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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 18. Oktober 2018

Winterhartes Kräuterbeet

von Devina

Viele Kräuter werden vor allem im Frühjahr und Sommer frisch geerntet, doch auch während der kalten Monate muss man nicht komplett auf frisches Grün aus dem Garten verzichten. Denn es gibt einige winterharte Kräuter, die sich auch noch bis in den Winter hinein ernten lassen. Doch welche Kräuter sind für ein winterhartes Kräuterbeet geeignet?

Leider sind viele mehrjährige Pflanzen wie Wasabi oder Koriander in unseren Breitengraden nicht winterhart und müssen entweder in einem frostfreien Raum überwintert oder nach dem Winter neu gepflanzt werden. Einjährige Pflanzen wie Basilikum, Kresse oder Dill werden ebenfalls – meist nach den Eisheiligen – neu ausgesät oder gepflanzt.

Winterharte Kräuter für den Garten

Dennoch gibt es eine große Auswahl an Gartenkräutern, denen die kalten Winter im Kräutergarten nichts ausmachen wie Bärlauch, Minze, Liebstöckel, Sauerampfer oder Thymian. Einige der winterharten Kräuter wie Schnittlauch oder Liebstöckel ziehen sich im Winter etwas zurück, um im Frühjahr mit neuer Energie auszutreiben. Andere Kräuter gehören zu den immergrünen Stauden, die man deshalb (fast) das ganze Jahr über ernten kann. Wieder andere Kräuter wie die Minze oder Bärlauch fangen an zu wuchern, weshalb viele sie lieber in einen Topf als ins Kräuterbeet pflanzen wollen.

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Winterharte Kräuter pflanzen - für ein Kräuterbeet im Winter

8 winterharte Kräuter fürs Kräuterbeet

Wer sich ein schönes Kräuterbeet mit winterharten Kräutern anlegen möchte, hat die Qual der Wahl. Von heimischen Kräutern wie Borretsch, Sauerampfer oder Olivenkraut bis hin zu mediterranen Kräutern wie Thymian oder Oregano kann man seinem Geschmack freien Lauf lassen. Eine kleine Auswahl von acht leckeren Kräutern, die in einem winterharten Kräuterbeet nicht fehlen dürfen, haben wir für Dich hier zusammengestellt – Du findest aber am Ende des Artikels auch noch eine größere Übersicht, in der viele weitere winterharte Kräuter aufgelistet sind.

8. Schnittlauch - ideal fürs Butterbrot

Aufs Butterbrot, in deftigen Suppen oder im Kräuterquark – Schnittlauch ist wohl ein Klassiker in der deutschen Küche. Zudem versorgt es uns mit vielen wichtigen Vitaminen wie Vitamin A oder Vitamin E sowie Mineralstoffen. Und auf die muss man im Winter keineswegs verzichten! Denn das heimische Kraut hält auch kühlere Temperaturen aus und lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Erst bei strenger Kälte zieht es sich etwas zurück, doch spätestens wenn das Wetter wieder milder wird und die Schneedecke geschmolzen ist, leuchtet uns das Grün des Schnittlauchs wieder entgegen.

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Schnittlauch pflegen

Schnittlauch ist ziemlich anspruchslos. Das Kraut mag es sonnig und möchte regelmäßig gegossen werden. Am besten macht man hier die Fingerprobe: Ist die Erde bereits trocken, kann man wieder gießen. Ist sie noch feucht, einfach noch einen Tag warten und noch mal testen.
Steht Schnittlauch geschützt, kann er bis in den Winter hinein geerntet werden. Bei langanhaltenden Frösten ist ein Sonnenschutz mithilfe von Laub oder Tannengrün zu empfehlen, um den Schnittlauch vor dem Austrocknen zu schützen.

Auf dem Bild sieht man den SchnittlauchStaro‘ , der mit Wuchsfreudigkeit überzeugt.

7. Rucola - toll für Tomatensalate

Rucola wird am besten nach den Eisheiligen gepflanzt – und darf dann das ganze Jahr über nach Lust und Laune geerntet werden! Das Würzkraut – oder der Salat – begeistert mit einem würzig-nussigen Geschmack und liefert, wenn man die Blütentriebe entfernt, das ganze Jahr über schmackhafte Blätter, die man für Salate, Pizza oder Pasta verwenden kann.

