Schon mal Sushi mit echtem Wasabi gegessen? Und wir meinen nicht die grüne Paste, die laut Verbraucherzentrale weniger aus Wasabi als aus weißem Meerrettich besteht, sondern den frisch geriebenen Wasabi direkt von der Pflanze!
Zwei Wasabi-Sorten, die sich besonders durch ihren mildscharfen Geschmack auszeichnen und damit ideal für Sushi, asiatische Suppen oder Salate geeignet sind, sind der Wasabi ‘Mephisto® Red’ und ‘Mephisto® Green’. Wie aus der Pflanze die leckere, grüne Paste wird, verraten wir Dir in diesem Artikel!
Wasabi, der unter dem botanischen Namen Wasabia japonica bekannt ist, wird zwar im Volksmund auch als japanischen Meerrettich bezeichnet – wirklich eng verwandt sind die beiden Pflanzen jedoch nicht miteinander. Beide Pflanzen zählen gemeinsam mit dem Chinakohl, Blumenkohl, Raps oder Pak Choi zur Familie der Kreuzblütler, gehören aber unterschiedlichen Gattungen an.
Echte Wasabi-Paste herzustellen, ist zwar relativ leicht – etwas mehr Zeit erfordert dagegen die Pflege der Pflanze, bis man den Spross, aus dem die Paste gewonnen wird, ernten kann. Allerdings ist nicht nur der Wurzelstock essbar, sondern auch die Blätter, Stiele und Blüten. So kann man bereits im Frühjahr seine Sushi-Rollen mit den kleinen, weißen Blüten und den intensiv grünen Blättern der Wasabi-Pflanze dekorativ anrichten!
Doch welche Pflege braucht die Wasabi-Pflanze ‘Mephisto®’? „Wasabi bevorzugt ein halbschattiges, kühleres Plätzchen und gedeiht besonders gut bei Temperaturen zwischen 7 und 20 Grad“, weiß Raimund, unser Wasabi-Experte. Außerdem können die Blätter bei zu hoher Sonneneinstrahlung fleckig werden. Dementsprechend sollte man seinen Wasabi lieber nicht bei sommerlichen 30 Grad in die pralle Mittagssonne stellen! Die Wasabi-Pflanze mag es außerdem feucht – gerade bei heißen Temperaturen sollte man daher aufpassen, dass die Pflanze genügend Wasser bekommt.
Links: Spross der Wasabi-Pflanze; rechts: geriebener Wasabi-Spross mit Reisessig und Salz
Wenn es im Garten einen kleinen Bach oder Teich gibt, kann die Pflanze ohne Probleme am Ufer des Baches gepflanzt werden. Auch in seiner Heimat wird Wasabi häufig in fließenden Gewässern angebaut. Hier erhält die Wasabi-Pflanze eine für sie angenehme, feuchte Umgebung. Zwar mag Wasabi es gerne feucht – jedoch kann die Pflanze Staunässe nicht gut vertragen. Befindet sich der Wasabi zu lange in stehendem Gewässer, fangen die Wurzeln an zu faulen. Bei der Pflege des Wasabis muss man daher darauf achten, dass, wenn der Wasabi in einem Kübel steht, sich das Wasser nicht über mehrere Stunden im Übertopf sammelt. Eine regelmäßige Kontrolle nach dem Gießen kann dem vorbeugen. Sieht man Wasser im Übertopf, kann man dieses direkt auskippen. Zudem sollte der Wasabi erst gegossen werden, wenn sich die Erde schon wieder leicht trocken anfühlt.
Daneben ist ein humusreicher und lockerer Boden von Vorteil. „Wenn es möglich ist, kann man die Erde mit etwas Sand auflockern, damit der Boden schön durchlässig ist“, rät unser Wasabi-Experte. Bekommt der Wasabi genügend Wasser, steht im Halbschatten und hat einen durchlässigen Boden, wird er es einem mit leckeren, mild-scharfen Blättern danken, die man für Salate oder Sushi-Rollen nutzen kann. Problematisch sind jedoch kleine Insekten wie Blattläuse, die die Pflanze im Sommer befallen und ihr das Leben schwer machen können. Ist der Wasabi befallen, ist es wichtig, die Blattläuse mit effektiven Hausmitteln zu bekämpfen und einem erneuten Befall vorzubeugen.
