Der lang ersehnte Sommerurlaub naht. Doch wie kann ich meine Pflanzen während des Urlaubs bewässern? Diese Frage stellt sich vielen Hobbygärtnern während der Sommermonate. Denn die Sonne scheint, die Temperaturwerte liegen zum Teil über 30 Grad und die Pflanzen verlangen dementsprechend häufig nach Wasser. Mit unseren einfachen und kostengünstigen Bewässerungsideen kann man seine Pflanzen automatisch bewässern und so seinen Urlaub ohne Sorgen genießen.
Warmes Wetter, viel Sonne und kaum Regen – dieses Wetter herrscht zurzeit nicht nur an den beliebtesten Urlaubsorten, sondern auch in vielen Regionen Deutschlands. Wer einen Balkon oder einen Garten besitzt, weiß daher, wie wichtig es ist, während der heißen Sommertage richtig zu gießen, damit die Pflanze die trockenen Perioden wohlbehalten übersteht. Zwar können im Garten wachsende und gut eingewurzelte Pflanzen auch ein bis zwei Wochen ohne Bewässerung überstehen. Doch vor allem Pflanzen, die neu ausgesät wurden oder in kleinen Töpfen stehen, müssen in der Regel täglich gegossen werden, da die Erde bei den heißen Temperaturen einerseits schneller austrocknet und die Pflanzen andererseits mehr Wasser transpirieren. Wer in den Urlaub fahren möchte, muss daher Vorsorge treffen, damit er seine Pflanzen nach dem Urlaub nicht braun und vertrocknet vorfindet.
Vertrocknete Fuchsie nach einem längeren Sommerurlaub
Zunächst kann man die Pflanzen, die im Kübel in der Sonne stehen, in den Schatten stellen. Dadurch bleibt die Erde länger feucht und die Pflanze transpiriert weniger Wasser und hält es somit länger ohne ständige Bewässerung aus. Ist die Wohnung oder das Haus relativ kühl und wärmt sich nicht allzu schnell auf, kann man die Balkon- oder Kübelpflanzen auch für kurze Zeit in die Wohnung stellen. Allerdings sollte man sie nicht direkt vor ein sonniges Fenster stellen, da die Sonnenstrahlen, die durch die Scheibe scheinen, zu Verbrennungen führen können. Am besten zieht man die Gardinen ein wenig zu, sodass es zwar noch hell ist, die Pflanzen aber keiner direkten Sonneneinstrahlung mehr ausgesetzt sind.
Bei blühenden Sommerblumen oder Stauden bietet es sich an, die Blüten abzuschneiden. Denn die Blütenbildung fordert von den Pflanzen viel Energie. Außerdem benötigen sie mehr Wasser, wenn sie Blüten haben. Manche Pflanzen wie zum Beispiel Kräuter oder auch einige Sommerblumen können auch stärker zurückgeschnitten werden. Dazu gehören beispielsweise Rosmarin, Thymian, Oregano, Koriander, Bohnenkraut, Salbei, Zitronenmelisse, Lavendel, Petunien, Zauberglöckchen oder Geranien. Insbesondere die Kräuter können radikal gekürzt werden. Durch den Rückschnitt benötigen die Pflanzen weniger Wasser und können somit auch eine kleine Durststrecke besser überstehen. Wenn man für vier bis fünf Wochen verreisen möchte, lohnt es sich daher, die Pflanze um ein Drittel oder die Hälfte zurückzuschneiden. Fährt man lediglich für eine Woche weg, reicht es meist aus, nur die Blüten der Sommerblumen zu entfernen oder die Kräuter ein wenig zu stutzen.
Pflanzen vor dem Verreisen ernten
Darüber hinaus kann es bereits helfen, die Pflanze vor dem Verreisen kräftig zu gießen. Manche Pflanzen kann man auch einfach für ein paar Minuten in einen Wassereimer stellen, sodass sich die Erde mit Wasser vollsaugen kann. Viele Pflanzen können nun einige Tage von dieser Feuchtigkeit zehren und müssen nicht mehr gegossen werden. Dank diesem kleinen Bewässerungstrick kann man die Pflanzen nun beruhigt für ein verlängertes Wochenende allein lassen. Doch Vorsicht, denn nicht jede Pflanze verträgt diese starke Bewässerung. So können Zauberglöckchen, Buntnesseln, Jamesbrittenia, Engelsflügel oder Portulakröschen empfindlich auf das Eintauchen im Wassereimer reagieren.