Rucola pflegen

Die winterharte Rauke bevorzugt einen eher sonnigen Standort und mag regelmäßige Wassergaben. Die Erde kann zwischen den Bewässerungseinheiten ruhig antrocknen. Bei sehr starkem Frost ist ein Winterschutz mit wärmedämmenden und luftdurchlässigen Materialen wie Reisig oder Laub hilfreich. Dies schützt das Kraut auch vor den austrocknenden Sonnenstrahlen. Im Sommer sollte man die Blütentriebe zurückschneiden, damit der Rucola buschiger wächst und die Blätter keinen bitteren Geschmack bekommen.

Der Rucola ‚Grazia‘ auf dem Foto zeichnet sich durch saftige, würzige Blätter aus, die man vielseitig verwenden kann.

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6. Aromatischer Oregano

Das italienische Würzkraut ist aus der mediterranen Küche nicht wegzudenken und verfeinert mit seinem herrlichen Aroma jede Speise. Die Blätter ziehen sich bei der Kälte zwar etwas zurück, können aber noch geerntet werden. Die hübschen Blüten im Sommer können zudem als hübsche und zugleich essbare Dekorationen für Salate oder Kräuteröle verwendet werden.

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Oregano pflegen

Oregano mag vor allem einen sonnigen Standort und regelmäßiges, sparsames Gießen. Ab und an sollte man die Pflanze mit Flüssigdünger düngen, um sie im Wachstum zu unterstützen. Im Winter braucht Oregano keinen Dünger und auch das Gießen kann man ein wenig reduzieren. Bei langanhaltendem Frost ist ein Winterschutz mit wärmedämmenden und luftdurchlässigen Materialen wie Reisig oder Laub hilfreich. Dies schützt den Oregano auch vor den austrocknenden Sonnenstrahlen. Werden die Temperaturen wieder wärmer, kann der Oregano wieder bewässert werden. Oregano kann auch als Bodendecker dienen – so hat man immer genügend Nachschub zum Würzen der italienischen Gerichte!

5. Staudenbohnenkraut für Eintöpfe

Beim Staudenbohnenkraut handelt es sich um ein mehrjähriges und winterhartes Bohnenkraut, welches – wie der Name schon andeutet – besonders gut mit Bohneneintöpfen, Bohnensuppen oder Bohnensalaten harmoniert. Mit verschiedenen B-Vitaminen, Kalium und Calcium und seiner typischen Bohnenwürze ist das Kraut in jedem Fall eine kulinarische Bereicherung für die Küche.

Staudenbohnenkraut pflegen

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist für das Staudenbohnenkraut optimal. Als mediterranes Kraut verträgt es Trockenheit etwas besser als Feuchte, weshalb man zwar regelmäßig, aber sparsam gießen sollte. Die Erde kann zwischen den Bewässerungseinheiten ruhig antrocknen. Bei sehr starkem Frost ist ein Winterschutz mit wärmedämmenden und luftdurchlässigen Materialen wie Reisig oder Laub hilfreich. Dies schützt das Kraut vor den austrocknenden Sonnenstrahlen.

Das Staudenbohnenkraut ‚Bolero‘ ist ausgesprochen robust und verleiht Bohnengerichten die typische Würze.

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4. Eines unserer liebsten Kräuter: die Petersilie

Wie der Schnittlauch gehört auch die Petersilie zu den beliebtesten Küchenkräutern in Deutschland. Ob auf einem Butterbrot, in deftigen Suppen, im sommerlich-frischen Bulgursalat oder im Smoothie – den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Petersilie sind kaum Grenzen gesetzt. Zudem toppt die Petersilie mit ihrem Vitamin C-Gehalt Zitrusfrüchte wie Orangen oder Zitronen. Und gerade Vitamin C ist im Winter zur Vorbeugung von Erkältungen sehr gefragt. Da kann man von Glück sprechen, dass das heimische Kraut auch den eisigen Temperaturen im Winter trotzt.

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Petersilie pflegen

Petersilie bevorzugt einen sonnig bis halbschattigen Standort und sollte regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Zu viel Nässe bekommt dem Kraut nicht gut. Ab und an sollte die Petersilie mit ein wenig Flüssigdünger im Wachstum unterstützt werden. Während des Winters kann man die Petersilie auch naturgefroren ernten. Im Frühjahr treibt das Kraut dann mit frischen Trieben wieder aus. Fängt die Petersilie im zweiten Jahr an zu blühen, sollte man auf den Verzehr verzichten.

