Für besonders schöne Pflanzenarrangements in Beeten, Kübeln oder Balkonkästen bietet es sich an, Strukturpflanzen einzusetzen, die die Bepflanzung etwas auflockern und ihr eine gewisse Ordnung und Struktur geben können. Als Strukturpflanzen bezeichnet man vorrangig Pflanzen mit attraktiv gefärbtem Blattwerk, die sich durch eine unauffällige Blüte auszeichnen. Häufig werden sie zu mehreren ins Beet oder in den Balkonkasten gesetzt, damit sie der Bepflanzung durch ihr wiederholtes Auftreten einen gewissen Rahmen geben.
Durch ein gelungenes Zusammenspiel verschiedener Pflanzen kann somit eine Art Gesamtkunstwerk im Vorgarten entstehen. Doch welche Pflanzen eignen sich besonders gut als Strukturpflanzen und mit welchen anderen Pflanzen lassen sie sich kombinieren? Unser Pflanzenprofi Volker und unsere Floristmeisterin Anke verraten uns ihre Tipps, wie man seine Kübel, Beete oder Blumenkästen mit Strukturpflanzen gut in Szene setzen kann.
Die Rex-Begonie ‘Beleaf® Yukon Frost’ kombiniert mit Glitzerschnee und Verbene
Bei dem Arrangement verschiedener Pflanzen spielen Aspekte wie Größe, Wuchsform, Farbe oder die Art der Blüten eine Rolle. Besonders angenehm erscheinen beispielsweise Anordnungen, bei denen die Blüten der Pflanzen einen harmonischen Farb-Dreiklang oder dezente Farbverläufe bilden. Daneben können gezielt gesetzte Farbkontraste monochrome Arrangements durchbrechen und etwas Spannung aufbauen. „Bei der Wahl der Partnerpflanzen kann man sich auch von der Blattfarbe der Strukturpflanze inspirieren lassen“, erklärt unsere Floristmeisterin Anke, „denn dadurch, dass sich die Blütenfarbe der Kombinationspartner in den Blättern der Strukturpflanze wiederfindet, ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild.“ Zudem kann eine Kombination von stehend und kriechend wachsenden Pflanzen zur Auflockerung der Bepflanzung und damit zu einem wunderschönen Gesamtbild beitragen.
Allerdings können zu starke Abweichungen oder Kontraste mitunter disharmonisch wirken. So können große Pflanzen neben zierlichen Pflanzen deplatziert wirken. „Extreme Größenunterschiede könnten außerdem zur Unterdrückung der kleineren Pflanzen führen“, ergänzt unser Pflanzenprofi Volker. Besonders wichtig sei außerdem, dass die Pflanzen die gleichen Standortvorlieben teilten – benötigt eine Pflanze deutlich weniger Sonne oder Wasser als ihre Nachbarin, könnte dies das Ende der gemeinschaftlichen Beziehung bedeuten.
Foto: Die Rex Begonie ‘Beleaf® Inca Night’ eignet sich auch als Solitärpflanze in hübschen Gefäßen.
Als Strukturpflanzen können sowohl Gräser, markante Blattstauden als auch Gartenblumen genutzt werden. Rex-Begonien sind beispielsweise besonders pflegeleichte Strukturpflanzen. „Die überstehen auch mal einen Kurzurlaub, ohne vom Nachbarn gegossen zu werden“, weiß unser Pflanzenprofi. Zugleich können Rex-Begonien mit einzigartigen Blättern begeistern. Möchte man eher farbintensive Strukturpflanzen für starke Kontraste, bieten sich beispielsweise ‚Beleaf® Inca Flame‘ oder ,Beleaf® Inca Night‘ mit ihren ausgefallenen roten Blättern an. Durch ihre faszinierenden Blattstrukturen eignen sie sich auch als Solitärpflanzen in schönen Gefäßen. Etwas dezenter erscheinen dagegen die ‚Beleaf® Evening Glow’, ‘Beleaf® Yukon Frost’ oder ‚Beleaf® Morning Drew’. „Rex-Begonien mögen einen warmen, wechselsonnig bis halbschattigen Standort“, erklärt Volker, „sie können aber auch gut für Schattenplätze genutzt werden.“
Als Strukturpflanzen lassen sich die robusten Pflanzen gut mit optisch etwas zarteren Beetpflanzen kombinieren, die jedoch kräftig genug sind, dass sie sich von der Rex-Begonie nicht verdrängen lassen. Vor allem niedrig bleibende Fuchsien wie ‚Fuchsita‘ und ‚Leonita‘, die Duftsteinrichsorte ‚Lucia‘, Schneeflockenblumen, Impatiens sowie verschiedene Zier-Salbeisorten ‚Farina®‘ passen daher zu den Rex-Begonien, wobei der Zier-Salbei und der Duftsteinrich ruhig etwas mehr Sonne vertragen können. Auch die Geranien ‚Angeleyes®‘, der Elfensporn ‚Divara®‘ oder Glitzerschnee wie ‚Snow Mountain‘ stellen hervorragende Begleitpflanzen für den Kübel oder das Gartenbeet dar. Mehrjährige Gräser wie ‚Bronco‘, ‚Evergold‘ oder ‚Little Bunny‘ fühlen sich neben den Rex-Begonien ebenfalls wohl.
