Schneerosen sind echte Winterblumen: Während sich andere Blumen im Herbst oder spätestens zum Winterbeginn zurückgezogen haben, fängt die Zeit der Schneerosen jetzt erst an. Ihr dunkelgrünes Laub und ihre weißen und zartrosafarbenen Blüten erscheinen vor der weißen Schneelandschaft wie ein kleines Winterwunder. Wie Du Schneerosen pflegen solltest, damit diese möglichst lange und üppig blühen erfährst Du in diesem Beitrag.
Schneerosen gehören zu Gattung Helleborus (Nieswurz) und erfreuen sich als winterharte und mehrjährige Gartenstauden einer zunehmenden Beliebtheit. Mit ihren wunderschönen Blüten ist die Schneerose quasi die Rose des Winters und wird daher auch gerne als Winterrose bezeichnet. Bei guter Pflege kann man sich über mehrere Jahre an den hübschen Blumen erfreuen! Unser Pflanzenprofi Volker gibt daher Tipps, wie man seine Schneerosen pflegen kann und was man beim Einpflanzen beachten sollte.
Die Schneerose ‘HGC® Camelot®’ blüht in hellem Cremegelb und leichtem Rosa.
Nahe Verwandte der Schneerose sind die Christrose und die Lenzrose. Sie alle gehören zur Gattung Helleborus und begeistern während der dunklen Jahreszeit mit wunderschönen Blüten. Allerdings unterscheiden sich die Blumen hinsichtlich ihrer Blütezeit. So liegt der Hauptblütezeitpunkt der Christrose (Helleborus niger) auf der Adventszeit und dem christlichen Weihnachtsfest, während die Blütezeit der Schneerosen etwas später zu Winterbeginn einsetzt. Ab Februar und März begrüßen dann die Lenzrosen (Helleborus orientalis) den Frühling, also den Lenz. Weitere Informationen zur Unterscheidung von Schneerosen, Christrosen und Lenzrosen findest Du in diesem Artikel.
Die optimalen Jahreszeiten, um Schneerosen in den Garten zu pflanzen, sind der Herbst und der Frühling. „Grundsätzlich kann man Schneerosen jedoch auch während des Winters erwerben und bei milden Temperaturen direkt in den Garten pflanzen oder auch im Topf auf den Balkon oder die Terrasse stellen“, erklärt unser Pflanzenprofi Volker. Sobald die Temperaturen im Februar und März steigen und keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, kann man die Schneerose in den Garten pflanzen.
Pflege von Christrosen: Die Christrose ‘WinterSun®’ ist eine wunderschöne und pflegeleichte Gartenstaude für den Winter
Helleborus sind keine Zimmerpflanzen. Die warme Heizungsluft und das mangelnde Sonnenlicht bieten ihnen keine optimalen Bedingungen für eine schöne Blüte. Dennoch ist es möglich, die Pflanze über zwei bis drei Monate im Haus oder in der Wohnung zu überwintern, bis man sie auspflanzen kann. Idealerweise bekommt die Schneerose einen hellen Platz auf der Fensterbank. Die Temperaturen sollten nicht über 20 Grad liegen. „Noch besser sind kühlere Räume mit ca. 5 – 15°C, zum Beispiel ein frostfrei gehaltener Wintergarten“, lautet der Rat des Pflanzenexperten.
Schneerosen mögen es im Winter sonnig, im Sommer bevorzugen sie den Halbschatten. Daher ist es sinnvoll, sich vor dem Einpflanzen der Schneerosen Gedanken über den richtigen Standort zu machen. Denn der richtige Standort entscheidet darüber, ob sich die Schneerosen wohl fühlen und die sich dort die nächsten zwei Jahrzehnte zu prächtigen Stauden entwickeln. Optimal ist ein Standort neben einem Laubgehölz oder lichten Sträuchern. Diese spenden den Schneerosen im Sommer Schatten und verlieren im Winter ihr Laub, sodass die hübschen Winterblumen nicht auf die wenigen Sonnenstrahlen der Wintersonne verzichten müssen.
Schneerosen sehen besonders in Kübeln oder Schaken attraktiv aus
Darüber hinaus fühlen sich Schneerosen wie die Christrosen auf einem humosen, nährstoffreichen und durchlässigen Boden wohl. „Beim Einpflanzen ist es außerdem sinnvoll, dass man etwas organischen Dünger wie Kompost in das Substrat einarbeitet oder Langzeitdünger hinzufügt, damit für ausreichend Nährstoffe gesorgt ist“, fügt Volker hinzu. Anschließend werden die Helleborus gründlich gegossen, damit die Pflanzen gut anwurzeln können.