Sowohl die glatte Petersilie ‚Gigante di Napoli‘ (siehe Foto) als auch die krause Petersilie ‚Grandeur®‘ sind in den deutschen Küchen sehr beliebt.

3. Winterharter Rosmarin

Rosmarin gehört neben Basilikum, Thymian oder Oregano zu den beliebtesten mediterranen Kräutern. Die meisten Rosmarinsorten sind wärmeliebend und vertragen die deutsche Kälte nur bedingt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen wie den winterharten Rosmarin Blue Winter, der selbst eisige Temperaturen übersteht. So braucht man, wenn man im Winter Ofenkartoffeln oder Wild essen möchte, nicht auf den Geschmack von frischem Rosmarin zu verzichten!

Rosmarin pflegen

Rosmarin mag es sonnig bis halbschattig und möchte lieber etwas sparsamer gegossen werden. Gibt es im Winter langanhaltenden Frost, sodass man die Pflanze nicht gießen kann, sollte man sie mit etwas Reisig oder Tannengrün bedecken, um sie vor der austrocknenden Sonne zu schützen. Durch regelmäßiges Ernten wird der Rosmarin immer buschiger und verzweigter, sodass man nach ein paar Jahren einen kleinen Rosmarinbusch im Garten stehen hat, den man das ganze Jahr über ernten kann. In regelmäßigen Abständen sollte der Rosmarin mit Flüssigdünger versorgt werden.

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2. Salbei - besonders gut für Erkältungen

Gerade während der kalten Jahreszeit wirkt ein warmer Tee mit frischen Salbeiblättern wohltuend. Daher ist es umso schöner, dass viele Salbeisorten wie der Silber-Salbei oder der Purpursalbei winterhart sind! Aber auch auf nicht-winterfeste Salbeisorten wie Ananas-Salbei oder Pfirsich-Salbei muss man nicht verzichten: Auf einer hellen Fensterbank können solche Fruchtsalbeisorten das ganze Jahr über geerntet werden.

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Salbei pflegen

Salbei ist eine relativ robuste und anspruchslose Pflanze. Sie mag die Sonne und verträgt Trockenheit besser als Feuchtigkeit, weshalb man lieber sparsam gießen sollte. Färben sich die Blätter des Salbeis leicht gelblich, ist dies ein Zeichen von zu wenig Nährstoffen, was man mit regelmäßigen Düngergaben schnell beheben kann. Während des Winters braucht Salbei nur wenig Aufmerksamkeit – vertrocknen sollte der Wurzelballen jedoch auch nicht, weshalb man die Pflanze bei mildem Wetter etwas bewässern kann. Gibt es langanhaltende Frostperioden, sodass man auf das Gießen verzichten muss, sollte die Pflanze mit etwas Reisig oder Tannengrün bedeckt werden, um sie vor den austrocknenden Sonnenstrahlen zu schützen.

1. Thymian - ein mediterraner Allrounder

Thymian sorgt für mediterranen Flair in der Küche. Wenn es im Winter draußen wieder dunkel und kalt ist, weckt der Geruch von frischem Thymian die Lebensgeister. Ob zu Lamm, Geflügel, Fisch oder vegetarischen Gerichten wie Kartoffelgratin und Ofenkürbis – Thymian ist ein kulinarischer Allrounder. Auch bei Heiserkeit, Schnupfen und Husten kann ein Tee mit frischen Thymianblättern helfen. Frisch aus dem Garten gepflückt, steckt das Heilkraut voller wichtiger Vitamine und Mineralstoffe wie Niacin, Kalium oder Calcium.

Thymian pflegen

Thymian hat es gerne warm und sonnig. Auch er möchte wie andere mediterrane Kräuter zwar regelmäßig, aber sparsam gegossen werden. Ab und an kann das Wachstum mit Flüssigdünger oder organischem Dünger unterstützt werden. Im Winter kann es zu langanhaltendem Frost kommen. Dann sollte der Thymian mit etwas Reisig oder Tannengrün vor der austrocknenden Sonne geschützt werden. Sobald das Wetter milder wird, kann man den Thymian vorsichtig mit Wasser versorgen, sodass der Wurzelballen nicht vertrocknet.

