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Genussgarten® / 17. April 2018

Verborgene Bodenschätze


Sie wachsen nicht am Baum und man kann sie auch nicht einfach von einer krautigen Pflanze pflücken, denn sie liegen verborgen unter der Erde: Kleine Schätze, die durch viele Vitamine, leckeren Geschmack und vielfältige Verwendung glänzen. Jawohl – die Rede ist vom Knollengemüse! Ein wahrscheinlich auf den ersten Blick etwas langweilig wirkender Bodenschatz ist die Kartoffel. Als traditionelle Fleischbeilage in Form von Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder Pommes verliert die Kartoffel in einer sich immer gesünder ernährenden Gesellschaft daher an Bedeutung: Mittlerweile verzehren die Deutschen im Schnitt nur noch rund 50-60 Kilogramm Kartoffeln im Jahr. 1970 waren es noch 100 Kilogramm pro Kopf! Zwar gehört die Kartoffel immer noch zu den beliebteren Gemüsesorten, doch der Glanz der Kartoffel schwindet. Dabei verbirgt sich hinter der Kartoffel so viel mehr, sodass man sie tatsächlich als Schatz bezeichnen könnte!

Ein Kartoffelschatz im Garten

Die aus Amerika stammende Knolle wird seit mehreren hundert Jahren in Europa angebaut. Besonders nach dem „Kartoffelbefehl“ von Friedrich dem Großen wurde die braune Knolle zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Gründe dafür gibt es genug: Die Kartoffeln benötigen in der Herstellung nur wenig Wasser, enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Vitamin C, E und K sowie verschiedene B-Vitamine, liefern Energie und lassen sich darüber hinaus noch unglaublich vielseitig einsetzen. Ob als Suppe, Brei oder als Ofenkartoffel mit Kräuterquark – die Knollen bergen ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Und auch wenn die Kartoffel manchmal als Dickmacher bezeichnet wird, ist das Gegenteil der Fall! So ist die Knolle laut dem Bundeszentrum für Ernährung ein kalorienarmes Lebensmittel: Es besitze kaum Fette und bestehe zu rund 80% aus Wasser. Die Kartoffel gibt es zudem in verschiedensten Farben: Rosa, Violett, Gelb oder Rot – wenn das mal nicht für gute Laune am Esstisch sorgt!

Süßkartoffelchips – schnell und einfach

Ein momentan sehr beliebter Bodenschatz ist die Süßkartoffel – und das zu Recht! Die Batate, die ursprünglich aus Südamerika kommt, besitzt besonders viel Vitamin A und Beta-Carotin und kann auch mit vielen weiteren Nährstoffen wie fast allen B-Vitaminen, Calcium oder Natrium aufwarten. Wie die Kartoffel besteht sie ebenfalls zu großen Teilen aus Wasser. Obwohl sie den Begriff Kartoffel in ihrem Namen enthält, gehört sie nicht zur Familie der Kartoffeln, sondern zu den sogenannten Windengewächsen. Ihr süßlich schmeckendes Fruchtfleisch peppt altbekannte Speisen wie Püree, Toasts oder Pommes auf. Daher – und auch wegen ihres Vitaminreichtums – findet sich die leckere Süßkartoffel mittlerweile häufig in hippen Burger-Restaurants wieder, wo sie zu einer geschätzten Alternative zur herkömmlichen Kartoffel-Pommes avanciert ist.

Nutzpflanze und Zierpflanze in Einem

Darüber hinaus ist die Süßkartoffelpflanze nicht nur Nutzpflanze, sondern kann mit ihrem dekorativen, grünen Laub auch als Zierpflanze durchgehen. Dabei gedeiht die wärmeliebende Süßkartoffelpflanze besonders gut in Töpfen, Ampeln, Hochbeeten oder Balkonkästen, da diese sich meist schneller aufwärmen. Da die Süßkartoffel frostempfindlich ist, sollte die Ernte vor den ersten Frösten stattfinden. Wenn die Blätter also im Herbst anfangen zu welken, wird es höchste Zeit, die Knollen aus dem Boden zu holen!

Ein neuer Schatz wird geborgen

Ein in Deutschland noch nahezu unbekannter Bodenschatz ist dagegen die Inkawurzel. Dabei ist die Inkawurzel, auch Yacón, Jacón oder Mexican Potato genannt, in Südamerika schon seit Jahrhunderten ein bekanntes und beliebtes Nahrungsmittel. Der Name Yacón leitet sich vermutlich aus der Sprache der Inka ab. Übersetzt könnte Yacón so viel wie „Wasserwurzel“ oder „wässrige Wurzel“ bedeuten, was wahrscheinlich auf den hohen Wassergehalt in der Wurzel zurückzuführen ist: Zwischen 70 und 93 % Wasser kann die Knolle enthalten. Wie die Topinamburpflanze gehört auch die Inkawurzel zu der Familie der Korbblüter. Beide Pflanzenarten bilden Knollen, die einen leicht süßlichen Geschmack haben und die roh wie auch gekocht, gebacken oder gegart gegessen werden können.

Topinambur und Inkawurzel – die Wunderknollen

Topinambur überzeugt vor allem durch seinen hohen Kalium- und Eisengehalt. Zudem besitzt die Knolle eine Vielzahl an Vitaminen, darunter eine Reihe an B-Vitaminen. Die Yacónknolle überzeugt ebenfalls mit wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, Eisen, Phosphor und Calcium. Darüber hinaus können Topinambur und Yacón zu Zuckersirup verarbeitet werden. Diese Alternativen schmecken meist weniger süß, haben dafür aber auch weniger Kalorien und können auch für Diabetiker interessant sein. Die Blätter der Knollen kann man zudem für ein entspannendes Wellnessbad nutzen.

Die kleinen Bodenschätze selber pflanzen

Die Yacón ‘Inka’ lässt sich wie die Süßkartoffeln ‘Erato®’ oder die Vital-Kartoffeln ausgesprochen einfach im Garten oder auf dem Balkon pflanzen. Die Pflanzen bevorzugen einen humosen, gut durchlüfteten Boden und einen eher sonnigen Standort, das Gießen und Düngen nicht vergessen – und im Herbst kannst Du dann Deine eigenen Bodenschätze ernten!
Gerade für Anfänger kann das Anpflanzen von Kartoffeln böse Überraschungen bereithalten. Kartoffeln können nämlich von der Braun- und Krautfäule betroffen sein. Diese Blattfleckenkrankheit, die besonders bei kühleren Temperaturen und anhaltender Nässe auftritt, führt zum Absterben der Pflanze. Die Sávári-Familie aus Ungarn hat daher bereits vor 50 Jahren begonnen, Kartoffeln mit besonders hoher Krankheitsresistenz zu züchten. Bei Volmary kann man die robusten Sarpo (Sávári + Potato)-Sorten kaufen wie die rotschalige ‘Sarpo Una’ oder die gelbschalige ‘Sarpo Shona'.

Also, ran an die Knolle und viel Spaß beim Gärtnern!


Von
Arabelle
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