Kraftlos hängen die gelb-weiß besprenkelten Blätter hinunter, zwischen denen sich bei genauerem Hinsehen, kleine Gespinste, die ein wenig an Spinnennetze erinnern, zeigen: Bei diesem Schadbild handelt es sich um das Werk von Spinnmilben. Welche Hausmittel gegen Spinnmilben an Gurken helfen können und wie man Spinnmilben zukünftig vorbeugen kann, erfährst Du in diesem Beitrag.
Einen Befall mit Spinnmilben erkennt man meist erst, wenn es sich die kleinen Spinnentiere bereits auf den Pflanzen gemütlich gemacht haben. Denn die Tiere werden nur rund einen halben Millimeter groß und sind daher mit bloßem Auge kaum sichtbar. Insgesamt gibt es rund 1.200 verschiedene Arten. Die bekanntesten Vertreter sind die Obstbaumspinnmilbe, die Nadelholzspinnmilbe und die Gemeine Spinnmilbe, die aufgrund ihrer Vorliebe für Bohnen auch als Bohnenspinnmilbe bezeichnet wird, aber auch Gurken, Rosen oder andere geschwächte Pflanzen befällt.
Spinnmilben fühlen sich besonders an warmen, trockenen und geschützten Orten wohl, weshalb sie besonders in Gewächshäusern zu einem Problem werden. Aber auch während warmer und trockener Sommertage, wenn die Pflanzen beispielsweise unter einem geschützten Vordach oder auf einem Balkon stehen, sind Spinnmilben auf dem Vormarsch. Wer Zimmerpflanzen hat oder Pflanzen im Haus überwintern möchte, sollte ebenfalls Acht geben, denn die warme und trockene Heizungsluft ist im Winter ein reinstes Paradies für die kleinen Spinnentiere, die sich hier – ohne Fressfeinde aus der Natur – ungehindert vermehren können. Grundsätzlich ist ein Befall in Gewächshäusern und im Zimmer bei den richtigen Bedingungen ganzjährig möglich, weshalb eine regelmäßige Kontrolle wichtig ist.
Spinnmilben hinterlassen feinste Gespinste, die an Spinnweben erinnern
Wer Spinnmilben an seinen Gurken entdeckt, wird es vermutlich mit der Gemeinen Spinnmilbe zu tun haben. Die Gemeine Spinnmilbe ist die häufigste Vertreterin und stellt besonders in Gewächshäusern ein großes Problem für Gurken, Bohnen, Tomaten, Paprika und viele andere Gemüsepflanzen dar. Aber auch im Freiland wachsende Pflanzen wie auch Zimmerpflanzen werden gerne von der Gemeinen Spinnmilbe als Wirtspflanzen genutzt.
Aufgrund der minimalen Größe sind die kleinen Tiere jedoch häufig nicht sofort zu identifizieren. Einen Befall erkennt man daher meist erst, wenn die Blätter die ersten Anzeichen aufweisen. Dazu gehören Saugschäden an der Pflanze, die sich durch hellgraue bis gelbe Flecken auf der Ober- und Unterseite der Blätter zeigen, und feine Gespinste zwischen den Blattachseln und Blatträndern. Im Laufe des Befalls können sich die Blätter allmählich einrollen und absterben. Zudem ist der Speichel der Spinnmilben giftig für die Gurken, weshalb man bei den ersten Anzeichen schnell handeln sollte.
Stehen die Gurken im Garten, kann man versuchen, einen möglichst naturnahen Garten zu kreieren, in dem sich viele Tiere und Insekten wohlfühlen. Denn es gibt unter ihnen einige Nützlinge wie Raubmilben oder heimische Gallmücken, die sehr gerne Spinnmilben essen und so einem größeren Befall Einhalt gebieten können. Wenn die Gurken im Gewächshaus stehen, sollte man regelmäßig die Fenster offen lassen, um es den Fressfeinden zu ermöglichen, ins Gewächshaus zu kommen. Die optimalen Temperaturen für Raubmilben wie für die heimischen Gallmücken liegen um die 25 Grad. Zudem bevorzugen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 75 Prozent.
