Heidekraut ist eine sehr genügsame Gartenpflanze, die überwiegend mit der Bepflanzung im Herbst in Verbindung gebracht wird. Das kommt nicht von Ungefähr, denn diese bunten Zwergsträucher passen ideal in das farbliche Herbstbild und ergänzen jede Herbstdeko perfekt. Wir haben in diesem Plant Happy Beitrag einmal genauer beschrieben, was für unterschiedliche Arten es gibt, wo deren Vorteile liegen und wie Du Heidekraut pflanzen und pflegen solltest.
Bienenheide, Senfen, Sör, Eyden, Sevi, Bäsareis? Dies sind alles Trivialnamen für Heidekraut und die Liste der Namen ist in der Tat noch viel länger. Allein die unterschiedlichen Namen deuten darauf hin, dass es Heidekraut schon sehr lange gibt, bzw. dieses schon früh in der Geschichte beschrieben wurde. Am Anfang seiner Entdeckung wurde es überwiegend als Heilpflanze verwendet und tauchte in einigen spätmittelalterlichen Kräuterbüchern auf. Heutzutage dient die Heide als Zierpflanze in überwiegend herbstlichen Arrangements.
Heidekrautgewächse sind meist kompakte, immergrüne Sträucher, die zum Verholzen neigen. Es gibt über 4000 verschiedene Arten allein bei den Heidekrautgewächsen. Die vier wichtigsten Arten und die Blütezeit haben wir Dir in dem nächsten Abschnitt einmal zusammengestellt.
Im Garten gebräuchlich sind meist nur vier Arten von Heidekräutern. Diese sind die Besenheide, welche auch Sommerheide genannt wird (Calluna vulgaris), die Schnee- oder Winterheide (Erica carnea), die Englische Heide (Erica x darlyensis) und die Glockenheide (Erica gracilis).
Die Besenheide (Calluna vulgaris) ist die am häufigsten gepflanzte Heide in unseren Gärten und ist mehrjährig. Sie kann sogar stolze 40 Jahre alt werden, wenn Du sie gut behütest. Bei Schmetterlingen und Bienen ist der sehr zuckerhaltige Nektar überaus beliebt und sorgt für einen ordentlichen Besuchsandrang per Luft. Das ist in den Monaten von August bis Oktober/November der Fall, da sich in dieser Zeit die Blütezeit des Heidekrauts befindet. Eine sehr wichtige Zeit für Bienen, um dort eventuelle Trachtlücken auszugleichen. Die Knospenheide ist eine Art der Besenheide, unterscheidet sich jedoch von ihr. Die Blüten der Knospenheide gehen nämlich nicht komplett auf, was zu einer verlängerten Blütezeit, bis in den Winter hinein, führt.
Die Schnee- oder auch Winterheide startet im Winter erst so richtig durch und produziert in dieser grauen Jahreszeit leuchtende Farben mit ihren Blüten. Diese Blütenpracht in Weiß, Rosa oder Rot kannst Du in Deinem Garten dann von November bis März genießen. Der Name dieses Winterblühers ist demnach Programm. Auch die Blätter sind angepasster an die Jahreszeit und haben eine nadelartige Form. Bei dem Standort dieser Erica carnea musst Du nicht ganz so sehr auf den Kalkgehalt im Boden achten wie bei den anderen Vertretern der Heide.
Auch der Hybrid aus der Schneeheide und der Purpurheide hat diese Winterhärte vorzuweisen und blüht ebenfalls von November bis März. Die Englische Heide (Erica x darlyensis) hat die Vorzüge beider Elternteile und bringt Deinen Garten im Winter erfolgreich zum Leuchten.
Das einzige nicht winterharte Heidekraut in diesem Quartett ist die Glockenheide (Erica gracilis). Sie ist zwar auch mehrjährig und kann mehrere Jahre alt werden, dafür ist jedoch das frostfreie Überwintern notwendig. In Herbstbepflanzungen wird gerne ihre Farbvielfalt aus rotweiß, rosa, lila, weiß und rot verwendet. Oftmals gibt es sie auch direkt als Mix zu kaufen, bei der sie von August bis Oktober blüht.
Wir haben hier für Dich einmal 4 Fun-Facts zu Heidekräutern erstellt, die spannend und erstaunlich sind:
1.
So wie die Besenheide zu den Heidekrautgewächsen gehört tut es tatsächlich noch eine bekannte Pflanze aus unserem Garten. Die Heidelbeere gehört auch zu den Heidekrautgewächsen und hat ähnliche Vorlieben.
2.
