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Gärtnertipps: Pflanzen & Pflegen / 23. August 2018

Mini-Wassermelonen pflanzen, pflegen und ernten


Frisch, fruchtig und herrlich süß – Wassermelonen gehören zu den beliebtesten Sommerfrüchten. Zwar werden die Melonen vorrangig in tropischen und subtropischen Gegenden angebaut, viele Sorten wie die Mini-Wassermelone ‚Mini Love‘ können jedoch auch in heimischen Gärten gepflanzt werden. Wie das geht, erklärt unser Pflanzenexperte Raimund.

Wassermelonen haben eine lange Tradition in der Geschichte der Menschheit. Die wilden Formen existierten bereits seit tausenden von Jahren und stammen ursprünglich aus Afrika. Vermutlich um 2000 vor Christus sollen dann in asiatischen und afrikanischen Gebieten auch kultivierte Wassermelonen verzehrt worden sein, die sich rasch größerer Beliebtheit erfreuten. Gerade in trockenen Regionen in Afrika galt die süße Frucht als wichtige Wasserquelle. Rund 1000 Jahre später wurden Wassermelonen auch in China und Südrussland angebaut und mittlerweile gilt die Volksrepublik China als größter Produzent der süßen Frucht.

Auch wenn die Wassermelone in Deutschland nicht auf eine tausendjährige Geschichte zurückblicken kann, findet die leckere Frucht besonders im Sommer großen Anklang. Gerade Mini-Wassermelonen sind in Deutschland immer begehrter: Sie sind kleiner und leichter als ihre großen Kameraden und lassen sich so besser transportieren, im Kühlschrank lagern und schneller verzehren – was ein wichtiger Faktor ist, da die Wassermelonen frisch am besten schmecken und eine lange Lagerzeit ihrem Aroma nicht unbedingt zuträglich ist.

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Erfrischende Melonen-Limo mit pürierter Wassermelone, Kokoswasser, Limette und Minze

Wozu zählt die Wassermelone?

Interessanterweise handelt es sich bei einer Wassermelone aus botanischer Sicht nicht um Obst. Ebenso wie die Zuckermelone gehört die Wassermelone zu der Familie der Kürbisgewächse und zählt als einjährige Pflanze zum Fruchtgemüse. Doch während die Zuckermelone (Cucumis melo) der Gattung der Gurken angehört, stammt die Wassermelone (Citrullus lanatus) aus der Gattung der Citrullus. Die Zuckermelone ist damit enger mit der beliebten Salatgurke verwand als mit der Wassermelone.

Verschiedene Typen von Wassermelonen

„Wassermelonen können in verschiedene Typen unterteilt werden. Die zwei Haupttypen sind ‚Sugar Baby‘ und ‚Crimson Sweet‘. Während sich der Wassermelonen-Typ ‚Crimson Sweet‘ optisch durch eine gestreifte Schale und eine ovale Form auszeichnet, ist die Schale des ‚Sugar Baby‘-Typs rein grün und die Form eher rundlich.

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Mini-Wassermelone: Sugar Baby ‘Fabiola’

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Mini-Wassermelone: Crimsen Sweet ‘Mini Love

Mini-Wassermelonen für den eigenen Anbau

Um in den Genuss frisch geernteter Melonen zu kommen, kann man mittlerweile auch Mini-Wassermelonen im heimischen Garten anbauen. Zwar mögen die Pflanzen warme Temperaturen, weshalb sie vor allem in wärmeren Regionen kultiviert werden, sie können jedoch auch in Deutschland angebaut werden. So lässt sich beispielsweise die Mini-Wassermelone ‚Mini-Love‘ hervorragend im eigenen Garten, auf dem Balkon und natürlich auch im Gewächshaus pflanzen.

Der Standort: warm und sonnig

„Wichtig ist, dass die Wassermelone an einem warmen, sonnigen und geschützten Ort steht“, erklärt Raimund. Die Mini-Wassermelone ‚Mini Love‘ kann sowohl im Gewächshaus, im Gartenbeet als auch in einem größeren Kübel auf dem Balkon gepflanzt werden. Der Kübel sollte dabei mindestens 30 cm Durchmesser haben, besser wären 40 bis 50 cm Durchmesser. Auch im Hochbeet macht die Wassermelone mit ihren langen Trieben eine schöne Figur.

Freiraum für die Melone

Die Wassermelone ist eine eher kriechend und ausufernd wachsende Pflanze, die aufgrund ihres rankenden Wuchses relativ viel Platz benötigt. „Rund einen Quadratmeter kann man pro Pflanze rechnen“, schätzt unser Pflanzenexperte Raimund. Deshalb sollte auch beim Einpflanzen der Mini-Wassermelone darauf geachtet werden, dass links und rechts genügend Raum ist, damit sie sich mit ihren langen Trieben frei entfalten und ausbreiten kann.

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Rankende Wassermelone 'Mini Love' - die Ranken sollte man übrigens nicht schneiden!

