Ob über Facebook, WhatsApp oder per Mail über unseren Volmary Online Shop – jede Woche erhalten wir von Euch Fragen rund um das Thema „Gärtnern“. In dieser grünen Fragestunde beantworten unsere Pflanzenexperten Volker Schevel, Raimund Schnecking und Tobias Evels einmal im Monat die häufigsten Fragen zu Pflanzen, die unsere Leser und Leserinnen uns gestellt haben.
Wenn Dir auch eine Frage auf der Seele brennt, zögere nicht, uns einen Kommentar, eine Mail oder eine Nachricht über einen unserer Social-Media-Kanäle zu stellen. Von der Pflanzung von Mangold, das Mulchen von Beeten oder dem Ernten im Mai – alles, was das Thema Gärtnern betrifft, ist herzlich willkommen. Die häufigsten Fragen werden dann hier in der grünen Fragestunde noch einmal für alle öffentlich „abgedruckt“ – ob passionierter Hobbygärtner oder auch Neuling, oftmals sind die Fragen gar nicht so unterschiedlich. Darum geben wir diesmal Antworten auf Fragen zu Marienkäfer im Garten oder wie man Jungpflanzen abhärten kann. Zusätzlich erfährst Du aber auch was man gegen Schnecken tun kann und wie Du Petunien pflanzen kannst sowie vieles mehr…
Grüne Fragestunde zu Pflanzen im Mai 2022
7 Fragen zu Pflanzen im Mai 2022
1. Ernte im Mai
Was kann jetzt bereits geerntet werden, bzw. was müsste ich nächstes Mal anpflanzen, damit ich im Mai ernten kann?
Lisann per Facebook Im Mai kann bereits einiges an Gemüse geerntet werden. Während Obst noch ein wenig Zeit benötigt, kannst Du Dich jedoch schon an frischen Radieschen, Spinat und Salaten aus dem Garten erfreuen. Auch der beliebte Rhabarber hat schon kurz vor dem Sommer Saison. Wenn Du Dich an etwas seltenere Gemüsearten gewagt hast, dann kannst Du jetzt auch eigenen Spargel oder eigene Zuckerschoten ernten und genießen. Vor allem Spargel ist mit das beliebteste Gemüse in dieser Zeit, wird jedoch nicht häufig privat angebaut. Aber auch Kräuter und Frühlingszwiebeln hatten bis Mai genug Zeit, um ihr leckeres Grün wachsen zu lassen, mit dem Du jetzt schmackhafte Gerichte verfeinern kannst.
Raimund Schnecking,
Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
2. Marienkäfer in den Garten locken
Ich habe immer Probleme mit Blattläusen. Wie kann ich am besten Marienkäfer als Nützlinge im Garten ansiedeln?
Sven via Mail 
Ach was wäre es für ein sorgloses Gärtnern, wenn es Schädlinge nicht geben würde! Diese können einem manchmal schließlich regelrecht die Laune und natürlich die Pflanzen verderben. Wer biologisch gärtnern möchte und somit auf viele Pflanzenschutzmittel verzichtet, kann jedoch auf viele natürliche Mittel und Wege zurückgreifen. Einer dieser Wege beinhaltet kleine Helfer wie Marienkäfer, Florfliegen, Raubmilben, Ohrenkneifer und Co. Vor allem Marienkäfer können uns bei einem unerwünschten Gast helfen – der Blattlaus.
Speziell der heimische Zwei-Punkt-Marienkäfer ernährt sich als Larve von verschiedenen Blattläusen. Und das findet in einem unglaublichen Ausmaß statt, denn eine Larve frisst pro Tag ca. 100 Blattläuse. Diese Anzahl wird im erwachsenen Stadium nicht gehalten, jedoch vertilgen auch die Marienkäfer nach ihrem Larvenstadium weiterhin Blattläuse. Es lohnt sich also für Dich zu schauen, dass Du es ihnen in Deinem Garten gemütlich gestaltest, sodass sie Dir tatkräftig unter die Arme greifen können.
