Ist das jetzt eine Christrose oder eine Lenzrose? Oder doch eine Schneerose? Zugegeben, manche Begriffe in der Pflanzenwelt bedürfen einer Erklärung. Worin die Unterschiede zwischen den drei winterlichen Blütenwundern liegen, erfährst Du in diesem Artikel. So viel vorweg: Sie alle gehören zur Gattung Helleborus. Der maßgebliche Unterschied ist der Zeitpunkt der Blüte.
Christrosen (Helleborus niger) sind in den Alpen heimisch und blühten früher ganz typisch zur Weihnachtszeit mit reinweißen Blüten. Ein sicheres Aufblühen zum Weihnachtsfest erforderte jedoch immer etwas Glück, denn je nach Witterungsverlauf konnte die Blüte auch erst im Januar einsetzen.
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Durch viel Geschick und Züchtungsarbeit hat sich in den letzten Jahren viel getan. So setzt bei neuen Züchtungen, wie der Christrose ‘WinterSun’ die Blüte schon ab Mitte November ein und hält bis Februar an. Somit erfreuen uns Christrosen schon in der besinnlichen Vorweihnachtszeit. Mehr Infos findest Du auf www.christrose-wintersun.de.
Die Schneerosen schieben sich mit ihrem Blütezeitpunkt zwischen Christrosen und Lenzrosen. Die Blüte der Schneerosen kann schon im Dezember beginnen und erstreckt sich oft bis in den April. Zu den Schneerosen gehören die sogenannten Arthybriden. Dabei handelt es sich um klassische Züchtungskreuzungen verschiedener Helleborus-Arten untereinander, die die positiven Aspekte der jeweiligen Art wie Blütenfarbe, Blütengröße und Laubstruktur etc. miteinander vereinen.
Zu den Lenzrosen zählt die Helleborus orientalis. Das Wort “Lenz” steht dabei für Frühling und impliziert eine Frühjahrsblüte, in etwa von Februar bis April. Helleborus orientalis stammen ursprünglich aus der Türkei und der Kaukasusregion. Dort überdauern die wintergrünen Pflanzen die kalte Jahreszeit unter dem Schnee, ehe sie im Frühjahr zur Blüte kommen. Sie beeindrucken durch farbige Blüten in Rosa, Rot und Weiß, die zum Teil auch exotisch gepunktet sind.
Die Lenzrosen markieren mit ihren bunten Variationen den Übergang zum Frühjahr
Der wichtigste Unterschied zwischen den drei Winterwundern ist also der Blütezeitpunkt. Falls Du Dich sorgst, dass Du sie durcheinanderbringst, haben wir hier eine kleine Hilfe für Dich. Orientiere Dich einfach an den Namen. Sie passen genau zum Verlauf des Jahres: Christrosen blühen zur Weihnachtszeit. Schneerosen blühen wenn es schneit (die Zeiten der weißen Weihnacht sind ja offenbar Geschichte…). Und die Lenzrosen blühen im Lenz, also im Frühling. Sie bringen dann die bunten Farben mit, wie es sich im Frühling schließlich auch gehört! Für alle Fälle haben wir die Blütezeiten auch noch in der nachstehenden Grafik dargestellt.
Von November bis April: Die Helleborussorten sorgen für blütenreiche Winter
Alle Helleborus-Typen schätzen einen humosen, kalkhaltigen, nicht zu trockenen Standort und können bei guter Wasserversorgung sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten angepflanzt werden. Sie sind allesamt sehr winterfest. Mit ihrem immergrünen Laub und den großen, beindruckenden Blüten sind Helleborus eine Bereicherung für den Garten und Balkon.
