Prinzipiell kann man alle Pflanzen in das Hochbeet setzen, die auch für Kübeln, Ampeln oder Balkonkästen gedacht sind wie Erdbeeren, Balkon-Pfirsiche oder Topf-Tomaten. Diese Pflanzen zeichnen sich meist durch einen kompakten Wuchs aus, sodass sie weniger Platz einnehmen. Allerdings kann man bei geschickter Planung auch raumeinnehmende Pflanzen wie Zucchini, Melone oder Kürbis pflanzen.
„Gerade wenn man nur ein kleines Beet hat, ist es hilfreich, den Platz gut auszunutzen“, rät Raimund, der sich als Gartenbauingenieur auf Gemüse spezialisiert hat, „man kann beispielsweise Zucchini oder Melone an den Rand des Hochbeetes pflanzen und dann überhängen lassen, sodass die Pflanzen nach unten wachsen.“ Selbst Tomaten können auf diese Weise kultiviert werden.
Ringförmig bepflanztes Hochbeet: Außen hängend wachsende Pflanzen wie Erdbeeren und im Inneren nach oben wachsendes Gemüse
Wenn man das Hochbeet bepflanzt, sollte man neben der Wuchsbreite auch die Höhe berücksichtigen. Es wäre schade, wenn sich die Pflanzen – gerade Gemüsepflanzen benötigen viel Licht und Sonne – gegenseitig das Licht wegnehmen. Es bietet sich daher an, die Pflanzen in Ringen zu pflanzen:
1. Niedrige Pflanzen mit hängendem Wuchs wie Erdbeeren können an den äußeren Rand gesetzt werden. Auch Melonen, Zucchinipflanzen oder Kürbisse sollten so gepflanzt werden, dass sie über den Rand ranken können.
2. Dahinter folgt ein Ring mit kompakt wachsenden Pflanzen wie der Topf-Himbeere ‚Summer Lovers®Patio Red‘ oder der Mini-Herztomate ‚Romantiko‘. Auch Mohrrüben, Kohlpflanzen, Erbsen oder Salate sind gut geeignet.
3. In der Mitte können größere Pflanzen wie das Balkon-Mandelbäumchen ‚Nut Me® Almond‘, das Balkon-Pfirsichbäumchen ,Fruit Me® Peach Me Red‘ oder eine Chilipflanze wie die Peperoni ‚Fireflame‘ oder die Spiralpeperoni ‚Lyric® Hot‘ gepflanzt werden.
Wichtig dabei ist allerdings, dass immer genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen eingeplant wird. Dabei sollte man auch berücksichtigen, dass die Obstbäume wie auch das Beerenobst mehrjährig sind – diese Pflanzen können im Laufe der Zeit also noch etwas an Volumen gewinnen.
Mischkultur: Stangenbohne, Süßkartoffel, Tagetes, Chili, Erdbeere, Balkon-Aubergine, krauser Petersilie, Charentais-Melone, Schnittlauch, Kapuzinerkresse und Pepino (v.l.n.r.)
Nicht nur die Wuchshöhe und die Wuchsbreite ist für die Planung relevant, sondern auch der Nährstoffbedarf der Pflanzen. Bei frisch mit Substrat und Dünger aufgefüllten Hochbeeten sollte man vermehrt zu starkzehrenden Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika oder Auberginen greifen, da diese viele Nährstoffe benötigen. Schwachzehrende Pflanzen wie Kresse, Radieschen oder Feldsalat können auf frisch gedüngtem Boden quasi verglühen, da der Salzgehalt zu hoch ist. Diese Pflanzen sollte man daher lieber ab dem zweiten oder dritten Jahr auf das Hochbeet pflanzen.
Alle vier bis sechs Jahre sollte entweder eine Gründüngung vorgenommen oder die Erde des Hochbeetes mit viel Kompost zu unterfüttern. Wenn man nach zwei oder drei Jahren der Hochbeetbepflanzung noch Starkzehrer wie Zucchini, Tomaten oder Kürbis pflanzen möchte, ist es wichtig, dass noch genügend Nährstoffe in der Erde vorhanden sind. „Es empfiehlt sich daher, vor der Pflanzung Langzeitdünger in die Erde einzuarbeiten, damit den Starkzehrern genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen“, rät Raimund.
