Noch muss man sich ein wenig gedulden, bis man seinen Balkon oder Garten mit den farbenfrohsten Sommerblumen bepflanzen kann. Denn für Sommerblumen wie Geranien, Begonien oder Zauberglöckchen ist es trotz herrlichstem Sonnenschein noch zu kalt. Dennoch kann man sich jetzt schon an den kleinen Pflanzen erfreuen, wenn man sie als Jungpflanzen im Haus vorkultiviert! Wie man die Jungpflanzen pflegen muss, um sich im Sommer an einer herrlichen Blütenpracht zu erfreuen, erfährst Du in diesem Beitrag.
Im Frühling sorgen die ersten Frühjahrsblüher wie Primeln, Hornveilchen, Krokusse oder Narzissen für gute Laune. Klassische Sommerblumen wie Geranien, Petunien, Lavendel, Verbenen oder Thunbergien lassen hingegen noch auf sich warten. Denn besonders die niedrigen Temperaturen in der Nacht würden den frostempfindlichen Blumen zu schaffen machen. Erst wenn die Eisheiligen Mitte Mai vorbeigezogen sind, kann man die hübschen Pflanzen endgültig nach draußen pflanzen.
Wer jedoch nicht bis Mai warten möchte, kann sich im Haus schon mal mit den passenden Jungpflanzen auf den Sommer einstimmen! So gibt es Zauberglöckchen, Duft-Begonien, Zier-Salbei, Petunien, Fuchsien oder Strauchmargeriten auch als Jungpflanzen zu kaufen.
Sommerblumen wie Petunien, Zauberglöckchen, Bidens, Fuchsien oder Thunbergien kann man schon jetzt im Haus vorkultivieren
Jungpflanzen sind ausgesprochen kleine Pflanzen, die gerade erst ihre ersten Schritte wagen und noch ein wenig Hilfe auf dem Weg zum Erwachsenwerden benötigen. Damit man sich auf der Fensterbank und später auf dem Balkon oder im Garten über wunderschön blühende Sommerblumen freuen kann, gibt es jetzt 3 Tipps, um Deine neue Mitbewohnerin willkommen zu heißen.
Die Jungpflanze erreicht Dein Zuhause? Dann frag am besten direkt nach, ob sie nach der langen Strecke durstig ist. Sollte der Erdballen der Jungpflanzen nach ihrer Ankunft nämlich trocken sein, ist nämlich ein kleiner Begrüßungsdrink hilfreich. Dafür füllt man eine flache Schale mit Wasser und stellt die Jungpflanze für einige Minuten hinein. Danach schüttet man das überflüssige Wasser weg.
Die Jungpflanze kann eigentlich sofort ihr neues Heim beziehen. Dafür wählt man idealerweise einen Topf mit circa 12 cm Durchmesser. In den Topf gibt man hochwertige, vorgedüngte Erde – schließlich will man nur das Beste für seine neue Mitbewohnerin. Im Kompost sind meist zu viele Nährstoffe enthalten, weshalb sich dieser hier noch nicht eignet. Die Jungpflanze wird bis kurz unter die beiden Keimblätter in die Erde gepflanzt. Nach dem Einpflanzen wird sie leicht angedrückt und angegossen. Das erleichtert das Anwurzeln.
Jungpflanzen mögen es in der Regel hell und bevorzugen Temperaturen von 18-20° C. Vor allem Begonien, Salbei, Glitzerschnee oder Wandelröschen gehören zu den wärmeliebenden Pflanzen. Petunien, Strauchmargeriten, Kapkörbchen, Nelken oder Verbenen kommen hingegen auch gut mit Temperaturen zwischen 14 und 16 °C aus.
Volker, Gärtner und Gartenbauingenieur bei Volmary, zeigt im Video, wie man Jungpflanzen einpflanzt und gibt ein paar erste Tipps zur Pflege von Jungpflanzen
Damit sich Deine Jungpflanze nicht nur willkommen fühlt, sondern auch gut einlebt und zu einer großen, kräftigen Pflanze heranwächst, gibt es jetzt von unserem Gärtner Volker ein paar Tipps, wie man Jungpflanzen pflegen sollte!
Sobald die Erde trocken ist, kannst Du Deiner Jungpflanze wieder etwas Wasser geben. In den ersten Wochen solltest Du Deine Jungpflanze täglich kontrollieren. Gerade in Tontöpfen kann es sein, dass Du häufiger gießen musst, da das Wasser schneller verdunstet. Aber Achtung: Gieße bitte nicht von oben, sondern direkt an die Erde. Das minimiert das Risiko für Infektionen. Steht die Pflanze in einem Übertopf, sollte der Übertopf eine Viertelstunde nach dem Gießen entleert werden, damit Deine Mitbewohnerin keine nassen Füße bekommt.
Nach drei Wochen hat die Jungpflanze den Topf ein wenig durchwurzelt und kann nun kühler gestellt werden. „Niedrigere Temperaturen am Tag bei viel Licht sorgen für einen festen, kompakten Pflanzenaufbau“, erklärt unser Gärtner Volker. Die optimalen Temperaturen liegen für die meisten Beet- und Balkonpflanzen bei 14-18° Grad.