Doch wie kannst Du Marienkäfer im Garten ansiedeln?
Eine große Pflanzenvielfalt, aus verschiedenen Kräutern, Kamille, Ringelblumen, Mohn, Klee und auch Löwenzahn ist ein wahrer Magnet für die nützlichen Helfer. Wichtig ist hierbei natürlich, dass Du keine Deiner Pflanzen mit synthetischen Mitteln (Pflanzenschutzmitteln) behandelst.
Jedoch benötigen sie neben Nahrung und einer vielfältigen Umgebung auch im Winter einen Zufluchtsort. Winterquartiere können vor allem durch Laubhaufen, Natursteinmauern oder passende Insektenhotels geschaffen werden. Je passender Du Deinen Garten also darauf ausrichtest, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Marienkäfer bei Dir einziehen und Dich unterstützen. Dies ist allerdings ein Prozess, der ein wenig dauern kann. Je früher Du damit beginnst, desto schneller können Deine Bemühungen ihre Wirkung zeigen. Viel Erfolg dabei!
Raimund Schnecking,
Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
3. Jungpflanzen abhärten
Hey liebes Volmary-Team! Wie kann ich eure Jungpflanzen am besten abhärten?
Fenja via Instagram Deine Jungpflanzen sind schon ein Stückchen gewachsen und möchten bald in die Freiheit entlassen werden? Dann solltest Du darauf achten, dass sie die Umstellungsphase gut überstehen. Denn von der angenehmen Fensterbank, bei der kein Wind geht, bei der das Sonnenlicht durch die Fensterscheibe gefiltert wird und eine konstante Temperatur herrscht kann es eine ganz schöne Umstellung nach Draußen bedeuten. Je nach Pflanzenart solltest Du bis nach den Eisheiligen warten, damit Du sicher gehen kannst, dass die Pflanzen in einer kalten Nacht nicht doch noch einen Frostschaden erleiden. Um die Jungpflanzen aber dennoch auf das Leben an der frischen Luft vorzubereiten, kannst Du sie bei gutem Wetter an einen geschützten Ort stellen und nachts vorerst wieder reinholen.
Raimund Schnecking,
Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
4. Petunien auf den Balkon pflanzen
Ich finde Petunien so schön. Kann ich diese einfach auf meinem Balkon pflanzen und was muss ich beachten?
Fercik via Whatsapp Petunien können Deinen Balkon in den verschiedensten Farben schmücken und sind dabei vor allem auch in ihrer Musterung vielseitig. So können die Blüten gestreift, gefleckt oder gesternt sein.
Besonders beliebt sind sie, da sie vollsonnige Standorte vertragen und so wunderbar für Südbalkone geeignet sind. Sie sind sogar regelrechte Sonnenanbeter und sollten keinesfalls zu dunkel stehen. Wenn Du Petunien auf Deinen Balkon pflanzen möchtest, dann solltest Du also einen möglichst sonnigen Standort wählen. Für die Erde empfehle ich Dir eine spezielle Petunienerde, da Petunien besser bei niedrigem pH-Wert um 5,5 gedeihen. Ebenfalls sollten sie mit möglichst kalkarmem Wasser, wie z.B. Regenwasser, gegossen werden, damit der pH-Wert sich nicht erhöht. Durch ihren schnellen Wuchs benötigen Petunien neben ausreichend Wasser allerdings auch genügend Nährstoffe. Vor allem Eisen- und Phosphorbetont sollte der Dünger für Deine Petunien sein, um Dir eine möglichst schöne Blütenpracht bieten zu können. Dafür ist es allerdings auch hilfreich die verblühten Blüten auszuputzen und so für neuen Platz zu sorgen.
Berücksichtigst Du diese Tipps, dann werden Dir die Petunien von Mai bis zum ersten Frost eine unglaubliche Blütenfülle schenken.
Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
5. Mulchen im Garten
Lohnt es sich die Mühe zu machen und zu mulchen? Und wann wäre ein guter Zeitpunkt dafür?
Monika via Facebook Mulchen bezeichnet das Bedecken des (Garten-)Bodens mit unverrotteten organischen Materialien. Für den Garten wird hierbei vor allem geschredderte Kiefernrinde eingesetzt. Eine Mulchschicht soll sowohl das Unkraut unterdrücken, aber auch vor Verdunstung schützen. Nach einer gewissen Zeit, die vom verwendeten organischen Material abhängig ist, wird der Mulch auch durch kleinste Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus umgewandelt, welcher viele wertvolle Nährstoffe für die Gartenpflanzen enthält.
Gerade früh im Jahr wenn die ersten Pflanzen wieder zum Leben erwachen, das Unkraut sich aber vielleicht noch im Rahmen hält, ist ein guter Zeitpunkt zum Mulchen der Beete. Je nach Pflanzenart, kann eine Mulchschicht um die Pflanze ausgebracht werden, um z.B. bei Erdbeeren oder Kürbissen das Faulen der Früchte zu verhindern. Aber auch kleine Gartenwege lassen sich super mit einer Mulchschicht aus Rinde zaubern.
Volker Schevel,
Experte für Zierpflanzen, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
Ich würde mich gerne einmal an Mangold versuchen. Wie stelle ich das an?
Maja via Tiktok 
Mangold kann mit seinen farbenfrohen Stielen ein echter Hingucker im Gemüsebeet sein. Vor allem in Mischkulturen bringt er so ordentlich Abwechslung ins Beet. Doch damit Du das leckere und vor allem gesunde Gemüse auch ernten kannst, solltest Du ein paar Tipps beim Anbau beachten.
Du kannst Mangold entweder säen oder als junge Pflanze im Gartencenter kaufen. Ab Mitte April kannst Du das schnellwüchsige Blattgemüse direkt ins Freiland säen. Als Boden bevorzugt dieser einen humosen, nährstoffreichen und gleichmäßig feuchten Standort, welcher halbschattig-sonnig gelegen ist. Wenn Du die Erde vorher mit Kompost anreicherst, dann ist dies für den Mittelzehrer meistens eine ausreichende Nährstoffquelle. Für besonders zarte Stiele ist es zudem teilweise notwendig, dass Du ihn in trockenen Phasen gießt, damit die Stängel nicht zu holzig werden.
Wenn alles so funktioniert, dann kannst Du bereits nach 8 Wochen die ersten Blätter ernten. Bei der gemäßigten Entnahme von wenigen Blättern, wächst der Mangold übrigens immer weiter und kann so sehr lange beerntet werden.
Raimund Schnecking,
Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
Auf was muss ich momentan besonders achten im Garten?
Nana per WhatsApp Da sind sie wieder – die unbeliebten Gartengäste! Wenn Du in einem regenreichen Gebiet wohnst, oder es im späten Frühling bereits längere Regenphasen gab, dann kommen die Schnecken wieder hervor und werfen ihre hungrigen Blicke auf Deine liebsten Pflanzen. Wenn die Bedingungen also stimmen, solltest Du ab jetzt unbedingt ein Auge auf die gefräßigen Bewohner werfen und anfangen, vor allem bei Schnecken beliebte Pflanzen, zu kontrollieren. Gerade zarte junge Blätter, die noch nah am Boden sind, könnten sonst schnell verputzt sein. Dies gilt vor allem für junge Dahlien, Sonnenblumen, Salate, Zinnien, Tagetes und Co.
Bei regelmäßigem Absammeln oder mechanischen Vorkehrungen wie Schneckenzäunen, Barrieren (Eierschalen) etc. kann so ein größerer Schaden verhindert werden. Viel Erfolg dabei!
Raimund Schnecking,
Experte für Gemüse, Gärtner & Gartenbauingenieur bei Volmary
Wir wünschen ganz viel Spaß beim Gärtnern!
