Unter Kompostierung versteht man die Zersetzung organischen Materials mit Hilfe von Bodenorganismen. Diese wandeln die organischen Stoffe unter der Einwirkung von Sauerstoff in Humus um und setzen dabei eine Reihe an Mineralstoffen frei.
Viele Hobbygärtner haben sich bereits mit dem Thema des eigenen Komposthaufens beschäftigt, liefert er doch mit ausreichend Pflege und der nötigen Portion Geduld genügend Nährstoffe für die Gartenerde. Hinzu kommen das umweltschonende Verfahren, das naturnahe Erlebnis und die Ersparnis an industriell hergestelltem Dünger, die den Reiz des eigenen Komposts ausmachen. Richtig kompostieren will aber gelernt sein.
Verschiedene Wege der Kompostierung: Es gibt verschiedene Wege der Kompostierung. Die einfachste Möglichkeit ist, in einer gut geschützten Gartenecke einen Komposthaufen selber zu machen. Er kann aber auch in Holz oder Stein eingefasst sein. Genauso gibt es im Handel völlig geschlossene Systeme zu kaufen, die sich besonders für kleine Gärten empfehlen. Reicht der Platz, dann empfiehlt es sich zwei oder drei Komposthaufen einzuplanen, dann dient einer als Speicher für fertigen Kompost, während die anderen gerade in Arbeit sind oder als Sammelplatz für Ausgangsmaterial dienen. In allen Fällen ist wichtig, dass der Kompost leicht zugänglich ist, um die Kompostpflege zu ermöglichen.
Der richtige Standort ist in einem halbschattigen und windgeschützten Bereich. Der Komposthaufen sollte weder in der Nähe der eigenen Wohnräume, noch nahe bei Nachbars Terrasse stehen, um niemanden mit dem entstehenden Geruch zu belästigen. Ein Standort direkt auf dem Boden ist wichtig, damit die Bodenorganismen ihren Weg in den Kompost finden können.
Das Ansetzen des Komposts erfolgt schichtweise. Die unterste Schicht befindet sich direkt auf dem Boden und ist ca. 30 cm hoch. Sie besteht aus grobem, langsam rottenden Material, z.B. kleingeschnittenen Ästen, Staudenstängeln und ähnlichen Gartenabfällen. Diese sichern eine gute Drainage und Durchlüftung des Komposthaufens. Danach werden nach und nach Schichten gemischten Materials von ca. 30-40 cm aufgebracht, sobald genügend Material dafür zur Verfügung steht. Hierdurch entsteht genügend Verrottungswärme, die den Materialumsetzung beschleunigt und auch einen Teil der Unkrautsamen oder Krankheitserreger an den Pflanzenresten abtötet. Die Schichten kann man mit einigen Schaufeln reifen Kompostes oder Erde abdecken, um sie vor dem Austrocknen zu schützen und mit Bodenlebewesen anzureichern. Der Kompost sollte gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass sein. Ist er zu nass, wird grobes, trockenes Material eingearbeitet. Ist er zu trocken, wird er vorsichtig gegossen. Größere Mengen feinen, schnell verrottenden Materials, wie z.B. Rasenschnitt sollten nicht in dicken Schichten aufgebracht werden, da es sonst zu Fäulnisprozessen kommt. Dabei entstehen unangenehme Gerüche und schmierige, schlecht verrottende Schichten im Komposthaufen. Derlei Material sollte immer mit grobem Material vermischt werden (z.B. Staudenstängeln, Holzhäcksel, Stroh, Siebrückstände des Vorjahreskompostes etc.). Hat der Kompost die gewünschte Größe erreicht, wird er ebenso mit einer dünnen Schicht Erde, Reifekompost oder Gewebe abgedeckt, um ein Austrocknen zu verhindern. Nach einigen Monaten, wenn der Haufen eingeschrumpft ist, sollte er einmal mit einer Mistgabel oder Schaufel umgesetzt werden, um die Durchlüftung und Durchmischung zu fördern. Hierbei sind ausreichend Bewegungsfreiheit am Kompostplatz und 2-3 Lagerplätze hilfreich.
Nach ca. 9 Monaten ist der Kompost ausgereift. Er riecht jetzt nach Walderde und hat eine feinkrümelige Struktur. Am besten ist es, ihn jetzt durch ein Wurfgitter zu sieben. Zu grobe Stücke kommen zurück auf den Kompost, der feine Humus bleibt übrig.
Kompost ausbringen: Der ideale Zeitpunkt zum Kompost ausbringen ist das Frühjahr. Vermischt mit Gartenerde hat man nun einen perfekten und natürlichen Dünger für das nächste Gartenjahr.
Richtig kompostieren bedeutet in erster Linie, den Nährstoffkreislauf gezielt zu unterstützen. Damit die Lebewesen im Komposthaufen perfekt arbeiten können, sollte der Kompost aus einem Materialmix mit einem Kohlenstoff / Stickstoff-Verhältnis von 20:1 zusammengesetzt werden. Kohlenstoffreiche Teile sind beispielsweise trockenes Material wie Holz-Häcksel, Laub oder Stroh, während sich Stickstoff vor allem in frischen und feuchten Stoffen wie Rasenschnitt, Grünabfall und Kleintiermist befindet.
Nicht in den Kompost gehören anorganische Materialen wie Kunststoff, Metall oder Steine. Fäkalien, Kot von Fleischfressern, sowie Fleisch und Knochen bringen höchstens Krankheitskeime ein oder ziehen Ratten an und gehören nicht auf den Komposthaufen. Ähnliches gilt für Hochglanzpapier, Babywindeln, Staubsaugerbeutel und Zigarettenreste. Auch samentragendes Unkraut sollte lieber in den Biomüll, um ein erneutes Auskeimen zu verhindern. Offensichtlich kranke Pflanzen und Pflanzenteil sollte man vorsichtshalber ebenfalls über die Biotonne entsorgen.
Gut eignen sich hingegen Rasenschnitt, verwelkte Blumen, Heu, Stroh und Äste. Pflanzliche Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste eigenen sich genauso wie Eierschalen, Teesud und insbesondere Kaffeesatz. Außerdem dürfen noch Haare, Nagelreste, sowie Mist und organischer Einstreu von Pflanzenfressern auf den Kompost.
Kann man Herbstlaub kompostieren? Auch das ist möglich, solange es sich nicht um Walnusslaub handelt. Fallen aber große Mengen langsam verrottender Laubsorten an, wie z.B. von Eichen, dann empfiehlt es sich, Teile davon über den Biomüll zu entsorgen.