Wasabi wird normalerweise mehrere Jahre alt und gehört daher zu den mehrjährigen Pflanzen. Allerdings kommt Wasabi ursprünglich aus Japan und ist unsere kalten Winter nicht gewohnt. Daher spricht der Wasabi-Experte Raimund im Hinblick auf den Wasabi ‘Mephisto®’ nur von „bedingt winterharten Pflanzen“. Allerdings kann die Pflanze an einem gut geschützten Standort mit ausreichend Schutz auch bei niedrigeren Temperaturen überleben. „Um den Wasabi jedoch sicher zu überwintern, sollte man ihn vorsichtshalber in einem kühlen, dunklen und frostfreien Raum unterbringen“, empfiehlt Raimund. Eine kleine Gartenlaube oder ein Keller könnten als mögliche Überwinterungsstätten dienen. „Ganz ohne Licht sollte der Wasabi jedoch auch nicht stehen, daher wäre ein Fensterplatz optimal“, so der Wasabi-Experte. Außerdem müsse die Pflanze zumindest ab und gegossen werden, damit sie nicht vertrocknet. Etwas Dünger im Frühjahr fördere dann das Wachstum der Pflanze.
Bereits einige Wochen nach dem Kauf kannst Du die Blätter und Stiele des Mephisto-Wasabis ernten. In der asiatischen Küche verwendet man die Blätter sowohl in getrockneter als auch in eingelegter Form. Man kann die Blätter jedoch auch frisch gepflückt direkt von der Pflanze verzehren. Die frischen Blätter verleihen Salaten und Suppen eine echte Wasabi-Note. Dabei variiert die Intensität der Schärfe je nach Jahreszeit. So sind die Blätter im Frühjahr noch sehr mild im Geschmack, während sie im Laufe des Sommers an Schärfe zunehmen. Im August kann der ein oder andere dann schon mal Schnappatmung bekommen.
Frische Wasabi-Blätter peppen jeden Salat auf!
Um den Wurzelstock zu ernten, aus dem man die original Wasabi-Paste herstellt, braucht es allerdings noch ein Jahr. Je länger man wartet, desto größer wird natürlich der zu erntende Wurzelstock. Wasabi-Experte Raimund hat jedoch noch einen Tipp für uns parat: „Wenn man ein wenig Geduld mitbringt, kann man auch warten, bis sich die Pflanze von selbst teilt.“ Denn nun können aus den neuen, frischen Seiten-Sprossen wieder kleine Wasabi-Pflanzen wachsen, während man aus dem großen Spross seine Wasabi-Paste zaubern kann.
Der vertikal wachsende Wurzelstock, der umgangssprachlich auch als Wasabi-Wurzel bezeichnet wird, wird zunächst von Erde, Wurzeln und Stielen befreit. Nachdem er gesäubert und gewaschen wurde, kann er mit einem scharfen Messer geschält werden. Anschließend wird der Wasabi mit einer Reibe sehr fein gerieben (- es gibt auch spezielle Wasabi-Reiben mit denen man den Wasabi ganz besonders fein reiben kann!) . Es entsteht eine hellgrüne Pflanzenpaste. Nun wird noch etwas Reisessig und eine Prise Salz hinzugegeben und mit dem Wasabi vermischt (ca. 1 EL Reisessig auf 50 Gramm Wasabi) – und voilà: Die Paste ist fertig!
Guten Appetit!
Die Wasabi-Paste sollte am besten kurz nach der Zubereitung verzehrt werden, da der frische Wasabi-Geschmack am intensivsten ist. Wenn Du übrig gebliebenen Wasabi aufheben möchtest, solltest Du ihn in ein luftdichtes Gefäß mit etwas Öl geben. Das Gefäß kannst Du anschließend im Kühlschrank aufbewahren. Wie lange Wasabi seinen Geschmack im Kühlschrank behält, können wir leider nicht sagen, da es bei uns noch nie dazu gekommen ist – dafür schmeckt der Wasabi einfach zu lecker!
Wir wünschen viel Spaß beim Gärtnern und Genießen!
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