duftgarten für kleine Duftakzente
Dennoch ist im Laufe des vergangenen Jahrhunderts der Geruchssinn dem Visuellen gewichen. So haben beispielsweise viele Rosenzüchter nach und nach den Duft bei ihren Züchtungen vernachlässigt. Die Rosen sollten besonders prachtvoll, attraktiv und schön aussehen. Der Duft spielte hier nur eine untergeordnete Rolle. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde dem Geruch wieder mehr Bedeutung beigemessen. Denn auch wenn der Geruch eine optisch nicht wahrnehmbare Eigenschaft ist, ist der Geruchsinn für Menschen äußerst wichtig: Gerüche wecken Erinnerungen, mit ihnen verbinden wir Gedanken und Gefühle. Ob bei der Wahl des Partners, bei Kaufentscheidungen oder bei drohender Gefahr – Gerüche beeinflussen uns und helfen uns, uns in der Welt zurechtzufinden.
Gerüche können dazu beitragen, dass wir uns wohlfühlen und uns entspannen, sie können uns aber auch motivieren und beleben. Nur zu gerne umhüllen wir uns daher mit einem schönen Parfum oder nutzen Raumsprays, um eine erfrischende Atmosphäre zu erzeugen. Dabei können auch Pflanzen als natürliche „Duftsprays“ eingesetzt werden. Viele Garten- und Balkonbesitzer wissen um die Macht der Pflanzen: Mit kleinen Duftecken oder gar einem groß angelegten Duftgarten schaffen sie für sich Oasen der Ruhe und der Entspannung, aus der sie Kraft und Energie ziehen. Man muss natürlich nicht gleich einen ganzen Duftgarten kreieren, denn auch einzelne Pflanzen können bereits den Geruchssinn anregen und zu einem erhöhten Wohlfühlfaktor führen.
Beim Pflanzen kann man berücksichtigen, dass sich der Duft in windgeschützten Ecken deutlich länger hält. Demnach sind gerade auf einem windgeschützten Balkon einzelne Pflanzen ausreichend, um eine kleine Duft-Oase zu kreieren. Im Garten können dagegen mehrere Pflanzen eingesetzt werden oder man richtet sich eine kleine Duftnische in einer von Bäumen geschützten Ecke ein. Hierfür sind vor allem Gehölze wie der betörend duftende Flieder, aber auch Apfel- oder Kirschbäume ideal – eine gemütliche Sitzecke unter einem blühenden Kirschbaum lädt geradezu zum Verweilen und Träumen ein!
Foto: Eine herrlich duftende Blume für den Balkon oder Garten: Duftsteinrich ‘Lucia Purple’
Duftende Pflanzen lassen sich in Duft- und Aromapflanzen unterscheiden. Während Duftpflanzen ihren Duft auch ohne Berührung verströmen wie der Duftsteinrich oder der Flieder, wird der Duft der Aromapflanzen erst durch die Reibung der Blätter, Rinden, Zweige oder Wurzeln freigesetzt. Besonders Kräuter wie Salbei, Thymian oder Bohnenkraut werden zu den Aromapflanzen gezählt. Allerdings ist die Grenze zwischen Aroma- und Duftpflanze fließend und häufig lassen sich Pflanzen beiden Kategorien zuordnen. Wer sich für duftende Kräuter interessiert, wird in dem Artikel „Duftende Kräuter“ fündig werden! Gerade die nach Zitrone duftenden Kräuter wie der Zitronen-Thymian ‚Limone‘ oder die Zitronenverbene ‚Freshman‘ sind beliebte Pflanzen, um einen frischen Sommerduft und gute Laune zu verbreiten.
Doch warum verströmen Pflanzen überhaupt einen Duft? Der Grund ist recht einfach: Pflanzen duften, um sich die Bestäubung zu sichern oder um Beute anzulocken. Daher riechen manche Pflanzen, die von Bienen oder Hummeln bestäubt werden, auch am Tag intensiver, während andere Blumen, die sich von Nachtfaltern bestäuben lassen, nachts einen stärkeren Duft verbreiten. Dementsprechend tut man nicht nur sich, sondern auch den Hummeln, Bienen und Schmetterlingen mit den duftenden Blumen einen Gefallen. Das Duftverhalten der Pflanze ist zudem von der Sonneneinstrahlung, der Luftfeuchtigkeit und den Windverhältnissen abhängig.