Raubmilben und Gallmücken kann man auch, wenn man im eigenen Garten nicht genügend Fressfeinde vorfindet, online oder in einer Gärtnerei kaufen und sie im Gewächshaus oder im Garten aussetzen.
Spinnmilben an Gurken kann man mit 3 wirkungsvollen Maßnahmen bekämpfen
Um Spinnmilben zu bekämpfen, stehen einem zusätzlich verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Zunächst kann man die Pflanze gründlich mit einem Gartenschlauch abspritzen – ohne sie dabei zu verletzen, versteht sich. Bei Balkongärtnern und Balkongärtnerinnen gestaltet sich dies meist etwas schwieriger, weshalb man hier eher empfehlen würde, die Blätter und Stängel der Gurke mit einem feuchten Lappen abzuwischen, so gut es möglich ist.
Nachdem man die Pflanze abgebraust hat, kann man die Pflanze regelmäßig, am besten in den frühen Abendstunden, wenn die Sonne nicht mehr so stark scheint, mit Wasser einsprühen. Denn die Spinnmilben mögen, im Gegensatz zur Gurke, keine hohe Luftfeuchtigkeit. Zusätzlich kann man die Gurke statt mit reinem Wasser auch mit Brennnesseljauche oder mit einer Ackerschachtelhalmjauche besprühen. Diese Kräuter wirken als Pflanzenstärkungsmittel, sind also quasi eine Art Kur für die Gurke. Somit fördert man auf der einen Seite die Pflanze und schwächt zugleich auf der anderen Seite die Spinnmilben, die sich in der feuchten Umgebung mehr als unwohl fühlen. Diese Maßnahme kann man daher ruhig in regelmäßigen Abständen durchführen.
Daneben bietet es sich bei Gurken an, ein Rapsöl-Wassergemisch zu verwenden. Dabei mischt man 1 Teil Rapsöl mit 4 Teilen Wasser und besprüht damit die komplette Pflanze – auch die Unterseite der Blätter nicht vergessen! Das Öl soll die Atmungswege der Spinnentiere verkleben, sodass sie kurz darauf sterben. Diese Behandlung sollte man dann noch mal ein paar Tage später wiederholen, damit auch wirklich alle Spinnmilben bekämpft werden können. Denn das Problem bei Spinnmilben ist, dass sie sich recht schnell vermehren und sich so innerhalb kürzester Zeit wieder auf der Pflanze ausbreiten können.
Ein weiteres Öl, was man gegen Spinnmilben einsetzen kann, ist Neemöl. Dieses gibt es auch als biologisches Mittel gegen Spinnmilben zu kaufen. Allerdings sollte dieses Öl nur in Ausnahmefällen bei Pflanzen – und auch lieber nur bei Zierpflanzen oder bei sehr jungen Gemüsepflanzen – angewandt werden, da dieses spezielle Öl, das aus dem Baum Neem gewonnen wird, eine Weile braucht, bis es sich abgebaut hat. Der wirksame Inhaltsstoff des Neemöls nennt sich Azadirachtin. Zwar ist der Inhaltsstoff für Bienen unbedenklich, aber andere Nützlinge wie Raubmilben können ebenso geschädigt werden.
Eine andere Möglichkeit, die einen Versuch wert ist, ist, die befallene Gurke mit Seifenlauge einzusprühen. Dafür lässt man einen Esslöffel geriebene Kern- oder flüssige Schmierseife in einem Liter warmen Wasser auflösen und wartet, bis die Mischung abgekühlt ist. Anschließend füllt man die Lösung in eine Sprühflasche und besprüht damit die Pflanze am besten in den frühen Abendstunden oder an bedeckten Tagen und wiederholt die Prozedur nach einigen Tagen noch ein oder zweimal.