Zu den besonders anspruchslosen Pflanzen, die gut mit Trockenheit zurechtkommen und daher gute Urlaubspflanzen sind, gehören zum Beispiel Begonien, Inkalilien, Blumenrohr, Wolfsmilch, kleinere Nelken, Silberregen, Falscher Jasmin, Geranien, Portulakröschen, Lavendel, Purpurglöckchen, Funkien, Farne und Fetthennen.
1. Kübelpflanzen schattig stellen
2. Pflanzen zurückschneiden
3. Pflanzen kräftig gießen
Besonders Kübel- oder Balkonpflanzen sind auf darauf angewiesen, dass man sie regelmäßig gießt. Die einfachste Möglichkeit ist die, Nachbarn, Freunde oder Familienmitglieder um Hilfe zu bitten. Bei besonders anspruchsvollen Pflanzen, die zum Beispiel einen hohen Wasserbedarf haben wie Petunien oder Schwarzäugige Susannen kann man auch einen Zettel mit einem kleinen Hinweis ankleben. So weiß die Cousine direkt Bescheid, dass diese Pflanze nahezu täglich Wasser braucht. Allerdings sollte man sich auch darauf verlassen können, dass der Bruder oder die Nachbarin weiß, wie man Pflanzen richtig gießen muss. So können Anfängerfehler wie das Gießen über die Blätter der Pflanze während der Mittagshitze zu großen Verbrennungen führen. Kommt man aus dem Urlaub zurück, ist dann der Schreck groß, wenn ein Teil der Pflanzen auf dem Balkon durch Überwässerung und Staunässe eingegangen ist.
Was bedeutet Staunässe?
Sind die Familienmitglieder, Nachbarn oder Freunde zur selben Zeit im Urlaub oder anderweitig verhindert, gibt es die Möglichkeit, seine Pflanzen automatisch bewässern zu lassen. Dafür kann man einfach eine eigene kleine „Bewässerungsanlage“ bauen. Natürlich kann man auch einen Bewässerungscomputer oder eine andere Bewässerungsanlage kaufen, doch wer keinen großen Gemüsegarten oder ein Gewächshaus zu versorgen hat, wird mit diesen kostengünstigen Varianten der automatischen Bewässerung auch sehr zufrieden sein.
Manchmal macht es sich bezahlt, wenn man seine Pfandflaschen nicht regelmäßig zum Pfandautomaten trägt. Denn mit diesen Flaschen kann man seine eigene kleine Bewässerung kreieren. Dafür sticht man mit einer Nadel einfach zwei bis drei kleine Löcher in den Flaschendeckel. Wenn der Flaschenhals sehr schmal ist, kann man die Löcher auch am oberen Flaschenhals nahe dem Verschluss hineinstechen. Nun befüllt man die Flasche mit Wasser, dreht den Schraubdeckel zu und steckt die verschlossene Flasche mit dem Kopf nach unten in den Topf. Dabei muss die Flasche so tief in die Erde gedreht werden, dass sie relativ sicher steht. Man kann auch vorher ein kleines Loch buddeln. Bevor man die Flasche in den Topf steckt, muss man die Pflanze allerdings ausreichend gießen. Die Erde ist dementsprechend noch feucht, wenn man die Flaschenbewässerung anbringt. Je nachdem wie viel Wasser die Pflanze benötigt, kann man nun größere oder kleinere Flaschen für die Bewässerung nutzen. Diese „automatische Bewässerung“ lässt sich daher individuell auf die jeweilige Pflanze zuschneiden.
Wasserversorgung mithilfe von Plastikflaschen – die kompakte Chilipflanze hat an einem halbschattigen Standort mit dieser Methode einen Kurzurlaub von einer Woche wohlbehalten überstanden. Wer länger verreist oder eine durstigere Pflanze versorgen muss, sollte jedoch eine größere Flasche wählen.