Da das Geruchsempfinden der Menschen sehr subjektiv ist, kann man nicht pauschal sagen, welche Blumen besonders geeignet sind. Während der eine süße Düfte bevorzugt, möchte der andere eher erfrischende Gerüche im Garten haben. Daher soll nachfolgend eine kleine Reihe verschieden duftender Blumen vorgestellt werden, damit einem duftenden und blühenden Sommer nichts mehr im Wege steht!
Neben dem Lavendel sind Wandelröschen äußerst attraktive Duftpflanzen. Visuell bieten sie mit ihren vielen farbenfrohen Blüten, die zudem ihre Farbe wechseln können, ein unglaublich schönes Bild. Gerade in einem romantischen Rosa oder sanftem Weiß passt sie auch gut in einen verträumten Märchengarten. Ihr süßlich-fruchtiger Duft zieht meist viele summende Lebewesen wie Bienen oder Schmetterlinge an. Wandelröschen stellen daher nicht nur visuell und olfaktorisch, sondern auch auditiv ein kleines Erlebnis dar!
Foto: Zwerg-Schmetterlingsstrauch ‘Summer Bird®Blue’
Durch die Kombination verschiedener Duftpflanzen wie dem Wandelröschen und der Vanillepflanze können auch wunderschöne Duftharmonien kreiert werden. Damit sich die Düfte der einzelnen Pflanzen entfalten können, ist es wichtig, dass die Düfte gut zueinander passen und kein Ungleichgewicht zwischen der Intensität herrscht. So verströmen beispielsweise Flieder oder Lavendel einen stärkeren Geruch als andere Duftpflanzen. Mit welchen duftenden Blumen man seinen Garten oder seine Duftecke gestalten möchte und welche Duftkombinationen einem gefallen, muss jedoch jeder für sich selbst herausfinden.
Eine unglaubliche Auswahl verschiedenster Gerüche bieten die Duftgeranien ‚Grandeur® Odorata‘. Wer bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht fündig geworden ist, wird spätestens jetzt seinen perfekten Duft finden! Diese außergewöhnlichen Geranien riechen nicht nur nach Apfel, Zitrone oder Orange, sondern auch nach Rosen, Haselnuss und Cola! Frische Triebe können auch als kleine Duftnote für Fruchtsalate, Cocktails, Desserts oder Tees verwendet werden. So kann eine leckere Sommerbowle zum Grillen mit ein wenig ‚Grandeur® Odorata Cola‘ aufgepeppt werden – denn nicht nur das Auge, sondern auch die Nase isst beziehungsweise trinkt mit! Gepflegt werden Duftgeranien wie normale Geranien, jedoch müssen sie etwas sparsamer gedüngt werden, damit die Produktion der Aromastoffe nicht leidet.
Und ein kleines Extra haben wir noch für euch: Die Duftgeranie ‚Moskitoschocker‘ wirkt mit ihrem limonenartigen Aroma abschreckend für Mücken – so erspart man sich lästige Insektenstiche, während man selbst gemütlich in seiner Duft-Ecke entspannt!
Mit Aroma- und Duftpflanzen kann man somit gezielte Duftakzente setzen, kleine Duftnischen kreieren oder gar einen großen Duftgarten anlegen. Duftende Blumen können je nach Geruch entspannend oder belebend wirken. Gerade die nach Zitrone duftenden Pflanzen sind sehr belebend für die Sinne, während die süßlicher duftenden Blumen zum Träumen und Entspannen verführen. Setz Dich doch mal in die Nähe eines Lavendels oder eines Schmetterlingsstrauchs, schließe die Augen, atme einfach mal tief ein und aus und lass dich vom Duft der Blumen einfangen!