Die Blätter sehen seltsam gewellt aus, scheinen Blasen zu bilden oder haben rote Verfärbungen? Diese Indizien können auf eine Pilzerkrankung, die unter dem Namen „Kräuselkrankheit“ bekannt ist, hinweisen. Doch wie kann man der Kräuselkrankheit vorbeugen und wie kann man sie bekämpfen?
Verantwortlich für die deformierten Blätter und Blüten ist der Pilz „Taphrina deformans“. Die Erkrankung kann sowohl Pfirsiche, Nektarinen als auch Mandeln befallen und zu einem Totalausfall der Ernte führen. Bei einem starken Befall kann sich das auch auf die gesamte Vitalität des Baumes niederschlagen und zu einem Absterben ganzer Zweige führen, sodass beispielsweise ein großer Pfirsichbaum im Garten nach einigen Jahren abgeholzt werden muss.
Bemerkbar macht sich der Pilzbefall meist erst im Frühjahr, wenn die Bäume ihre Blätter und Blüten ausbilden. Häufig erkennt man die Kräuselkrankheit daran, dass die Blätter gekräuselt sind oder gewölbt erscheinen und hellgrüne oder rote Blasen haben. Daher kommt auch der Name der Krankheit: „Bläschen- und Kräuselkrankheit“.
Die Kräuselkrankheit ist eine durch den Pilz „Taphrina deformans“ verursachte Erkrankung. Dieser Pilz ernährt sich von Juni bis Februar von abgestorbenen Pflanzenmaterial. Er sitzt dabei als kleiner Sprossmycel an den Trieben oder Knospenschuppen der Nektarinenbäume oder Pfirsichbäume. Diese kleinen Sprossmycelien sind jedoch leider nicht für das menschliche Auge sichtbar. Im Februar und März zerfallen die Sprossmycelien in eine Vielzahl winziger Sprosszellen. Wenn es nun im Frühjahr regnet und der Baum ungeschützt steht, können die kleinen Sprosszellen des Pilzes in die sich gerade öffnenden Knospen des Baumes geschwemmt werden und den Baum so infizieren. Befallene Blätter und Blüten können nicht mehr gerettet werden. Oft sorgt die Kräuselkrankheit daher für einen Ausfall der Ernte.
Da Regen ein wichtiger Faktor bei der Erkrankung spielt, sollte man zur Vorbeugung der Pilzinfektion einen regengeschützten sowie sonnigen und warmen Standort wählen. Außerdem sollten die Zweige regelmäßig ausgedünnt werden, damit Luft zwischen den Zweigen zirkulieren kann.
Gekräuselte und rote Blätter beim Pfirsich – wie man man der Kräuselkrankheit vorbeugen?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es dennoch zu einem Pilzbefall kommen. Bilden sich die ersten grünen Blasen oder kann man seltsame rote Verfärbungen beobachten, sollte man nicht lange zögern und die ersten Gegenmaßnahmen einleiten.
Bei kleinen Kübelobstpflanzen kann bereits das Entfernen der betroffenen Blätter helfen, um den Pilz einzudämmen. Außerdem sollten verkrüppelte Triebspitzen abgeschnitten werden. Die betroffenen Pflanzenteile sollten nicht auf den Kompost geworfen werden. Zusätzlich kann man im Anfangsstadium versuchen, den Pilz mit einem natürlichen Pflanzenstärkungsmittel zu bekämpfen.
Ein gesunder Pfirsichbaum im Kübel – bei einem Balkon-Bäumchen lässt sich die Kräuselkrankheit schnell eindämmen
Handelt es sich um einen großwachsenden Obstbaum ist der Befall jedoch meist nicht so leicht einzudämmen. Hier kann man den Baum meist nur noch mit einem Pflanzenschutzmittel retten. Denn wird der Baum nicht behandelt, überwintern die Pilze und die Erkrankung tritt im folgenden Frühjahr erneut auf und kann letztendlich dazu führen, dass man den Baum roden muss.
Am besten erkundigt man sich bei einer Gärtnerei oder im Gartencenter, welche Pflanzenschutzmittel einem bei der Bekämpfung der Kräuselkrankheit zur Wahl stehen.
In diesem Video erklärt Gärtner & Gartenbauingenieur Volker, was es mit der Kräuselkrankheit auf sich hat und wie man ihr vorbeugen kann:
Wie man der Kräuselkrankheit vorbeugen kann, erklärt Volker im Video
Dein Kommentar* Dein Kommentar* | |
Name + E-Mail* Name + E-Mail* | |
Webseite Webseite | |
| |
Die mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder | |
| |
|