Wann kann man die Wassermelone pflanzen?

Der optimale Zeitpunkt, um Melonen zu pflanzen, ist nach den Eisheiligen, denn Melonen sind ausgesprochen frostempfindlich. Lediglich im Gewächshaus ist der Anbau bereits im April möglich. Melonenpflanzen können ausgesät oder als junge Pflanzen gekauft werden. Der Vorteil bei jungen Pflanzen ist, dass diese meist auf der Unterlage von Kürbissen veredelt wurden und somit robuster und weniger anfällig für Wurzelerkrankungen sind. Zu den veredelten Wassermelonen gehört die Mini-Wassermelone ‚Mini Love‘, die aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und ihrer kleinen, süßen Früchte äußerst beliebt ist.

Wassermelone pflanzen - Schritt für Schritt

Hat man sich die Jungpflanze ‚Mini Love‘ gekauft, stehen viele vor der Frage: Wie pflanze ich die Melone nun am besten ein?

Grundsätzlich sollte man sich einen geräumigen Platz im Gewächshaus oder einen sonnigen, windgeschützten Platz im Garten oder auf dem Balkon aussuchen. Wassermelonen wie die Mini-Wassermelone ‚Mini Love‘ bevorzugen einen lockeren und humosen Boden. Vor dem Einpflanzen der Jungpflanze sollte daher organischer Langzeitdünger in die Erde eingearbeitet werden und auch während der Blüte kann man die Pflanze zusätzlich im zweiwöchentlichen Rhythmus mit organischem Dünger unterstützen.

Vor dem Umtopfen wird die Mini-Wassermelone etwas begossen. Anschließend nimmt man sie aus dem Topf und setzt sie in das Gartenbeet oder in den Kübel und schließt das Loch wieder mit Erde. Nun sollte der Boden um die Pflanze noch einmal ordentlich bewässert werden, damit die Wurzeln in der neuen Erde schön anwurzeln können. Frisch gesetzte Pflanzen brauchen zunächst etwas Zeit, damit ihre Wurzeln in der neuen Umgebung Fuß fassen können. Ein leichtes Andrücken der Pflanze nach dem Einpflanzen und kräftiges Gießen unterstützen den Prozess.

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Blüten der Mini-Wassermelone ‘Mini Love’ – bei Bienen sehr begehrt

Wassermelonen brauchen Wasser

Wassermelonen brauchen relativ viel Wasser, um gut zu gedeihen“, weiß unser Pflanzenexperte Raimund. Bei heißen Temperaturen im Sommer sollte man auf jeden Fall regelmäßig nachschauen, ob die Erde schon trocken ist. Denn wenn sich der Boden bereits trocken anfühlt, gießt man am besten gleich Wasser nach. Wenn er jedoch noch feucht ist, braucht die Pflanze kein Wasser. Gerade im Topf muss regelmäßig nachgeschenkt werden, da die Melonenpflanze hier kein Wasser aus dem Boden ziehen kann. „Irgendwann bekommt man aber auch ein Gefühl dafür, wie viel Wasser seine Melone braucht“, beruhigt Raimund, „man sollte lediglich beachten, dass die Melonenpflanzen immer von unten, direkt an die Wurzeln, begossen werden sollten.“ Wasser auf den Blättern kann zu Pilzerkrankungen führen. Die optimalen Zeitpunkte zum Gießen sind der frühe Vormittag und der Abend, wenn die Sonne nicht so stark scheint.

Blütezeit: männliche & weibliche Blüten

Nach einer Weile bekommt die Wassermelonenpflanze ihre schönen gelben Blüten. Dabei hat eine Melonenpflanze immer männliche und weibliche Blüten. Die männlichen Blüten erscheinen vor den weiblichen Blüten. Da sie beide gelb sind, erkennt man den Unterschied meist nur daran, dass sich an der weiblichen Blüte ein kleiner, runder Fruchtknoten befindet, der sich im Laufe der Zeit zu einer leckeren Melone entwickelt. Die männlichen Blüten dienen dagegen der Bestäubung und fallen nach einiger Zeit einfach ab.

Da die weiblichen Blüten an den Triebspitzen sitzen, sollte man die Triebspitzen auf keinen Fall abschneiden! Vom „Melonen entspitzen“ rät der Pflanzenexperte Raimund daher ab, da die Gefahr, aus Versehen einen zukünftigen fruchtragenden Trieb abzuschneiden, relativ groß sei.

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Verwelkte weibliche Blüte, erkennbar am Fruchtknoten – aus diesem Fruchtknoten entsteht die Melone.

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Der Fruchtknoten (rechts im Bild) wird allmählich größer (links im Bild) und kann irgendwann als reife Frucht geerntet werden

Darf man Wassermelonen schneiden?

Gärtner & Gartenbauingenieur Volker erklärt, warum man Wassermelonen besser nicht zurückschneiden sollte, wenn man sich im Sommer über eine reiche Ernte freuen möchte.

Veredelung von Melonen - warum?