Bei schnittverträglichen Pflanzen kann man besonders stark betroffene Pflanzenteile auch abschneiden. Bei Gurken sollte man davon jedoch absehen. Der Gurke ist mehr geholfen, wenn man durch das regelmäßige Sprühen mit Wasser ein Klima erzeugt, das es den Spinnmilben unmöglich macht, sich dort niederzulassen und fortzupflanzen.
Hausmittel gegen Spinnmilben an Gurken: Ein von Spinnmilben befallenes Gurkenblatt, das langsam abstirbt wird, mit einer Öl-Wasser-Gemisch besprüht
Die meisten Spinnmilben sind in der Regel nicht besonders wählerisch, was ihre Wirtspflanzen betrifft und können auch untypischere Pflanzen befallen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie hier gute Fortpflanzungschancen haben.
Dementsprechend gehört zur Bekämpfung von Spinnmilben auch die Vorbeugung. Gesunde und vitale Pflanzen erkranken deutlich seltener an Spinnmilben, da ihr pflanzliches Immunsystem die Schädlinge besser abwehren kann. Doch wie kann man seine Pflanzen unterstützen, um Spinnmilben vorzubeugen?
Die meisten Spinnmilben sind in der Regel nicht besonders wählerisch, was ihre Wirtspflanzen betrifft und können auch untypischere Pflanzen befallen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie hier gute Fortpflanzungschancen haben.
Dementsprechend gehört zur Bekämpfung von Spinnmilben auch die Vorbeugung. Gesunde und vitale Pflanzen erkranken deutlich seltener an Spinnmilben, da ihr pflanzliches Immunsystem die Schädlinge besser abwehren kann. Doch wie kann man seine Pflanzen unterstützen, um Spinnmilben vorzubeugen?
Daneben ist eine gute Luftzirkulation wichtig, um neben Spinnmilben auch vielen anderen Erkrankungen vorzubeugen. In Gewächshäusern sollte man daher regelmäßig lüften, um so für eine gute Durchlüftung zu sorgen. Außerdem sollten die Pflanzen nicht zu dicht gepflanzt werden.
Mit einer guten Pflanzenpflege hat man schon mal viel gewonnen. Denn gesunde und vitale Pflanzen sind im Schnitt weniger oft von Schädlingen betroffen, als geschwächte Pflanzen, die sich kaum gegen die Spinnmilben wehren können. Dazu können dann eventuell noch Blattläuse oder Pilzsporen kommen, die der Pflanze zu schaffen machen. Zur guten Pflege von Gurken gehört eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Besonders Kalium ist für das Gewebe der Pflanzen von Bedeutung, da es die Widerstandsfähigkeit erhöht. Stehen die Gurken im Topf, sollte darauf geachtet werden, dass der Kübel ausreichend Platz für die Wurzeln bietet und Abzugslöcher für überschüssiges Gießwasser besitzt.
Die ersten Früchte werden am besten ausgebrochen, damit sich die Pflanze zunächst stärker auf das vegetative Wachstum konzentrieren kann. Dadurch gewinnt die Pflanze an Kraft und kann später umso mehr Früchte ausbilden.
Allerdings kann es nach kälteren Temperaturen dazu kommen, dass die Gurke ein wenig geschwächt ist. Besonders die Schafskälte im Juni macht der Gurke zu schaffen, weshalb man hier ein Auge auf seine Pflanze haben sollte. Bei niedrigen Temperaturen bietet es sich an, die Pflanze kurzzeitig sogar noch mal ins Haus zu holen oder die Heizung im Gewächshaus anzuschmeißen.
Sieht man nach kälteren Tagen kleine und mickrig aussehende Früchte heranwachsen, sollte man diese lieber abschneiden, damit die Gurke mehr Kraft in ihre übrigen Früchte stecken kann.
Spinnmilben befallen Gurken, Tomaten, Chilis, Rosen und viele andere Pflanzen – unser Gärtner Volker erklärt, wie man den Spinnmilben vorbeugen kann.
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