Aber Heidekrautgewächse haben noch mehr erstaunliche Dinge in petto. Sie gehen nämlich sehr oft Symbiosen mit Bodenpilzen ein, um an für sie notwendige Stoffe zu gelangen. Deshalb haben sie Vorteile gegenüber anderen Pflanzen, welche keine Symbiose haben und kommen besser an Nährstoffe oder auch Wasser
3.
Früher galt eine weißblütige Heide als antidämonisch. Bauern haben früher neben ihr Vieh weiße Heide gesteckt, damit diese das Vieh beschützen solle. Wenn ein Kranz von Besenheide um den Spiegel gelegt wurde, dann sollte dies auch vom Haus Unglück abhalten.
4.
Heidekrautgewächse sind sehr artenreich und kommen in den unterschiedlichsten Gegenden auf der Welt vor. Einige der Heidekrautgewächse werden dabei dann nicht mehr von Bienen bestäubt, sondern von Kolibris.
Bei uns haben die Heidekräuter ihren Standort jedoch meist im Garten. Dabei solltest Du auch ein paar Dinge beachten, damit die Heide sich wohlfühlt. Sie wächst nämlich sehr gerne auf nährstoffarmen Böden, welche dazu noch leicht sauer sind. Ist der Boden zu sehr verdichtet, kann er mit etwas Sand aufgelockert werden. Wenn Du Dir die typische Heidelandschaft einmal vorstellst, dann verbindest Du auch recht schnell sandige und karge Böden damit. Trotz der Liebe zu einem sonnigen oder halbsonnigen Standort möchte Heidekraut gerne und gut gegossen werden, sodass der Boden gut durchfeuchtet ist. Staunässe sollte dabei allerdings in keinem Fall auftreten.
Der perfekte Standort für Deine Heide haben wir Dir eben schon einmal beschrieben. Nun geht es an die Praxis und es darf gepflanzt werden. Dabei ist Heidekraut äußerst gut für die Bepflanzung auch im Kübel geeignet. Bei Herbstbepflanzungen kannst Du die unterschiedlichen Heidekräuter sogar recht dicht pflanzen, da diese sich im Herbst kaum mehr ausbreiten. Für Balkon oder Terrasse also eine gute Nachricht, was die Vielfalt und den begrenzten Platz angeht. Aber auch im Garten können wunderbare Landschaften mit Heide angelegt werden. Hierbei eignen sich vor allem Moorbeetpflanzen als gute Nachbarn, wie Heidelbeeren und Rhododendren. Aber auch Gräser, Koniferen, Azaleen und Ginster passen gut zu Heidekräutern und ergänzen dabei das Gesamtbild stimmig. Mit hübschen Wegen durch das Beet, schönen runden Steinen oder sogar Hölzern kann ein solches Beet noch abgerundet werden.
Diese Bepflanzungen kannst Du je nach Bedarf von März bis Mai oder von September bis Oktober gestalten. Dies sind nämlich die Pflanzzeiten von Heidekräutern. Nach dem Pflanzen ist das gründliche Angießen ohne Brause ein wichtiger Punkt, damit der Bodenschluss zwischen Wurzelballen und Erde hergestellt wird. Ansonsten kannst Du ab dann Dein Beet oder Balkon mit Heide genießen.
Zurück zum Gießen der Heide: Nicht nur das regelmäßige Feuchthalten der Pflanzen ist wichtig, sondern auch die Qualität des Wassers. Im Boden mag das Heidekraut ungern Kalk haben. Gleiches gilt dabei für das Gießwasser, das Du verwendest. Aus der Leitung kommt je nach Gebiet ein kalkhaltiges Wasser (hartes Leitungswasser). Regenwasser ist dabei die bessere Wahl und gut für das Gießen von Heidekraut geeignet.
Bei mehrjähriger Heide kannst Du im Frühjahr einen Rückschnitt unterhalb der alten Blüten durchführen. Bei Heidearten, die direkt im Frühjahr oder Frühsommer blühen wird nach der Blütezeit oder spätestens Mitte Juni zurückgeschnitten. Am einfachsten geht das mit einer scharfen Heckenschere. Dies findet hauptsächlich statt, um die verblühten Blütenstände auszuputzen und platz für neue Triebe und Blüten zu schaffen. Auch das Erscheinungsbild wirkt dadurch ordentlicher. Also so lange bei Dir im Garten keine Heidschnucken herumlaufen, welche die Heide auf natürliche Weise kürzen, kannst Du diese Pflegemaßnahme gerne für die Pflanze übernehmen.
Wir wünschen Dir viel Spass mit dieser schönen Herbstpflanze!
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