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Plant Happy / 28. September 2021

Warum feiert man Erntedankfest?


Das Erntedankfest gehört zu den ältesten Festen überhaupt. Denn früher war der Großteil der Menschen Selbstversorger und sie lebten dementsprechend auf dem Land. Ihre Ernährung war also von dem Ertrag der eigenen Ernte abhängig. Deshalb wurde im Herbst, nach der Ernte, Gott für den Ertrag gedankt. Sollte die Ernte in einem Jahr mal nicht sehr üppig ausgefallen sein, dann wurde trotzdem gedankt um so für eine bessere Ernte im nächsten Jahr zu bitten.

Es wurde also das ganze Jahr auf den Tag der Ernte hingearbeitet, da diese für den Lebensunterhalt der Menschen sorgen musste. Sei es um selbst davon satt zu werden, das Vieh zu ernähren oder die Ernte weiterzuverarbeiten und zu veräußern.

Was ist das Erntedankfest?

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Rein geschichtlich betrachtet ist das Erntedankfest ein Fest des Christentums, welches auf Vorläufer im antiken Griechenland, Israel oder aus dem Römischen Reich zurückgeht. Und auch bei den Vorläufern des Erntedankfestes war der Sinn, dass für die Gaben der Natur gedankt wurde.

Tatsächlich fand das Erntedankfest im dritten Jahrhundert nach Christus das erste Mal in der katholischen Kirche Erwähnung. Wurde aber erst im Jahr 1972 auf den ersten Sonntag im Oktober festgelegt. In der evangelischen Kirche kann das Erntedankfest sogar früher stattfinden – Denn nach dem evangelischen Brauch, wird es am ersten Sonntag nach dem 29.09., den Michaelitag, gefeiert.

Wie wird das Erntedankfest gefeiert?

Das Erntedankfest selbst wird in unterschiedlichen Gemeinden auch unterschiedliche gefeiert. So wird in einigen Gegenden zum Beispiel die Kirche geschmückt. Die Stufen zum Altar werden mit den Gaben der Natur dekoriert und ausgekleidet. Woanders gibt es große Prozessionen zum Erntedankfest. Bunt gestaltete Wagen fahren durch die Gemeinden und werden von vielen Leuten begleitet. Auf dem wichtigsten Wagen fährt oft eine Erntekönigin mit und es gibt eine stilisierte, große Krone – Die Erntekrone. Diese wird am Wagen festgemacht und besteht in der Regel aus Kornähren.

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Es gibt aber auch Volkfeste, die auf die Tradition des Erntedankfestes zurückgehen. Wie zum Beispiel eines der größten Volksfeste in Deutschland – die Cannstatter Wasen. Inmitten des Volksfestes steht jedes Jahr eine üppig geschmückte und bläuliche Fruchtsäule. Diese erinnert immer wieder aufs Neue an den Ursprung dieses Festes – Erntedank.

Wie wird Erntedank international gefeiert?

Natürlich wird das Erntedankfest auch woanders auf der Welt gefeiert und gewürdigt. In jüdischen Gemeinden wird Erntedank sogar gleich zweimal gefeiert. Einmal vor und einmal nach der Ernte. Diese beiden Festlichkeiten heißen Schawuot und Sukkot.

Mit am bekanntesten ist aber wohl das amerikanische Thanksgiving. Auch wenn es einen etwas anderen historischen Hintergrund hat als das klassische Erntedankfest, kann man es trotzdem sehr gut zu diesen Festen zählen. Thanksgiving wird im November gefeiert und geht zurück auf die amerikanischen Gründerväter. Diese waren nämlich nach der langen Schiffsreise von Europa zum einen sehr dankbar, dass sie endlich wieder Boden unter den Füßen hatten. Zum anderen freuten sie sich aber auch darüber, dass sie frische und andere Nahrung zu sich nehmen durften als monatelang auf See. Dieses Gefühl der Sicherheit und Freude über gute Nahrungsmittel wird jedes Jahr in Amerika mit der ganzen Familie gefeiert. Meist gibt es dann den klassischen Truthahn mit Süßkartoffeln, Kartoffelpüree und viele anderen Beilagen. Ähnlich sieht auch das Thanksgiving-Fest in Kanada aus. Auch hier gibt es Paraden und die ganze Familie trifft zusammen. Viele Kanadier nutzen diese Zeit auch traditionell für einen kurzen Urlaubtrip innerhalb des Landes. Denn im Herbst ist die Natur in Kanada besonders schön.

Selbst in Japan wird das Erntedankfest abgehalten. Hier heißt es Niinamesai und wird am 23. November gefeiert. Seit 1874 opfert der Kaiser als eine Art Danksagung zu diesem besonderen Tag einen Teil der Reisernte.

Ungewöhnliche Bräuche an Erntedank

In traditionsbewussten Gegenden kleiden sich die Menschen zum Teil in alte Gewänder und spielen sozusagen die Erntedank-Tradition nach. So gab es in den frühen Jahrhunderten zum Teil den Brauch, dass die Gutsherren ein Fest veranstalteten. Bei diesem wurden dann die Mägde und Knechte mit Erntebier und einem festlichen Mahl beschenkt. Das machte dann die lange und sehr harte Arbeit etwas erträglicher.

Hin und wieder sieht man in einigen Landstrichen auch Figuren aus Stroh, die auf dem Feld stehen oder bei einer Prozession mitgeführt werden. Diese Figuren dienen als eine Art Opfergabe, die gemacht wird, um sich für die Ernte zu bedanken und für eine gute Ernte im nächsten Jahr zu bitten. Solche Strohpuppen werden übrigens auch noch in Schottland an Erntedank gebastelt und genutzt. Traditionell gibt es hier die Erntedank-Suppe, welche aus Fleisch und frischem Erntegemüse besteht und den Namen Hotch-Potch trägt.

Das eigene kleine Erntedank im Garten feiern

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Ernte aus dem eigenen Garten ist was Besonderes!

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Auch der Kürbis kann zur Erntedankzeit geerntet werden.

Was traditionell groß begangen wird, kannst Du in Deinem eigenen Garten natürlich auch feiern. Denn ein eigenes Gemüsebeet im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse ist auch ein echter Schatz. Und wenn Du dann den Kürbis oder anderes Gemüse erntest, hast Du allen Grund stolz darauf zu sein und Dein eigenes kleines Erntedankfest zu feiern.



Wir wünschen Dir ein wunderschönes Erntedankfest!

Von
Christoph
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