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Aussaat & Vorkultur / 05. Februar 2021

Kartoffeln aussäen, pflanzen und pflegen – 10 Tipps


Mit der neusten Züchtung der Kartoffel ‚Adessa®‘ ist der Forschung ein echter Durchbruch gelungen. Denn diese Kartoffel wird aus Saatgut gezogen und wie eine Tomate oder Gurke auf der Fensterbank ausgesät, vorkultiviert, pikiert und im Mai nach draußen gepflanzt. Allerdings ist die Kartoffel etwas anspruchsvoller als die Tomate und schätzt es daher sehr, wenn man sich gut um sie kümmert.

Wer keine Zeit oder wenig Platz in seiner Wohnung hat, kann die Kartoffel auch als kleine Pflanze im April oder Mai im Volmary-Online-Shop oder in der Gärtnerei seines Vertrauens kaufen. Für alle, die die Pflanze von Beginn an begleiten wollen, gibt es jetzt ein paar Aussaat-Tipps – und alle anderen, die die Pflanze erst im April kaufen möchten, können ab dem sechsten Tipp einsteigen, wenn es darum geht, an welchen Standort man seine Kartoffeln pflanzen kann! 😉

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Kartoffeln pflanzen: Aus kleinen Samen entstehen die Kartoffelpflanzen ‘Adessa®’ – eine echte Weltneuheit! Die Samen für die Kartoffelpflanze ‘Adessa®’ kannst Du hier bestellen.

‚Adessa®‘ aussäen & vorziehen - 10 Tipps

1. Die Aussaat der Kartoffelsamen ‚Adessa®‘

Der Zeitraum für die Aussaat beginnt im März und endet Anfang Mai. Für die Aussaat braucht man lediglich ein geeignetes Behältnis wie zum Beispiel alte, saubere Joghurtbecher, Aussaatschalen oder kompostierbare kleine Töpfe aus Kokosfasern. Sind in den Behältnissen noch keine Löcher enthalten, kann man einfach mit einer Schere ein paar Löcher hineinstechen, damit überschüssiges Gießwasser ablaufen kann und keine Staunässe entsteht.

Und so geht’s:

Das Aussaatbehältnis befüllt man mit spezieller Anzuchterde – das ist Erde, die besonders nährstoffarm ist, weshalb sie sich gut für die Aussaat eignet – und befeuchtet sie mit ordentlich Wasser. Am besten nimmt man dafür eine Gießkanne mit Brauseaufsatz und keine Sprühflasche, denn die Erde muss gut durchfeuchtet sein.
Nun verteilt man die Samen auf der Erde. Die Samen sollten nicht alle gedrängt an einem Ort liegen, sondern ein wenig Platz haben, damit sie sich besser entfalten können.
Dann bestreut man die Samen mit einer dünnen Erdschicht – man kann die Erdschicht auch durch ein Sieb geben, sodass sie noch feiner ist. Anschließend wird diese Erdschicht, die ungefähr so hoch wie das Samenkorn ist, mit einer Sprühflasche mit Wasser besprüht.

Im Video zeigt Gärtner Volker noch einmal anhand einer Tomate, wie das mit der Aussaat richtig klappt:

2. Kartoffelsamen pflegen

Nach der Aussaat werden die kleinen Kartoffelsamen an einen hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt. Die optimale Keimtemperatur für die Samen beträgt 14-16 °C. Wem es also möglich ist, stellt die Aussaatschale mit den Samen dementsprechend in einen kühlen Waschraum oder in eine helle Eingangsdiele. Nach 10 bis 12 Tagen sind die ersten kleinen Keimlinge zu sehen. Nun kann man die Kartoffel ein klein wenig wärmer stellen, zum Beispiel auf die Fensterbank im Schlafzimmer. Optimal sind nun Temperaturen von 16-18 °C.
Kleiner Hinweis: Die Temperaturangaben sind Werte aus dem Profi-Gärtnerbereich. Wenn man die nicht umsetzen kann, braucht man sich aber trotzdem keine Sorgen zu machen, denn die ‚Adessa®‘-Samen keimen auch bei Zimmertemperatur!