Während die Triebe der Melone nicht gestutzt werden dürfen, sollten die Triebe, die bei einer veredelten Melonenpflanze aus der Unterlage ausbrechen können, entfernt werden.

Doch was bedeutet Veredelung eigentlich? Pflanzen zu veredeln, ist eine altbewährte Technik, die genutzt wird, um seine Pflanze widerstandsfähiger zu machen. Dabei wird die Melonenpflanze ‚Mini Love‘ auf eine besonders robuste Kürbispflanze gesetzt. Diese Kürbispflanze dient mit ihren Wurzeln und ihrem Stamm als Unterlage für die Melonenpflanze. Die so veredelte Melonenpflanze ist nun ertragreicher und robuster gegen Wurzelkrankheiten. Wenn jedoch ein Trieb unterhalb der Veredelungsstelle ausbricht, gehört dieser Trieb nicht zur Melone, sondern zum Kürbis. Würde man den Trieb einfach wachsen lassen, hätte die Pflanze nicht genügend Kraft, um Melonenfrüchte auszubilden. Daher muss der Trieb der Unterlage entfernt werden.

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Veredelungsstelle – am Beispiel an einer veredelten Tomatenpflanze

Ungewollte Besucher bekämpfen

Leider muss man seine Pflanze manchmal mit kleinen Plagegeistern teilen. Blattläuse, Spinnmilben oder Thripse können der Pflanze im wahrsten Sinne des Wortes ihren Saft aussaugen. Blattläuse sieht man meist mit bloßem Auge. Die kleinen, gelben, roten oder schwarzen Tierchen hinterlassen auf den Blättern eine leicht glänzende, klebrige Spur und sitzen gerne an den Stielen oder unter den Blättern. Auf der Blattunterseite halten sich auch gerne Spinnmilben auf. Wie die Thripse hinterlassen die Spinnmilben kleine weiße Stellen auf der Pflanze. Diese weißen Flecken entstehen dadurch, dass die Insekten der Pflanze an dieser Stelle den Pflanzensaft ausgesaugt haben. Bei einem stärkeren Befall wirkt die Melonenpflanze meist auch etwas schlapp und mitgenommen.

Bei einem Schädlingsbefall sollte man schnell handeln.

Raimund Schnecking, Gartenbauingenieur & Spezialist für Nutzpflanzen
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„Wichtig ist, jetzt schnell zu handeln, damit die Melone keinen langfristigen Schaden davonträgt“, rät Raimund. Zunächst sollte man die Pflanze von allen Tierchen befreien. Man kann sie außerdem mit etwas Wasser aus einer Sprühflasche besprühen, um eventuelle Gespinste von Spinnmilben zu erkennen, da diese mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Nachdem man die Melone von allen Tierchen befreit hat, kann man zur Vorbeugung eines erneuten Befalls verschiedene Hausmittelchen anwenden wie Knoblauch-Sud, Oregano-Tee, Brennnessel-Sud oder Seifenlauge. Die Rezepte für diese natürlichen Schädlingsbekämpfungsmittel findest Du in dem Artikel über „Sieben Tipps gegen Blattläuse“.

Wassermelonen ernten - der "Klopftest"

Hat man seine Melone im April ins Gewächshaus gepflanzt, kann man bereits im Juli mit den ersten reifen Früchten rechnen. Wurde die Pflanze erst im Mai oder Anfang Juni ins Gemüsebeet gesetzt, kann es bis zum August oder September mit den ersten reifen Melonen dauern. Dann jedoch begeistert die Wassermelone mit leckeren, frischen Früchten.

Doch woran erkennt man, dass seine Wassermelone reif ist? „Am Klang“, antwortet Raimund und fügt erklärend hinzu: „Der Klang der Melone kann einem verraten, ob die Wassermelone schon reif ist. Dafür klopft man einfach mit dem Fingerknöchel auf die Melonenschale. Ist der Klang voll, satt und dunkel und spürt man vielleicht auch ein leichtes Vibrieren, dann ist die Melone reif. Eher helle Töne lassen auf eine noch nicht reife Melone schließen.“ Neben dem vollen Klang gibt es zwei weitere Indizien, die dafür sprechen, dass die Frucht reif ist: Die Ablagefläche der Frucht weist eine gelbliche Färbung auf und die Blätter um die Frucht herum sind leicht vergilbt.

Wassermelonen - ein fruchtiger Sommertraum

“Mit einem scharfen Messer an einem Sommernachmittag auf einem großen dunkelroten Teller in eine hellgrüne Wassermelone schneiden. Ist das vielleicht nicht Glück?”, wird der chinesische Schriftsteller Jin Shengtan zitiert. Und wenn man an einem warmen Sommertag auf seinem Balkon oder in seinem Garten sitzt und in eine frische Wassermelone beißt, kann manch einer vielleicht nachvollziehen, was Jin Shengtan vor mehr als 300 Jahren mit diesen Worten gemeint hat.

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Von
Arabelle
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