Im Garten eingewurzelte Schneerosen kommen durchaus mit Trockenheit zurecht. „Allerdings sollte man die Pflanzen, die im Topf oder Kübel stehen, regelmäßig kontrollieren, damit der Wurzelballen nicht austrocknet“, wendet der Pflanzenexperte ein, „am besten überprüft man den Wasserbedarf seiner Pflanze einfach mittels der Fingerprobe: Fühlt sich die Erde trocken an, wird gegossen. Ist sie noch feucht, braucht man nicht zu gießen.“ Bei Schneerosen im Topf sollte man zudem darauf achten, dass das Wasser immer abfließen kann. Stehen die Schneerosen zulange im Wasser, können die Wurzeln zu faulen beginnen. Gegossen wird entweder in den frühen Morgen- oder Abendstunden und mit kalkhaltigem Leitungswasser kann man ihnen sogar eine Freude machen.
Wunderschöne, große Blüten – so verzaubert die Snowrose ‘HGC® Cinnamon Snow’
Um die Blütenbildung zu unterstützen, sollte man die blühende Gartenstaude mindestens einmal jährlich im Frühjahr mit Dünger versorgen. Mehr zur Pflege von Stauden und ihrem Nährstoffbedarf, erfährst Du in dem Artikel über Staudenpflege.
Schneerosen sind wie Christrosen ausgesprochen winterhart. Frost und Schnee können ihnen kaum etwas anhaben. Die welk aussehenden Blüten und die herunterhängenden Blättern nach einer sehr frostigen Nacht deuten daher nicht etwa auf Frostschäden hin, sondern sind ein Zeichen für den gesenkten Zelldruck der Pflanze – denn dadurch schützt sich die Pflanze während des Frosts. Sobald es wieder einige Grad wärmer wird, erhöht sich der Zelldruck und die Blüten und Blätter der Helleborus richten sich wieder auf.
Dennoch können langanhaltende Frostperioden den Helleborus zusetzen. Es ist jedoch nicht die eisige Kälte, die den schönen Winterblumen zu schaffen macht, sondern der daraus folgende Wassermangel. Denn je nach Intensität und Dauer des Frosts gefriert das Wasser im Boden zu Eis. Es kann von den Schneerosen dann nicht mehr aufgenommen werden. Zur gleichen Zeit transpiriert die Pflanze Wasser. „Daraus entsteht ein Wassermangel, der dazu führen kann, dass die Pflanze verdurstet“, erklärt Volker, „aus dem Grund sollte man die Schneerosen mit Tannenzweigen oder Reisig bedecken, um sie vor der austrocknenden Wintersonne und den Winden zu schützen.“ Die Wasserverdunstung kann dadurch etwas eingeschränkt werden. Sobald die Temperaturen wieder etwas gestiegen sind, sollte man die Pflanze mit etwas Wasser versorgen. Mit diesen Maßnahmen kann man der Pflanze helfen, gut über den Winter zu kommen.
Schneerosen sollten auch während des Winters gegossen werden – Achtung bei Frost!
Steht die Schneerose im Topf, sollte der Topf mit Vlies oder Jute umwickelt werden. Auch kann man den Topf in eine Kiste mit Laub stellen oder vorübergehend in einem Beet einsenken. Durch diese wärmenden Maßnahmen werden die Wurzeln stärker geschützt. Beim Gießen sollte man vorsichtig sein, dass das Wasser gut ablaufen kann. Gefriert das Wasser im Topf oder entsteht Staunässe kann das zu Schäden bei der Pflanze führen.
Wie auch bei der Christrose sind alle Pflanzenteile der Schneerose giftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden. „Dies liegt an dem Inhaltsstoff Helleborin, der vor allem in den Wurzeln der Schneerose vorhanden ist“, erklärt Volker. Auch zur Dekoration von Speisen sind die Schneerosen nicht geeignet!
Schneerosen gibt es in hellem Weiß, zartem Rose und freundlichem Cremegelb zu kaufen. Vor allem in winterlichen Kübeln machen sie eine wunderschöne Figur. Im Garten kann man über mehrere Jahre seine Freude an ihnen haben – besonders prächtig sehen sie aus, wenn sie in kleine Grüppchen zusammengepflanzt werden!
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