Wenn die Temperaturen deutlich zu warm sind und die Sonne im März gleichzeitig noch recht schwach ist, kann es allerdings passieren, dass die kleinen Keimlinge zu schnell in die Höhe schießen und lange dünge Stängel bilden. Das macht sie leider etwas krankheitsanfälliger, ist aber darüber hinaus kein Grund zur Sorge. Denn aus den kleinen Keimlingen können trotzdem noch stattliche Pflanzen werden! Man kann in dunkleren Räumen auch mit einer Pflanzenlampe für etwas mehr Helligkeit sorgen.

Wichtig ist außerdem, dass man darauf achtet, dass die Erde durchgehend befeuchtet ist, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Eine Folie, die über den Aussaatbehälter gespannt wird, kann eine zudem eine Atmosphäre mit hoher Luftfeuchtigkeit schaffen, in der sich die Samen wohlfühlen. Wenn sich die Keimlinge zeigen wird die Folie abgenommen.

3. Kartoffelsamen pikieren

Haben die zarten Kartoffelkeimlinge ihr erstes richtiges Blattpaar gebildet, kann man sie in kleine Töpfe pikieren. Man kann damit aber auch noch bis zum zweiten richtigen Blattpaar warten. Am besten pikiert man sie zunächst in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 4-6 cm.

Die kleinen Keimlinge werden beim Pikieren vorsichtig aus ihrem Aussaatbehältnis genommen. Dafür ist ein Pikierstab oder ein dünner Bleistift hilfreich. Dabei darf ruhig viel Erde an den Wurzeln bleiben, damit die feinen Haarwurzeln, die Wasser und Nährstoffe aufnehmen, nicht abreißen. Nun kommt das kleine Kartoffelpflänzchen in sein neues Gefäß, das mit einer Mischung aus Anzuchterde und normaler Pflanzenerde befüllt ist.

Wichtig ist nun, dass man die Pflanze möglichst tief in die Erde setzt. Am besten gucken nur noch die oberen beiden Blätter aus der Erde. Der Rest der Pflanze sollte unterhalb der Erde sein.

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Die kleinen Keimlinge pikieren und in Töpfe pflanzen.

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Nur das oberste Blattpaar schaut noch raus!

4. Umtopfen: Ein größerer Topf muss her!

Wenn die kleinen Jungpflanzen den Topf durchwurzelt haben, wird umgetopft. Nun kann es in einen 12er Topf gehen. Auch hier verwendet man eine Mischung aus Anzuchterde und vorgedüngter Pflanzenerde. Beim Einpflanzen setzt man die Pflanze wie beim Pikieren so tief, dass man beim Auffüllen des Topfes mit der Erde fast die gesamte Pflanze bedeckt. Nur noch die obersten Blätter schauen sollten aus der Erde herausschauen.

Der Grund für diese “tiefe Pflanzung” ist, dass die Kartoffelpflanze nun mehr Seitentriebe unterhalb der Erde bilden kann. Das führt dazu, dass die Pflanze mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Zugleich bildet sie an ihren Seitentrieben die leckeren Knollen – und je mehr Seitentriebe unter der Erde sind, desto mehr Knollen kann die Pflanze bilden.
Man kennt dies auch bereits bei der Kartoffelpflege. Denn hier wird regelmäßig angehäufelt. Das bedeutet, dass man Erde um die Kartoffelpflanzen herum aufschüttet, sodass die Blätter der Pflanzen, bis auf die obersten, von Erde bedeckt werden. Das Anhäufeln wird nun quasi durch das Pikieren, das Umtopfen und das Auspflanzen ersetzt.

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Kartoffeln pflanzen: Die gut durchwurzelte Jungpflanze kommt nun in einen größeren Topf.

5. Kartoffeln pflegen: Jungpflanzen abhärten

Mittlerweile kann die kleine Kartoffel auch schon ab und an nach draußen, wenn das Wetter mild und sonnig ist. So gewöhnt sich die Pflanze schon mal an ihre neue Umgebung.

