Die Fruchtfolge bezeichnet den aufeinanderfolgenden Anbau unterschiedlicher Gemüsearten auf dem gleichen Beet im Laufe der Saison.
Der Fruchtwechsel ist eine jährlich wechselnde Anpflanzung bestimmter Gemüsegruppen in einem Bereich des Gemüsegartens.
Fruchtfolge und Fruchtwechsel werden zwar häufig synonym verwendet, bezeichnen jedoch zwei verschiedene Vorgehensweisen beim Anbau von Nutzpflanzen. Bei der Fruchtfolge wird ein Bereich unterjährig mit aufeinander abgestimmten Vor-, Haupt- und Nachkulturen sowie gegebenenfalls mit einer Zwischenkultur bepflanzt. Beim Fruchtwechsel werden verschiedenen Gemüsesorten im jährlichen Wechsel am gleichen Standort angebaut.
Der erste Vorteil ist die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Verschiedene Kulturen haben unterschiedliche Nährstoffanforderungen. Der jährliche Pflanzenwechsel verringert die Wahrscheinlichkeit, dass sich bestimmte Bodendefizite entwickeln. Nährstoffe, die aus dem Boden entfernt werden, werden im Laufe der Zeit durch nachfolgende Kulturen wieder ausgeglichen. Bei Fruchtfolge und Fruchtwechsel kommen daher selbst nährstoffarme Böden meist ohne Mineraldünger aus.
Der zweite Vorteil ist die Unkrautbekämpfung. Einige Kulturen wie Kartoffeln und Kürbisse mit dichtem Laub oder großen Blättern unterdrücken Unkraut. Dadurch wird der Bewuchs mit Unkraut auf natürliche Weise reduziert und die Pflege bei nachfolgenden Ernten erleichtert.
Der dritte Vorteil liegt in der Schädlings- und Krankheitsbekämpfung. Denn Bodenschädlinge und -krankheiten greifen bestimmte Pflanzenfamilien immer wieder an. Durch den Wechsel der Gemüsearten zwischen den Standorten verringert sich die Zahl der Schädlinge in dem Zeitraum, in dem ihre Wirtspflanzen abwesend sind. Dadurch werden die schädlichen Populationen für einzelne Pflanzen verringert. Was muss man bei der Fruchtfolge beachten?
Fruchtwechsel und Fruchtfolge orientieren sich am Nährstoffbedarf und den botanischen Verwandtschaftsverhältnissen der Pflanzen. Beim Nährstoffbedarf wird zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern unterschieden:.
Schwachzehrer: Bohnen, Radieschen, Kräuter, Feldsalat, Erbsen, Erdbeeren.
Mittelzehrer: Paprika, Möhren, Mangold, Knoblauch Endivien, Fenchel, Salat.
Starkzehrer: Auberginen, Gurken, Kartoffeln, Kohlarten, Kürbisse, Mais, Melonen, Porree.
Kartoffeln sind sogenannte "Starkzehrer"
Beim Nährstoffbedarf wird zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern unterschieden
Für den Gemüseanbau mit jährlichem Fruchtwechsel werden vier Beete benötigt. Eine mögliche Fruchtfolge im Gemüsegarten wäre beispielsweise ein Beet mit einem Starkzehrer wie Sellerie, Kürbissen oder Kohl (außer Kohlrabi), ein Beet mit einem Mittelzehrer wie Paprika, Möhren, Mangold oder Knoblauch, ein drittes Beet mit einem Schwachzehrer wie Kräutern, Erbsen, Bohnen oder Feldsalat und ein weiteres Beet mit Pflanzen, die sich gut für die Gründüngung eignen.
Paprika: Mittelzehrer im Gemüsegarten
Topf-Paprika 'Redskin'
In den folgenden Jahren rotieren die Pflanzengruppen jeweils ein Beet weiter. Dabei werden die Starkzehrer auf dem Beet mit Gründüngung, die Mittelzehrer auf dem Beet der Starkzehrer und die Schwachzehrer auf dem Beet gepflanzt, auf dem im Vorjahr die Mittelzehrer gewachsen sind. Auf diese Weise werden die Gemüsearten erst nach fünf Jahren wieder an ihrem ersten Standort angepflanzt. Ein Gartenbuch, in das die Pflanzbereiche der verschiedenen Gemüsearten eingetragen werden, hilft, den Überblick über den Fruchtwechsel nicht zu verlieren.
Auf diese Weise werden die Gemüsearten erst nach fünf Jahren wieder an ihrem ersten Standort angepflanzt. Ein Gartenbuch, in das die Pflanzbereiche der verschiedenen Gemüsearten eingetragen werden, hilft, den Überblick über den Fruchtwechsel nicht zu verlieren.
Überblick über den Fruchtwechsel
Rotation im Gemüsegarten.
Bei der Fruchtfolge mit Vor-, Haupt- und Nachkultur auf demselben Beet sollte berücksichtigt werden, dass hier keine Gemüsearten, die zur gleichen Pflanzenfamilie gehören, nacheinander angepflanzt werden. Bei der unterjährigen Fruchtfolge sollte auf einen Wechsel zwischen den folgenden Pflanzen geachtet werden:
Gänsefußgewächsen: Rote Rüben, Mangold oder Spinat
Doldenblütlern: Möhren, Fenchel, Dill, Pastinaken, Möhren und Zwiebeln
Kreuzblütlern: Radieschen, Kohlarten, Rettiche, Rosenkohl und Kohlrabi
Nachtschattengewächsen: Paprika, Auberginen und Kartoffeln
Schmetterlingsblütlern: Bohnen und Erbsen
Je nach Vegetationszeit kann bei langsam wachsenden Hauptkulturen eine schnell wachsende Zwischenkultur zusammen mit der Hauptkultur angepflanzt werden. Radieschen sind ein Beispiel für eine schnell wachsende Zwischenkultur. Radieschen werden mit einer Reihe zwischen je zwei Reihen der Hauptkultur gepflanzt und können geerntet werden, bevor die Hauptkultur den vollen Platz für sich beansprucht.