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Pikieren


Was bedeutet pikieren?

Der Begriff „pikieren“ wird verwendet, um das Umsetzen von Keimlingen mit einem Pikierstäbchen zu beschreiben. Der Ursprung des Begriffs stammt vom französischen Work „piquer“, welches übersetzt „stechen“ bedeutet. Beim Gärtnern bedeutet dies, dass kleine Keimlinge, sobald sie aufgegangen sind und erste Blätter entwickelt haben, mit größerem Abstand voneinander oder in ein eigenes, größeres Gefäß gepflanzt werden. Hierzu muss man die einzelnen Keimlinge voneinander trennen, indem man sie sehr vorsichtig aus der Erde sticht und umsetzt.


Warum pikieren?

Wer gerne in der warmen Jahreszeit gärtnert, der fängt oftmals bereits im Frühjahr mit dem Vorziehen von Gemüse, Kräutern oder Blumen im Zimmer oder im Gewächshaus an. Hierzu sät man Pflanzensamen in Anzuchtschalen, Töpfen oder Multitopfplatten, um die Samen bei warmen Temperaturen keimen zu lassen. Unter guten Bedingungen bilden sich ersten Keimlinge, die durch die nährstoffarme Anzuchterde das Licht erblicken. Hierbei reift meist nicht nur ein Keimling heran, sondern mehrere: Die Wachstums- und Konkurrenzphase beginnt. Die Keimlinge kämpfen um Nährstoffe, Wasser und Licht. Um ihnen nun den nötigen Platz zum Entwickeln zu geben, pikiert man die einzelnen Keimlinge und gibt ihnen damit mehr Raum. Eingeengt würden die Pflänzchen nicht optimal wachsen und geschwächt später im Jahr ins Beet wandern. Durch den weiteren Standraum entwickeln die Pflänzchen ein kräftigeres Wurzelwerk und eine kompaktere, stabilere Pflanze für das spätere Umpflanzen ins Beet.

Wann pikieren?

Keimlinge sollten werden pikiert sobald sich nach dem Keimen die Keimblätter oder die ersten 2-3 echten Blätter zeigen, damit sie sich ideal entwickeln können. Des Weiteren ist es sinnvoll, das Pikieren frühzeitig vorzunehmen, denn dann hat sich noch kein festeres Wurzelwerk gebildet und die kleine Pflanze lässt sich leichter aus der Anzuchterde bewegen und umsetzen.

Wie pikieren?

Obwohl das Pikieren an sich nicht schwierig ist, benötigt es etwas Feingefühl. Die kleinen Keimlinge müssen vorsichtig – mit Hilfe eines Pikierstäbchens – aus der Erde gestochen werden. Einen Pikierstab führt jeder Gartenfachhandel, es kann jedoch auch ein Holzspieß, ein Eisstiel aus Holz, ein Bleistift oder sogar ein kleiner Haushaltsschraubenzieher verwendet werden.

Als erstes sollte die Anzuchtschale mit existierenden Pflänzchen angefeuchtet werden, denn so lassen sich die Pflänzchen einfacher pikieren, ohne die Wurzeln abzureißen. Dazu kann die Erde um die Keimlinge auch mit dem Pikierstäbchen etwas aufgelockert werden. Im nächsten Schritt sollten ausreichend Gefäße für die umzusetzenden Pflänzchen vorbereitet werden. Diese Gefäße werden idealerweise mit Pikiererde (oder schwach aufgedüngter Blumenerde) gefüllt und können vorab ebenfalls angefeuchtet werden, falls die Erde sehr trocken ist. Aber in jedem Fall sollte in den einzelnen Gefäßen oder in der Pikierschale ein passgroßes Loch für die einzelnen Keimling gebohrt werden.

Nun werden die existierenden Pflänzchen pikiert, indem dieses mit dem Pikierstäbchen seitlich – und vorsichtig – angehoben wird. Das wird am besten einzeln gemacht, so dass die einzelnen Pflänzchen sofort in die vorgebohrten Löcher umgesetzt werden können. So wird schnelles Austrockenen vermieden. Beim Einsetzen des Pflänzchens sollte zudem darauf geachtet werden, dass sich die Wurzeln nicht nach oben biegen. Wenn das Pflänzchen gut platziert ist, wird es in seinem neuen Gefäß leicht angedrückt und ausreichend bewässert, so dass der neue Erdballen komplett durchfeuchtet ist, aber überschüssiges Wasser ablaufen kann und keinen Schaden anrichtet.

Die pikierten Pflänzchen haben nun allesamt ausreichend Platz (entweder in einem eigenen Gefäß, oder in einer größeren Schale mindestens 4-5 cm voneinander entfernt), um optimal weiterwachsen zu können. Je nach Art werden die Pflanzen später durch langsames Abhärten an der frischen Luft an ihr neues Zuhause gewöhnt: das Beet. Der Umzug hierin sollte aber erst stattfinden, wenn ab circa Mitte Mai keine Frostgefahr mehr besteht.

Was pikieren?

Nicht alle Keimlinge müssen pikiert werden. Sät man zum Beispiel von Anfang an einzelne Samen in eigene Gefäße, ist das Pikieren nicht notwendig. Tomaten, Gurken oder Sonnenblumen sind beispielsweise für die Einzel-Aussaat geeignet, da sie größere Samen haben.Das Pikieren ist auch bei sensiblen Pflanzen wie Kürbissen und Zucchini nicht empfehlenswert.

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