Aufgrund einer leichten Zitrusnote schmeckt der Goldthymian ‚Mystic Lemon‘ (auf dem Bild) besonders erfrischend.

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Welche Kräuter sind winterhart?

Diese Liste zeigt einen kleinen Überblick über winterharte Kräuter und bedingt winterharte Kräuter.

  • Bärlauch
  • Baldrian
  • Beifuss
  • Beinwell
  • Brennnessel
  • Bronzefenchel
  • Currykraut (teilw. nur bedingt winterhart)
  • Eibisch
  • Estragon (Französischer Estragon ist empfindlicher und nur bedingt winterhart)
  • Frauenmantel
  • Johanniskraut
  • Kümmel
  • Kraut des Lebens
  • Liebstöckel
  • Löwenzahn
  • Meerrettich
  • Minzen
  • Olivenkraut
  • Oregano
  • Petersilie
  • Rucola
  • Rosen-Monarde
  • Rosmarin (wenig winterhart, Ausnahme ist der winterharte Rosmarin ‘Blue Winter’)
  • Salbei (mit Ausnahme von Fruchtsalbeisorten)
  • Sauerampfer
  • Schnitt-Knoblauch
  • Schnittlauch
  • Spitzwegerich
  • Staudenbohnenkraut
  • Staudenmajoran
  • Staudenlavendel
  • Thymian
  • Waldmeister
  • Wermut
  • Ysop
  • Zitronenmelisse
  • Zitronenverbene (bedingt winterhart)

Eine übersichtliche Liste mit winterharten Kräutern und Hinweisen gibt hier zum Download: Winterharte Kräuter für Dein Kräuterbeet

Winterharte Kräuter ernten

Wie man sieht, braucht man auch im Winter nicht auf Gartenkräuter verzichten. Man kann die Kräuter einfach nach Bedarf ernten. Während der eisigen Frostperioden ist jedoch die Gefahr der Verletzungen und Erfrierungen an frischen Wunden nach der Ernte relativ groß, weshalb man in dieser Zeit das Ernten besser einstellt und auf Alternativen wie getrocknete oder in Öl eingelegte Kräuter zurückgreift. Einige Kräuter wie Currykraut, Fruchtsalbei, Estragon, Olivenkraut oder Liebstöckel kann man auch auf die Fensterbank stellen und sich dort an ihnen erfreuen!

Winterharte Kräuter können verdursten

Zwar sind die winterharten Pflanzen frostunempfindlich, doch das bedeutet leider nicht, dass sie den Winter unbeschadet überstehen. Gerade bei langanhaltenden Frostperioden kann es zu Problemen mit der Wasserversorgung kommen. Denn immergrüne Kräuter verbrauchen, wenn sie von der Wintersonne beschienen werden, Wasser. Da das Wasser aufgrund des Frosts im Boden gefriert, wird es für die Pflanze schwieriger, Wasser aufzunehmen. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, vertrocknen die Wurzelballen und die Pflanze verdurstet. So ist es meist nicht die Kälte die dem winterharten Kraut zusetzt, sondern das Zusammenspiel aus Frost und Sonne. Bei langanhaltenden Frostperioden ist es daher sinnvoll, die Kräuter mit luftdurchlässigen und wärmedämmenden Materialien wie Tannengrün oder Reisig zu bedecken, um sie vor den austrocknenden Sonnenstrahlen zu schützen.

Der Unterschied zu nicht-winterharten Kräutern

Mit den frostigen Temperaturen des Winters haben die winterharten Kräuter demnach keine Probleme. Es ist nur der daraus resultierende Wassermangel, der dazu führt, dass die Pflanzen den Winter nicht überleben. Im Gegensatz dazu führt der Frost bei nicht-winterharten Kräutern dazu, dass die Flüssigkeit in den Blattzellen der Pflanzen gefriert. Das Ergebnis sind geplatzte Zellen. Hier genügt bereits eine frostige Nacht, um die Blätter und Zweige der Limonadenpflanze oder des Wasabis schwarz zu färben. Aus dem Grund müssen solche frostempfindlichen Pflanzen vor dem ersten Frost in ihr Überwinterungsquartier gebracht werden. Was man bei der Überwinterung der nicht-winterharten Pflanzen beachten muss, erklärt Volker in diesem Artikel.


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