Daneben ist die Verträglichkeit der Pflanzen untereinander von Bedeutung. So stehen Tomaten ungern neben Kartoffeln, sondern bevorzugen Bohnen, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Brokkoli oder Kopfsalat als Nachbarn. Zudem sollte man berücksichtigen, dass bestimmte Pflanzenfamilien nicht nacheinander auf derselben Stelle angepflanzt werden sollten: Denn einige Schädlinge, die die Pflanzen einer Familie befallen, können den Winter überleben und im Frühjahr erneut ausbrechen. Pflanzt man beispielsweise im ersten Jahr Steckrüben und Weißkohl, die beide zu den Kreuzblütlern gehören, und im zweiten Jahr Rettich und Rotkohl, die ebenfalls zur Familie der Kreuzblütler zählen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Rettich und Rotkohl an der Wurzelkrankheit Kohlhernie erkranken. Sinnvoller wäre es daher, auf diese Stelle eine Gemüsepflanze zu setzen, die einer anderen Familie angehört wie Tomaten, Gurken oder Artischocken. Fünf praktische Tipps, wie man eine gute Mischkultur anlegen kann, bei der sich alle Pflanzen wohlfühlen, finden sich hier.
Welche Pflanzen sind denn nun für das Hochbeet geeignet? Da hat man fast die Qual der Wahl, denn nahezu alle Obst- und Gemüsepflanzen, die für Kübel geeignet sind, lassen sich auch ohne Weiteres im Hochbeet kultivieren. Hier folgen nun die Top 10 der Hochbeet-Pflanzen:
Ob Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl, Rotkohl oder Rosenkohl – die verschiedenen Kohlarten sind für große Hochbeete gut geeignet. Wer kleine Hochbeete hat, sollte jedoch lieber auf kompakt wachsende Pflanzen setzen.
Ist das Hochbeet groß genug, kann man in die Mitte des Hochbeetes ein kleines Obstbäumchen pflanzen. Obstbäume, die für Kübel geeignet sind wie die Balkon-Pfirsich-Serie ‚Fruit Me® Peach Me‘, das Nektarinenbäumchen ‚Fruit Me® Necta Me‘ oder die Mandel ‚Nut Me® Almond‘, bleiben in ihrem Wuchs relativ niedrig und kompakt.
Blattgemüse wie beispielsweise Kopfsalat, Feldsalat, Rucola, Mangold, Spinat oder Chicorée ist optimal für Hochbeete. Da Kopfsalat, Feldsalat und Spinat eher Schwachzehrer sind, sollten sie auf frisch gedüngten Boden lieber in Kombination mit Starkzehrern gepflanzt werden. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man die Schwachzehrer erst im nächsten Jahr pflanzt und im ersten Jahr auf Mittelstarkzehrer wie Mangold und Chicorée setzt.
Ob Majoran, Petersilie, Koriander, Basilikum, Thymian oder Blattfenchel – wer Kräuter pflanzen möchte, dem sind keine Grenzen gesetzt. Gerade Bohnenkraut, Dill, Ysop, Schnittlauch oder Pfefferminze sind für Mischkulturen mit Pflanzen wie Erdbeeren, Tomaten oder Bohnen beliebt, da sie beispielsweise positiv auf das Pflanzenwachstum oder abschreckend auf Schädlinge wirken können. Minze bräuchte allerdings eine Wurzelsperre, da sie sonst zu wuchern beginnt.
Knollengemüse wie Topinambur, Kartoffeln oder Süßkartoffeln sind als niedrig wachsende Pflanzen ebenfalls für Hochbeete geeignet. Besonders ertragreich ist beispielsweise die Süßkartoffel ‚Erato® White‘. Für Anfänger ist die vitale und wenig krankheitsanfällige Kartoffelsorte ‚Adessa‘ optimal. Ab Juli kann man sich dann auf viele Kartoffeln freuen!
Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch sorgen in der Küche für die nötige Würze. Praktischerweise kann man sie auch im Hochbeet anbauen. Besonders gut harmonieren sie mit Tomaten, Erdbeeren, Zucchini, Möhren oder Gurken. Mit Bohnen, Erbsen oder verschiedenen Kohlarten sollte man sie jedoch lieber nicht zusammenpflanzen.
Erbsen und Bohnen sind ideale Bewohner des Hochbeetes. Sowohl blutige Anfänger als auch Kinder können mit diesen Pflanzen ihre ersten Gartenerfolge erleben. Allerdings sollte man Erbsen und Bohnen nicht zusammenpflanzen, da sich die beiden nicht gut vertragen. Ein optimaler Partner für Bohnen ist dagegen das Bohnenkraut; auch Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Tomaten oder Salate fühlen sich neben den Bohnen wohl. Erbsen hingegen sind mit Gurken, Mohrrüben oder Kohlarten wie Brokkoli, Rotkohl oder Rosenkohl als Beetpartner einverstanden.
Auf Gemüsepflanzen wie Tomate, Zucchini, Aubergine, Paprika oder Melone muss man im Hochbeet nicht verzichten. Besonders geeignet sind kompakt wachsende oder niedrig bleibende Sorten wie die Mini-Herztomate ‚Romantiko‘, die Topf-Tomate ‚Primabell®‘, die Mini-Aubergine ‚Diamond Purple‘ oder der kompakt wachsende Herz-Hokkaido ‚Amoro‘. Viele Paprikapflanzen wie die Peperoni ‚Fireflame‘ oder die Mini-Snack-Paprika ‚Lubega®‘ sind ebenfalls für Hochbeete geeignet. Auch Gemüsepflanzen, die an einem hohen Hochbeet herunter ranken können wie die Zucchini ‚Zodiac‘, der Kürbis ‚Uchiki Kuri‘, die Hänge-Tomate ‚Brasil®‘ oder die Mini-Wassermelone ‚Mini Love‘, können ins Hochbeet gepflanzt werden.
Die Tomaten sollten allerdings lieber auf ein Hochbeet gepflanzt werden, welches eine Überdachung hat. Gibt es keine Überdachung, kann man statt der kompakt oder hängend wachsenden Sorten auch robuste Freiland-Tomaten anpflanzen. Diese Tomaten sind deutlich widerstandsfähiger gegen Kraut- und Braunfäule und können daher auch ohne Überdachung draußen im Freiland angebaut werden. Besonders schmackhafte, kleine Früchte bildet zum Beispiel die Cherrytomate ‚Philovita‘. Die Tomaten sind zwar relativ groß, können aber an der Seite des Hochbeetes herunterranken. Allerdings sollte man vorher sicher gehen, dass genügend Platz vorhanden ist.
Ausgesprochen pflegeleicht und relativ platzsparend sind die Pflanzen, die man dem Wurzelgemüse zuordnet wie Mohrrüben, Pastinaken, Radieschen oder Schwarzwurzeln. Gerade Radieschen sind auch für ungeduldige Gärtner praktisch: Je nach Zeitpunkt der Aussaat kann man bereits nach vier bis acht Wochen die ersten Radieschen naschen. Mohrrüben gehören zudem mit zu den angenehmsten Nachbarn für die unterschiedlichsten Pflanzen und sind daher in Mischbepflanzungen sehr gefragt.
Auch im Hochbeet muss man nicht auf süße Beeren verzichten. Eine der am besten geeigneten Pflanzen für Hochbeete sind nämlich die von vielen heiß geliebten Erdbeeren! Die Pflanzen sind eigentlich wie für Hochbeete geschaffen: Sie bleiben in ihrem Wuchs niedrig und ihre Früchte können über den Rand des Hochbeetes ranken, sodass man sie ohne einen krummen Rücken zu bekommen abpflücken kann. Doch neben den Erdbeeren lassen sich auch einige weitere Beerenpflanzen wie die kompakte Topf-Himbeere ‚Summer Lovers®Patio Red‘ ins Hochbeet pflanzen.
Gärtner und Gartenbauingenieur Volker verrät, welche Pflanzen er ins Hochbeet pflanzen würde.
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