Ziergräser sind aufgrund ihrer angenehm zurückhaltenden Optik meist beliebte Gewächse für Staudenbeete. Je nach Größe, Form und Farbe bringen sie beispielsweise Struktur ins Beet oder füllen kleinere Lücken zwischen den blühenden Stauden aus. Doch wie sollte man die hübschen Gräser schneiden?
Während einige Gräser einmal im Jahr einen kompletten Rückschnitt benötigen, brauchen andere nur kleine Schönheitskorrekturen oder bleiben sogar komplett verschont. Welches Gras wie zurückgeschnitten werden muss, hängt von der jeweiligen Art ab. Somit ist, bei der Vielzahl an Ziergräsern, die es auf der Welt gibt, eine allumfassende Faustregel kaum möglich. Dennoch gibt es ein paar allgemeine Tipps, die einem helfen können, sein Gras richtig zu schneiden.
Winterharte Gräser kann man in zwei Kategorien teilen: die immergrünen Gräser und die sommergrünen Gräser. Während die immergrünen Ziergräser wie die vielen Seggen-Arten das ganze Jahr über mit ihren farbigen Halmen begeistern, sterben bei den sommergrünen Gräser, zu denen Chinaschilf, Lampenputzergras oder die Rutenhirsen gehören, im Herbst die oberirdischen Pflanzenteile ab. Im Frühjahr treiben dann wieder neue Halme aus. Je nachdem, ob das eigene Ziergras im Garten nun sommergrün oder immergrün ist, erfolgt nun der passende Rückschnitt.
Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr
Wenn man im Herbst den Garten winterfest macht, ist man schnell dazu geneigt, bei den Gräsern die Schere anzusetzen, um sie zurechtzustutzen. Besonders die verwelkten Halme der sommergrünen Ziergräser laden zu einem rabiaten Rückschnitt ein.
Doch egal, um welches Gras es sich handelt – ob Chinaschilf oder Pampasgras – der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt ist nicht im Herbst, sondern im zeitigen Frühjahr, kurz bevor die neuen Halme austreiben. Dass die Gräser erst im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden, liegt vor allem an zwei wichtigen Punkten:
Daneben bieten die Halme vielen kleinen Gartenmitbewohner Unterschlupf und selbst abgestorbene Halme sind, mit Raureif überzogen, ein hübscher Anblick im sonst recht kahlen Garten. Wenn es langsam wärmer wird, darf man dann endlich die Schere zücken, bevor sich die ersten frischen, grünen Triebe zwischen das trockene Braun schieben.
Wer Plattährengras oder Rasenschmiele im Garten hat, darf auch im Herbst schon mal zum Messer greifen. Denn um eine Selbstaussaat dieser Gräser zu verhindern, müssen die Blütenrispen kurz vor der Samenreife entfernt werden. Durch das Abschneiden der Rispen wird die Blüte und damit die Samenbildung verhindert, die eine ungewollte Vermehrung der Gräser im Garten begünstigen könnte. Mehr als die Blütenrispe sollte man jedoch auch hier nicht entfernen.
Immergrüne Gräser sind die pflegeleichtesten Ziergräser, was den Rückschnitt betrifft. Denn der Regel brauchen sie keinen Rückschnitt. Entdeckt man im Frühjahr einige Halmspitzen, die beispielsweise durch Frost beschädigt wurden, oder einzelne Halme, die abgestorben sind, kann man diese zwar mit einer scharfen Schere entfernen, doch weiter müssen die Schnittkünste nicht reichen. Beim Schneiden sollte man sogar darauf achten, nicht mehr abzuschneiden, als nötig ist, da der Schnitt nicht zum Wachsen anregt. Abgestorbene Halme, die abgefallen sind, lassen sich leicht durch eine Harke oder mit den Fingern herauskämmen. Zu den immergrünen oder auch wintergrünen Gräsern gehören Gräser der Gattungen Schwingel (Festuca), Schmielen (Deschampsia), Binsen (Juncus) und natürlich viele verschiedene Seggen (Cartex).
Bei den sommergrünen Ziergräsern sieht das Ganze etwas anders aus. Hier vertrocknen im Herbst die oberirdischen Halme. Im Frühjahr treiben dann neue, frische Halme aus. Damit im Frühjahr, wenn die neuen Halme austreiben, keine unschöne Mischung aus vertrockneten und frischen Halmen entsteht, sollte man hier also einen kompletten Rückschnitt des Grases durchführen.
Besonders beliebte sommergrüne Gräser, die von einem Rückschnitt profitieren, sind unter anderem Lampenputzergras, Federborstengras oder Chinaschilf. Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt von sommergrünen Gräsern ist, wenn die Tage wärmer sind und die neuen Halme kurz vor dem Austrieb stehen – diese sollte man nämlich nicht mit abschneiden.
Einige Gräser können im Laufe des Jahres relativ groß werden, daher ist es sinnvoll, diese Gräser vor dem Schneiden zu kleinen Büscheln zusammenzubinden. Die Gräser lassen sich so einfacher schneiden und es zerkratzen einem keine widerspenstige Halme die Arme. Die Grasbüschel lassen sich dann einfach auf dem Kompost entsorgen – entweder gehäckselt als strukturstabiler Zusatz zu frischem Rasenschnitt oder als grobe Drainageschicht am Boden des Komposthaufens. Nach dem Rückschnitt sollte nur noch ein circa 10 cm hohes Stoppelfeld übrig bleiben.
Für den Rückschnitt nimmt man am besten eine große, scharfe Gartenschere mit langen Griffen. Denn bei vielen Ziergräsern können die Halme sehr scharfkantig sein, sodass es zu Schnittverletzungen kommen kann. Eine Gartenschere mit langen Griffen verringert daher das Verletzungsrisiko – zudem muss man weniger Kraft aufwenden. Idealerweise zieht man zusätzlich Handschuhe an und wählt eine langärmelige Bekleidung.
Gärtner und Gartenbauingenieur Volker erklärt, was man beim Rückschnitt beachten muss.
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