Wer einen lichtdurchfluteten Raum in seinem Haus oder seiner Wohnung hat, der zwischen 14 und 18° Grad warm ist, stellt die Jungpflanze tagsüber einfach in diesen Raum.
Wer solch einen Raum nicht hat, sollte seine Jungpflanze aber nicht in den dunklen Keller stellen, nur weil dieser kühler ist als die Wohnung. Denn für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze ist Sonnenlicht unverzichtbar. „Tagsüber sollte die Jungpflanze so viel Licht wie nur möglich bekommen – notfalls auch bei etwas höheren Temperaturen“, rät Volker.
Jungpflanzen pflegen: Jungpflanzen brauchen zu Beginn eine aufmerksame Pflege, damit sie zu kräftigen Pflanzen heranwachsen können
Daneben kann man auch zu einer anderen Maßnahme – „einer Kultur auf der trockenen Seite“ – greifen, um den Streckungswachstum etwas abzumildern: „Die ‚Kultur auf der trockenen Seite‘ bedeutet, dass man nur gerade so viel gießt, wie unbedingt nötigt ist, um die Pflanze zu versorgen. Die Erde wird demnach nicht dauerhaft feucht gehalten, sodass die Pflanze nicht aus dem Vollen schöpfen kann“, erklärt Volker, setzt aber sofort hinzu: „Diese Maßnahme stößt jedoch auch an ihre Grenzen. Denn ohne Wasser gibt es nicht nur kein Wachstum, sondern irgendwann auch kein Leben. Die Gefahr ist daher groß, dass die mangelnde Wasserversorgung zu Trockenschäden führen kann.“
Wenn es das Wetter zulässt und draußen Temperaturen von 15 bis 25 Grad herrschen, kann man seine Jungpflanze auch schon im März oder April für ein, zwei Stunden am Tag auf den Balkon oder auf die Terrasse stellen. Was man dabei beachten muss, erfährst Du im 5. Tipp!
Im Sommer möchte man sich gerne an buschigen, schön verzweigten Jungpflanzen erfreuen. Viele Beet- und Balkonpflanzen müssen daher nach drei Wochen gestutzt werden. „Beim Entspitzen oder Stutzen wird die weiche Triebspitze abgeschnitten oder einfach mit den Fingern abgeknipst“, so Gärtner Volker. Dadurch wird die Seitentriebbildung der Pflanze angeregt. Sie bildet nun also Seitentriebe und wird buschiger. Gestutzt werden beispielsweise Fuchsien, Zauberglöckchen, Thunbergien, Verbenen oder Geranien.
Nach drei bis sechs Wochen kann man die Jungpflanze auch mit etwas Flüssigdünger versorgen. Damit unterstützt Du Deine Mitbewohnerin in der Ausbildung gesunder und kräftiger Triebe und Blätter. Spätestens, wenn die kleine Jungpflanze gelbe Blätter zeigen, ist das meist ein Zeichen für einen Nährstoffmangel, den man aber ganz leicht mit etwas Dünger beheben kann. Dafür wird der Flüssigdünger einfach alle 14 Tage ins Gießwasser gemischt, mit dem man die Jungpflanze begießt.
Ist die Jungpflanze schon etwas kräftiger geworden und die Temperaturen liegen Ende April bei 15 bis 25 Grad, kannst Du Deine Jungpflanze tagsüber auch schon auf die Terrasse oder den Balkon stellen. So kann sie sich schon ein wenig an ihre neue Umgebung gewöhnen. „Wenn sie das erste Mal rauskommt, sollte sie sich erst mal ein wenig ans Sonnenlicht gewöhnen dürfen. Daher bietet es sich an, die Pflanze erst mal für 1-2 Stunden raussetzen, idealerweise am Nachmittag, wenn es schon etwas wärmer ist und die Sonne nicht mehr so brennt“, erklärt Volker. Denn die volle Sonne sollte man sie in den ersten Tagen nicht stellen, da sie hier einen Sonnenbrand bekommen könnte.
Jungpflanzen pflegen: Licht, Wasser und Nährstoffe sind wichtig für die Pflanzen!
Nachts muss die Jungpflanze sicherheitshalber wieder ins Haus geholt werden. Denn wenn die Temperaturen zu kalt sind, können sie den Wuchs zu stark verlangsamen – und Spätfröste können sogar das Aus Deiner Mitbewohnerin bedeuten!
Da Spätfröste noch bis Mitte Mai auftreten können, sollte man bis dahin mit dem endgültigen Auspflanzen der nun “erwachsenen” Pflanze warten.
Mit diesen Pflegetipps wirst Du Dich schon im April an den ersten Blüten Deiner Jungpflanze erfreuen können – und spätestens im Mai gibt es kein Halten mehr, sodass Du Dich den ganzen Sommer über an einer blühenden Pracht erfreuen kannst!
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