6. Auspflanzen: Wo ist der ideale Standort?

Wenn keine Spätfröste mehr bevorstehen, wird es für die Kartoffel Zeit für ihren letzten Umzug raus in den Garten. Der optimale Standort für Kartoffeln sollte warm und hell sein. Sie können sowohl im Gemüsebeet, im Hochbeet als auch in einem großen Topf auf dem Balkon angebaut werden. Der Vorteil von dem Anbau im Garten ist, dass die Pflanze in jedem Fall genügend Platz hat, um sich auszubreiten und viele Knollen zu bilden. Möchte man die Pflanze lieber im Topf anbauen, sollte man daher darauf achten, dass der Topf mindestens 30 cm Durchmesser hat. Zudem sollte der Topf mehrere Abzugslöcher für überschüssiges Gießwasser haben.

Daneben empfiehlt es sich, den Boden mit Sand aufzulockern, da Kartoffeln durchlässige Böden bevorzugen. Zudem sollte man vorgedüngte Pflanzenerde, Humus oder Langzeitdünger verwenden, denn Kartoffeln brauchen viele Nährstoffe, um große und aromatisch Knollen zu bilden.

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Kartoffeln pflanzen: Schön mit Erde bedecken!

7. Kartoffeln pflanzen – inklusive Anhäufeln

Beim Einpflanzen ins Gartenbeet setzt man die Kartoffelpflanze am besten so tief wie möglich in die Erde, sodass nur noch die obersten Blätter aus der Erde schauen.
Wenn man die Kartoffel in einen Topf pflanzen möchte, setzt man sie einfach auf eine 3-5 cm dicke Erdschicht. Anschließend füllt man den Topf mit Erde auf, bis nur noch die obersten Blätter herausschauen. Wenn der Topf nicht bis oben mit Erde gefüllt werden kann, weil die Pflanze zu klein ist, ist das kein Problem: Sobald die Kartoffelpflanze wieder ein Stück größer geworden ist, kann man etwas Erde aufschütten – solange, bis der Topf gefüllt ist.

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Kartoffeln pflanzen: Die Pflanze lässt wird möglichst tief in den Topf gesetzt, sodass nur die obersten Blätter herausragen.

8. Kartoffeln pflegen: gießen & düngen

Kartoffeln möchten gerne regelmäßig gegossen und gedüngt werden. Um herauszufinden, ob die Pflanze auf dem Trockenen sitzt oder noch genügend Wasserreserven hat, kann man zum Beispiel die Fingerprobe machen: Dafür bohrt man mit dem Finger in die Erde und fühlt, ob die Erde einige Zentimeter unterhalb der Erdoberfläche feucht ist. Ist dies der Fall braucht die Erde kein weiteres Wasser; ist sie jedoch trocken, sollte zur Gießkanne gegriffen werden. Meist benötigt die Pflanze mehr Wasser an warmen, trockenen Sonnentagen. Regnet es tagelang sollte die Kartoffel, wenn sie im Topf steht, lieber unter ein Vordach gestellt werden. Gedüngt wird am besten alle zwei Wochen mit etwas Flüssigdünger, das in das Gießwasser gegeben wird.

9. Beeren entfernen

Kartoffeln können kleine, ungenießbare Beeren bilden, die aus den Blüten entstehen, wenn diese befruchtet worden sind. Diese Beeren können ruhig entfernt werden, da sie zu Lasten der Kartoffelernte gehen.

10. Kartoffeln ernten – endlich!

Wenn die Pflanze allmählich verwelkt, wird es Zeit, die Kartoffeln aus der Erde zu holen. Der optimale Zeitpunkt ist, wenn die Blätter und die Stängel bereits ein bis zwei Wochen braun sind – gegossen werden sollte in dieser Zeit übrigens nicht mehr.
Steht die Kartoffelpflanze im Topf, kann man diesen einfach ausschütten und die Knollen aus der Erde pulen. Wenn die Kartoffelpflanze im Gartenboden wächst, kann man die Knollen vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde holen und sich über seine reiche Kartoffelernte freuen!

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Kartoffelernte von drei ‘Adessa®’-Kartoffelpflanzen.

Wir wünschen viel Erfolg!

Von
Arabelle
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