Eine sehr beliebte Methode für Kübelpflanzen ist die „Küchentücher-Methode“. Hierfür braucht man Küchentücher, die das Wasser gut weiterleiten, und ein Gefäß wie zum Beispiel einen Eimer oder eine aufgeschnittene Plastikflasche. Zunächst bewässert man die Pflanze, sodass sie erst einmal mit genügend Wasser versorgt ist. Dann befüllt man das Gefäß mit Wasser und stellt es direkt neben den Pflanztopf. Anschließend nimmt man mehrere Tücher. Je nachdem wie groß der Topf der Pflanze ist und wie lang der Abstand zwischen Topf und Gefäß ist, nimmt man mehr oder weniger Tücher (die zusammenhängend sind – also nicht einzelne Tücher abreißen!). Dieses lange Tücherband wird ein wenig eingedreht, sodass eine Art Seil entsteht. Eventuell kann man auch ein Baumwollhandtuch nehmen, welches das Wasser gut leitet. Nun taucht man das eine Ende des Tuchs in das mit Wasser gefüllte Gefäß und legt den Rest der miteinander verbundenen Küchentücher um die Pflanze herum. Die Tuchschlange muss man gut andrücken, denn nur wenn sie mit der Erde verbunden ist, kann sie das Wasser richtig weitergeben!
Dabei sollten das Wassergefäß und der Blumentopf auf gleicher oder ähnlicher Höhe stehen. Das hat zwei Gründe: Einerseits könnte sich der Eimer zu schnell entleeren, wenn er wesentlich höher als das Pflanzgefäß stünde, andererseits kann das Wasser besser in die Pflanze geleitet werden, wenn Topf und Eimer auf gleicher Höhe stehen.
Mit einem Küchentücherseil die Pflanzen bewässern – das Strauchbasilikum ‘Magic Blue’ benötigt eigentlich relativ viel Wasser; an einem eher schattigen Standort sah es mit der Küchentuchmethode nach einem zweiwöchigen Urlaub allerdings noch sehr gut aus. Stehen heiße Temperaturen von über 30 Grad bevor, sollte man jedoch ein größeres Wassergefäß wählen.
Zimmerpflanzen kann man relativ gut durch den Urlaub bringen, indem man die Pflanzen auf nasse Tücher bzw. Handtücher stellt, die man in die Badewanne gelegt hat. Am einfachsten ist es, wenn man die Tücher zunächst in die Badewanne legt und dann langsam 1 bis 2 cm Wasser einlaufen lässt, bis alle Tücher vollgesogen sind. Nun stellt man die Pflanzen ohne Übertöpfe oder Unterteller auf die feuchten Handtücher. Die großen Töpfe stehen in Abflussnähe und die kleineren auf der anderen Seite, wo sich meist weniger Wasser befindet. Die nassen Handtücher versorgen die Pflanzen während der nächsten Tage konstant mit Wasser. Würde man die Pflanzen einfach so in eine mit Wasser gefüllte Wanne stellen, besteht die Gefahr, dass die Wurzeln zu faulen beginnen.
Nicht nur Kübelpflanzen oder Zimmerpflanzen müssen während des Urlaubs bewässert werden, auch durstige Pflanzen wie Gurken, SunPatiens oder Kohlpflanzen, die im Garten stehen, brauchen regelmäßig Wasser. Sagen die Wettervorhersagen keinen baldigen Regen voraus, sollte man seine Gartenpflanzen vor der Abfahrt noch einmal gründlich wässern. Pflanzen, die im Garten gut eingewurzelt sind, können dann auch mal zwei Wochen ohne Wasser aushalten. Zusätzlich kann man die obere Erdschicht nach dem Bewässern, wenn es noch feucht, aber nicht mehr matschig ist, durch Hacken auflockern. Dadurch werden die Kapillaren zur Bodenoberfläche unterbrochen. Die aufgebrochenen Erdkrümel verhindern zusätzlich eine schnelle Verdunstung des sich darunter befindenden Wassers. Alternativ kann man die Erde um die Pflanze herum mit einer Mulchschicht bedecken. Diese trägt ebenfalls dazu bei, dass weniger Wasser verdunstet und somit mehr Wasser in der Erde für die Pflanzen verbleibt.
Durch diese Tipps kannst Du Deine Pflanzen während des Urlaubs bewässern und Deinen Urlaub ganz entspannt genießen!
Pflanzen während des Urlaubs bewässern: Kostengünstige Bewässerung mit Wasserflaschen
Allgemeiner Hinweis: Am besten macht man schon mal in der Zeit vor dem Urlaub einen Probelauf, um auszuprobieren, ob die jeweilige Methode so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Denn wie lange die Pflanzen über den Urlaub ohne zusätzliches Gießen aushalten, hängt immer auch vom Wetter, der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und dem grundsätzlichen Wasserbedarf der Pflanze ab.Wir haben für den Beitrag unsere gesammelten Erfahrungswerte zusammengelegt und halten die vorgestellten Methoden für relativ gut, um die Pflanzen während kurzer und zum Teil auch längerer Urlaube im Sommer mit Wasser zu versorgen.
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