Storchschnabel als Kombinationspartner für höhere bis mittelgroße Gräser in Beeten
„Man kann Gräser mit verschiedenen Farben und Wuchsformen auch in einen reinen Gräsergarten pflanzen – sie können aber auch sehr gut als Strukturpflanzen eingesetzt werden“, ergänzt unser Pflanzenprofi Volker, „je nachdem welche Farbe, welche Größe und welche Bedürfnisse die Gräser haben, lassen sich unterschiedliche Pflanzenarrangements erstellen.“ Und Dank Karl Foerster und Ernst Pagels haben wir mittlerweile eine wunderbare Auswahl an unterschiedlichsten Gräsern, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
In Beeten und auch großen Kübeln harmonieren die Gräser mit verschiedenen Sommerblumen wie Zauberglöckchen, Petunien, Elfensporn oder Begonien. Ein weiterer Tipp der Floristmeisterin lautet, die Gräser im Herbst zusammen mit Zierpaprika zu pflanzen: „Die roten Zierfrüchte geben im Zusammenspiel mit den Gräsern ein tolles Bild ab!“
Strahlend gelbe Blumen im Balkonkasten oder im Kübel sind schon alleine ein schöner Hingucker, doch in Kombination mit Weiß oder Silber scheint die gelbe Farbe noch mehr Leuchtkraft zu besitzen. In diesem Kübel wurden daher – als Begleitpflanzen zu den gelben Sommerblumen – die weiße blühende Wolfsmilch und der leicht silbern schimmernde und hängend wachsende Silberregen gewählt.
Für diese Pflanzen ist ein sonniger bis halbschattiger Standort ideal. Dabei sollte man immer auf eine gute Wasserversorgung achten. Tipp: Je größer der Kübel ist, desto seltener muss man gießen, da die Erde nicht so schnell austrocknet. Damit die Blumen genügend Kraft und Energie für die Blütenbildung haben, sollte man regelmäßig mit Flüssigdünger für Nährstoffnachschub sorgen.
Eine farbenfrohe Blütenpracht stellen diese bunten Zauberglöckchen dar. Mit den gelben, weißen und rosaroten Zauberglöckchenblüten ist der Balkon ein echter Hingucker. Im Laufe des Sommers werden die Zauberglöckchen bei guter Pflege – ausreichend Wasser und Nährstoffe – den Balkonkasten allmählich überwuchern.
Neben Blumen lassen sich auch pflegeleichte Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Salbei gut miteinander kombinieren und locken zudem einige Bienen und Schmetterlinge auf den Balkon. Da beispielsweise mediterrane Kräuter wie Thymian, Oregano, Salbei oder Rosmarin ähnliche Standortansprüche haben, lassen sich hier schöne Kombinationen kreieren.
In einen leckeren Dip gehören frische Kräuter. Mit Salbei, Rosmarin und Thymian im Balkonkasten hat man die beliebtesten Kräuter für mediterrane Kräuterdips sogleich parat, wenn die nächste Grillfeier bevor steht. Alle drei Kräuter sind relativ pflegeleicht und kommen auch mit kurzzeitiger Trockenheit zurecht, weshalb sie gerade für warme Sommer ideale Balkonpflanzen sind.
Die perfekte Kräutermischung für eine italienische Pizza kann man ganz einfach selbst im Balkonkasten anbauen: Mit dem Gourmet-Rosmarin ‘Abraxas’, dem zitronigen Thymian ‘Mystic Lemon’ und dem herrlich duftenden Oregano ‘Diabolo’ hat man den ganzen Sommer über frische Kräuter parat. Wer nicht ganz so viel Platz hat, kann sich auch einfach das Kräuter-Trio in einem Topf kaufen. Die Kräuter können sowohl sonnig als auch im leichten Halbschatten stehen. Um sie in ihrem Wachstum zu unterstützen, sollte man alle zwei Wochen etwas Flüssigdünger ins Gießwasser geben.
Einen etwas anderen Geschmack verleiht das Kräuter-Trio ‘Pizza Silver Mix’ den Pizzen. So bieten Salbei, Thymian und Currykraut eine kulinarische Abwechslung. Doch nicht nur für Pizzen ist das Kräuter-Trio ideal, sondern auch für die Bienen! Denn der blühende Thymian ist eine ausgesprochen beliebte Nektarquelle, an der sich viele Bienen tummeln.
Der leicht silbern wirkende Salbei ‘Hexenmantel’, der silbrig schimmernde Thymian ‘Silver Queen’ und das Currykraut ‘Aladin’ passen zudem auch optisch gut zusammen. Kurzzeitige Trockenheit können die Kräuter vertragen, dennoch sollte man darauf achten, dass die Kräuter regelmäßig gegossen werden.
Lust auf Pasta mit frischen Kräutern? Eine tolle Bepflanzung, die perfekt auf italienische Pasta abgestimmt ist, ist eine Kombination aus Basilikum, Oregano und Thymian. Die drei mediterranen Kräuter, die gerne sonnig stehen, sind quasi eine Einladung zum Pasta essen und eignen sich auch gut als Geschenk für Fans der italienischen Küche. Idealerweise werden die Kräuter an einen sonnigen Standort gepflanzt, aber auch im Halbschatten fühlen sie sich wohl.
Ein kleiner Genussgarten mit einem besonderen Highlight stellt diese Kübelbepflanzung dar: Ein Mandelbaum, der mit verschiedenen Rosmarinsorten wie ‘Blue Winter’ oder ‘Abraxas’, dem Currykraut ‘Kari’, dem Zitronenthymian ‘Limone’ und dem Kugelthymian ‘Fredo’ unterpflanzt wird, bietet nicht nur kulinarisch etwas, sondern ist auch eine echte Augenweide – besonders im kommenden Frühjahr, wenn der Mandelbaum zu blühen beginnt. Der Kübel sollte, damit alle Pflanzen ausreichend Platz haben, einen Durchmesser von mindestens 50 cm haben. Da auch der Mandelbaum mit Nährstoffen versorgt sein will, sollte man alle sieben Tage Flüssigdünger ins Gießwasser mischen. So haben die Pflanzen genügend Energie und können wachsen und gedeihen.
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