Nicht überall in Deutschland gibt es blühende, bunte Blumenwiesen, auf denen sich Schmetterlinge, Hummeln und Bienen tummeln können. Doch in seinem eigenen Garten lassen sich mit selbst gemachten Samenbomben, sogenannten Seed bombs, tolle Blumenwiesen kreieren.
Wie man Seed bombs selber machen kann, verraten wir Euch in diesem Artikel – außerdem erfahrt Ihr welche Blumensamen sich am besten für die Samenbomben eignen.
Seed bombs gibt es schon seit einigen Jahrzehnten. Sie bestehen meist aus Erde, Ton oder Betonit, ein wenig Wasser und natürlich den Pflanzensamen. Alles zusammen wird zu einer festen Kugel geformt, die einige Tage trocknen muss. Der Vorteil dieser Samenbomben ist, dass die Samen bei der Aussaat durch die Ton- und Erdschicht vor Vögeln geschützt sind.
Die runden Samenbomben können an eine beliebige Stelle geworfen werden, an der die Samen gute Bedingungen vorfinden. So wird die Samenbombe mit Blumensamen keinerlei Effekt haben, wenn man sie an auf eine betonierte Straße wirft – die Kugel wird höchstens von einem Auto überfahren, welches die Blumensamen nun unter seinem Reifen kleben hat. Ob sich die Samen da wohlfühlen, ist fraglich. Sinnvoller ist es also, die Samenkugeln ins Blumenbeet zu legen oder auf eine leere, karge Erdfläche, die ein bisschen Farbe vertragen kann, zu werfen. Wenn es dann anfängt zu regnen, saugt sich die Kugel mit Wasser voll und quillt. Die Samen beginnen nun zu keimen und durchbrechen die Erd- und Tonschicht.
Auch Sonnenblumen können mithilfe von Samenbomben ausgesät werden
Woher die Idee der Samenbombe stammt, kann nicht sicher gesagt werden. Es gibt die Vermutung, dass bereits einige nordamerikanische Ureinwohner diese Methode der Aussaat genutzt haben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammen die Samenkugeln aus Japan (nendo dango). Der japanische Reisbauer Masanobu Fukuoka hatte nach dem 2. Weltkrieg diese Variante wohl als effiziente Möglichkeit der Direktsaat von Reis und Gerste entwickelt und weiterverbreitet. Eine besondere Aufmerksamkeit erfuhren die Seed bombs durch die Pflanzaktionen der Green Guerilla Group, die sich Anfang der 70er in New York entwickelte: Gemeinsam mit Freunden entrümpelte die Künstlerin Liz Christy brachliegende Flächen und verwandelte sie in wunderschönen Gärten. Das Medienecho über die illegalen Pflanzaktionen war groß und auch in anderen Ländern folgten Menschen dem Aufruf, den kahlen und nackten Flächen in ihrer Umgebung Leben einzuhauchen. Ein probates Mittel dafür waren die Samenbomben, da man diese ohne großen Aufwand auf die besagten Flächen werfen konnte.
Samenbomben kann man kaufen, sie lassen sich aber auch ganz einfach selber herstellen. Besonders beliebt sind robuste und einjährige Gartenblumen, die den ganzen Sommer über blühen. In Deutschland werden besonders gerne Samen von Kornblumen, Ringelblumen, Tagetes oder Sonnenhut in einer Samenbombe verarbeitet. Natürlich kann man aber auch andere Pflanzensamen verwenden.
Blumenmischung ‘Schmetterlingsgarten’ ideal für Samenbomben
Wenn man ein nicht begrüntes Fleckchen Erde mit farbenfrohen Blumen verschönern möchte, sollten Samen verwendet werden, die man direkt im Freiland aussäen kann und nicht auf der Fensterbank vorkultivieren muss. Bei der Auswahl der Samen sollte außerdem darauf geachtet werden, dass die Pflanzen ähnliche Standortvorlieben teilen. Lichtempfindliche Schattenpflanzen und sonnenverliebte Exoten in einer Samenbombe zu verarbeiten, ist daher nicht empfehlenswert, da sie unterschiedliche Ansprüche an ihre Umwelt stellen. Eine einfache Möglichkeit, wunderschöne Blumenwiesen zu kreieren, besteht darin, Blumenmischungen für die Seed bombs zu verwenden. Die Blumen in den Blumenmischungen wurden bereits von Experten wie Volker Schevel ausgewählt, der sie hinsichtlich ihrer Vorlieben und Eigenschaften zu passenden Kombinationen zusammengestellt hat. Wichtig bei dieser Zusammenstellung sind gute Kenntnisse über die Art- und Sorteneigenschaften der Pflanzen wie Lichtempfindlichkeit, Nährstoff- und Wasserbedarf, Blütezeiten, Wuchshöhe oder die Ansprüche an Bodenbeschaffenheit und klimatische Bedingungen.
Es gibt einige Blumensamenmischungen, die man für Seed bombs nutzen kann. Beispielsweise lässt sich mit den Blumenmischungen ‚Schmetterlingsgarten‘ oder ‚Nektargarten für Bienen und Hummeln‘ ein kleines Schlaraffenland für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge kreieren. Denn die farbenfrohen Blüten begeistern den ganzen Sommer über mit einem reichen Nektarangebot.
Auch die Sonnenblumenmischung ‚Citrus Mix‘, bestehend aus gelben, orangen und cremefarbenen Sonnenblumen, verbreitet nicht nur gute Laune, sondern lockt viele Bienen und Hummeln an. Wer es verträumter mag, ist mit dem ‚Einhorn-Blumenmix‘ gut beraten: Rosafarbene und violette Farbtöne und wunderschöne flauschig aussehende Pomponblüten laden zum Träumen ein – eine wahre Einhorn-Wohlfühl-Oase!
Mit den Farben des Sonnenaufgangs sorgen die Zinnien der Blumenmischung ‘Zahara Double Mix’ für Motivation und gute Laune. Da die Zinnien flachkugelig wachsen, sind sie auch ideal für größere Kübel.
Wunderschöne bunte Zinnienmischung für den Garten
Wie schon erwähnt, braucht es für die Seed bombs nur ein wenig Erde, Tonerde (oder Betonit), Wasser und die Blumensamen und dann kann es auch schon losgehen!
Samenbomben werden aus Ton, Erde, Samen und etwas Wasser geformt
Die Samenbomben müssen nun kühl und trocken gelagert werden, damit sie nicht vorzeitig zu keimen beginnen. So sind die selbst gemachten Seed bombs ungefähr 1-2 Jahre haltbar.
Im Frühjahr kannst Du die Samenbomben dann auf die gewünschte Stelle werfen. Bei Regen sollten die Kugeln sich mit Wasser vollsaugen und die Samen zu keimen beginnen, sodass einige Tage später die ersten keimenden Samen zu sehen sind.
Wir wünschen viel Erfolg beim Pflanzen!
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