Den Standort sollte man mit Bedacht wählen, da die Staude in den nächsten Jahren an dieser Stelle für kleine Winterwunder sorgen– und im Sommer eine schöne Füllpflanze für bunte Sommerblumen darstellen wird. Sinnvoll ist es, wenn man verschiedene Pflanzen miteinander kombinieren kann, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, sodass man immer einen besonderen Hingucker im Garten hat! So kann man beispielsweise im Sommer blühende Hortensien mit den im Winter blühenden Schneerosen zusammenpflanzen: Während die Hortensie blüht, bildet die Schneerose mit ihrem grünen Laub einen ruhigen Hintergrund. Im Winter zieht sich die Hortensie dann zurück und überlässt der Schneerose das Feld.
Zudem werden die Winterblumen von Jahr zu Jahr größer und bilden imposante, kräftige Horste. Daher ist es insbesondere bei Lenzrosen, die zumeist wüchsiger sind als andere Helleborus-Typen, sinnvoll vor der Blüte im neuen Jahr die größten und längsten Blätter mit einem Messer an der Basis zu entfernen, damit die Blüten voll zur Geltung kommen können. Weitere Tipps zur Christrosenpflege findest Du in unserem Blog-Artikel “Tipps zur Pflege von Christrosen“.
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Die robusten Stauden können viele Jahre im Garten verbringen und für farbenfrohe Momente sorgen. Alle paar Jahre kann man die Staude teilen. Idealerweise findet dies bei Christrosen im Frühjahr und bei Lenzrosen im Herbst statt. Bei Schneerosen kann man zwischen dem frühen Herbst und dem späten Frühjahr wählen. Dabei sollten die Pflanzen mit einem Spaten großzügig und mit ausreichend Erde ausgegraben und dann per Hand in zwei bis drei Teile geteilt werden. Anschließend wieder einpflanzen und ausreichend angießen, so dass die Wurzeln auch bis in 10-15 cm Tiefe feucht sind, ein sogenannter Bodenschluss erreicht wird und keine Hohlräume verbleiben. Das Teilen von Stauden sollte jedoch nur durchgeführt werden, wenn sie gesund sind und bereits sehr üppig geworden sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man das Wurzelwerk der Pflanze so stark beschädigt, dass sie dadurch kaputt gehen.
Wenn Du Helleborus schon mal Dein Eigen nennen konntest, ist Dir mit Sicherheit schon aufgefallen, dass sich bei Frost die Blätter- und Blütenstiele auf die Erde legen und welk aussehen. Dies ist nicht schlimm und deutet nicht auf ein Erfrieren der Pflanzen bei Frost hin. Vielmehr zeigt es die Fähigkeit der Helleborus-Gattung sich bei Minustemperaturen mit einem Absenken des Zelldrucks zu schützen. Wird es nach einer frostigen Nacht wärmer, richten sich die Pflanzen wieder vollständig auf.
Bei langanhaltendem Frost sollte darauf geachtet werden, dass die Helleborus nicht vertrocknet. Ist der Boden gefroren, kann die Schneerose kein Wasser aufnehmen. Scheint zugleich die Sonne und sind die Temperaturen im leichten Plusbereich, verdunstet die Pflanze Wasser dennoch Wasser. Das Resultat: Die Pflanze vertrocknet.
Schützen kann man die Pflanze, indem man sie in dieser Zeit mit Reisig oder Tannengrün bedeckt oder sie in einen schattigen Bereich des Gartens stellt. Sobald die Temperaturen milder werden, kann man den Sonnenschutz entfernen. Dann sollte man die Pflanze auch wieder mit Wasser versorgen, da sie auch bei geringen Temperaturen Wasser zur Nährstoffaufnahme benötigt.
Christrosen, Schneerosen und Lenzrosen halten die Stellung im winterlichen Garten, während der Rest der Pflanzenwelt im Winterschlaf liegt. Ihre Blütezeiten ergänzen sich perfekt. Wenn Du Deinen Garten oder Deinen Balkon also mit allen drei kühlen Schönheiten ausstattest, kannst Du in der kalten Jahreszeit ununterbrochen die Blütenpracht genießen!
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